
Die Ausgangslage
- Der wichtige 2:0-Auswärtssieg in der Champions League bei Inter Mailand hat Real Madrid Auftrieb gegeben und die Kritiker an Zinédine Zidane fürs Erste verstummen lassen. Jetzt kehrt aber der Liga-Alltag zurück. Heißt auch: Zidane und seine Mannen sind erneut in der Bringschuld, wollen sie sich die Mission Titelverteidigung nicht unnötig schwerer machen. Mit Alavés kommt am Samstagabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und DAZN) der 15. der Tabelle ins Di Stéfano. Zidane spricht angesichts des jüngsten Unentschiedens beim FC Villarreal (1:1) aber wieder einmal von einem „Finale“ und fordert höchste Konzentration von seiner defensiv in LaLiga zuletzt nicht gerade sattelfesten Defensive ein. Alles andere als ein Sieg wäre ein herber Rückschlag – und würde der Spitzengruppe um Real Sociedad und Atlético Madrid die Möglichkeit geben, noch weiter zu enteilen. Mut macht: Die Blancos haben zwölf der letzten 13 Duelle mit den Basken für sich entschieden!
- Alavés hat eigentlich dieselben Probleme wie jedes Jahr: Der Angriff (neun Tore) ist passabel, die Abwehr (zwölf Gegentore) aber fehleranfällig. Neu-Coach Pablo Machín vertritt einen offensiven, mutigen Spielstil. Nichtsdestotrotz sind die Basken als kampfstarkes Team bekannt, die die Räume im letzten Drittel eng machen. Das zeigten auch die letzten beiden Duelle, in denen Real nur drei Treffer gelangen. Derzeit steht Machíns Elf auf dem 15. Tabellenplatz. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt nur drei Zähler, jedoch ist man seit vier Spielen ungeschlagen, darunter auch das 1:1 im Camp Nou.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Reals Lazarett lichtet sich nicht wirklich. Mit Éder Militão kehrt zwar ein Verteidiger aus der Corona-Quarantäne zurück, der zuletzt erst wieder genesene Dani Carvajal fällt nun aber mit muskulären Problemen im Adduktorenbereich mehrere Wochen lang aus. Heißt auch: Zidane muss auf der rechten Abwehrseite wieder improvisieren. Ob er sich für die offensivere Variante (Lucas Vázquez) oder die defensivere Variante (Militão, Nacho Fernández, Ferland Mendy) entscheidet, ist völlig unklar. Da Zidane das Spiel ernst nimmt und noch nicht allzu große Gedanken an das Duell mit Shakthar Donetsk am kommenden Dienstag (18:55 Uhr) verschwendet, ist davon auszugehen, dass der Franzose zumindest in der Defensive auf die aktuelle Bestbesetzung zurückgreift. Casemiro dürfte nach seiner Corona-Pause wieder von Anfang an dabei sein. Weiter vorne ist – wie immer – vieles möglich. Eden Hazard könnte nach seinem guten Auftritt in Mailand eine Verschnaufpause bekommen. Im Sturm gesetzt ist aufgrund der Abwesenheiten von Karim Benzema und Luka Jović definitiv Mariano.
- Nicht im Kader: Dani Carvajal (Muskelverletzung im Adduktorenbereich), Álvaro Odriozola (im Aufbautraining nach Wadenverletzung), Sergio Ramos (Oberschenkel), Fede Valverde (Riss am Schienbeinknochen), Luka Jović (Corona), Karim Benzema (Adduktorenprobleme, nicht fit)

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane (Cheftrainer Real Madrid): „Es ist für uns ein weiteres Finale, es sind drei sehr wichtige Punkte. Alavés wird es uns schwer machen. Bei all den Partien, die wir momentan zu bestreiten haben, werden wir jeden einzelnen Spieler brauchen. Wir wollen solide auftreten, wie zuletzt in Mailand. Aber auch in anderen Spielen waren wir schon sehr gut. Das müssen wir wiederholen“
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Pablo Machín (Cheftrainer Deportivo Alavés): „Real Madrid ist die dominanteste Mannschaft der Liga mit dem Ball. Wir müssen versuchen, ihnen mit viel Laufarbeit und gesunder Aggressivität Paroli zu bieten. Wir haben nichts zu verlieren, mit diesem Gefühl müssen wir ins Spiel gehen. Es bringt auch nichts, nur 90 Minuten zu verteidigen. Wir wollen auch mit dem Ball etwas anfangen, wenn wir ihn haben.“

Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Bislang haben sich Real Madrid und Deportivo Alavés in 32 Pflichtspielen duelliert. Die Bilanz spricht klar für die Königlichen, konnten sie sich doch insgesamt 26 Mal durchsetzen. Alavés dagegen wusste nur vier Siege einzufahren – den letzten allerdings am 8. Spieltag der Saison 2018/19, als Julen Lopetegui bei den Blancos noch an der Seitenlinie stand. Das bislang letzte Duell endete übrigens 2:0 aus Sicht von Real. Von den letzten 13 Begegnungen gingen zwölf an die Blancos.
- BASKEN? KEIN PROBLEM: Unter Trainer Zidane hat Real in LaLiga nur ein von 31 Spielen gegen Mannschaften aus dem Baskenland verloren (25 Siege, fünf Remis): im Mai 2019 mit 1:3 bei Real Sociedad.
- VORSICHT, EX-BLANCO: Der mittlerweile für Alavés auf Torejagd gehende Joselu kann auf eine gute Bilanz gegen seinen einstigen Ausbildungsverein blicken. In seinen vier LaLiga-Einsätzen gegen die Merengues erzielte er drei Tore, darunter ein Doppelpack im Dezember 2016 mit Deportivo La Coruña im Santiago Bernabéu.
- OHJE, MACHÍN: Alavés’ neuer Trainer verlor alle drei Liga-Gastspiele in Madrid: eines mit Girona, eines mit Sevilla und eines mit Espanyol. Und: In den letzten zwei Partien gelang seinen Teams (Sevilla und Espanyol) kein einziges Tor.
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