
Zweite Zidane-Ära: Ohne Marcelo kein Liga-Spiel verloren
MADRID. Seine Blütezeit ist vorbei. Der Marcelo, der Real Madrid auf der linken Abwehrseite über eine Dekade hinweg so viel Freude und Erfolge bereitet hatte, hat seinen Zenit überschritten und muss sich bereits seit Anfang 2020 eingestehen, kein Stammspieler mehr zu sein. Nach einer Ewigkeit. Ferland Mendy, Mitte 2019 von Olympique Lyon verpflichtet, konnte den einst legitimierten Nachfolger von Roberto Carlos verdrängen. Unter Santiago Solari war es Sergio Reguilón, unter Zinédine Zidane ist es Mendy.
Noch bitterer für den 32 Jahre alten Brasilianer: Wenn er denn mal vom Rotationsprinzip profitiert und wie am Samstag gegen Deportivo Alavés (1:2) von Anfang an mitwirken darf, verheißt das nichts Gutes mehr. Marcelo steht seinem Real sogesehen nur noch im Weg – ungewollt natürlich. Denn: Nach der Rückkehr von Zidane auf die Trainerbank Mitte März 2019 verloren die Madrilenen in der Primera División keine einzige der bisher 30 Partien, in der Marcelo nicht mitwirkte. Real siegte 20 Mal, spielte zudem zehnmal unentschieden.
Pech-Serie geht gegen Alavés weiter
Ganz anders sieht die Bilanz aus, wenn die Nummer 12 am Geschehen teilnahm: 16 Erfolge, drei Remis und satte zehn Pleiten bei 29 Begegnungen. Der Vizekapitän stand bei all den zehn Schlappen in der ersten Elf und war auch noch der einzige Real-Akteur, der in wirklich sämtlichen zehn Duellen überhaupt zum Zug kam – ob vom Start weg oder als Joker.
An dem jüngsten Schlamassel gegen Alavés trägt er auch eine Mitschuld. Der Underdog bekam in der vierten Minute bei einer Ecke einen Elfmeter zugesprochen bekommen, da der Ball an den Oberarm von Nacho Fernández kam. Den Standard zuvor verschuldet hatte Marcelo wegen eines schlampigen Rückpasses auf Thibaut Courtois mit seinem schwächeren rechten Fuß, den der Keeper vor der Grundlinie nicht mehr erwischte.
Marcelo: Das M steht für Misserfolg. Ein Umstand, der dem Südamerikaner, der dem Team aufgrund seines Offensivdrangs einfach nicht die defensive Stabilität eines Mendy bieten kann, selbst am meisten wehtun wird. Seine Liebe zu den Königlichen ist nämlich bis heute nicht infrage zu stellen. Vertraglich an sie gebunden ist Marcelo nur noch bis zum 30. Juni 2022. Dass noch einmal verlängert wird, darf bezweifelt werden.
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