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Gladbach jubelt trotz 0:2 – und stellt fest: „So ein Finale macht Real geil“

Eine schönere Niederlage hätte sich Borussia Mönchengladbach wohl nicht vorstellen können. Die Rheinländer unterliegen Real Madrid auswärts 0:2, brechen im Estadio Alfredo Di Stéfano aber in Jubel aus, weil sie wegen des 0:0 zwischen Inter Mailand und Shakhtar Donetsk ebenfalls im Champions-League-Achtelfinale vertreten sein werden. Die Königlichen seien in solch wichtigen Partien „eher geil“ als nervös, konstatiert die Borussia. Stimmen aus dem Gladbach-Lager.

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Gladbach
Pleite – na und? Borussia überwintert in der CL – Foto: imago images / Cordon Press/Miguelez Sports

Zittern! Gladbacher schauen versammelt nach Mailand

MADRID. Sie tanzten, sie feierten ausgelassen. Wer am späten Mittwochabend im Estadio Alfredo Di Stéfano einen Blick in die Kabine von Borussia Mönchengladbach warf, der könnte meinen: Die „Fohlen“ haben Real Madrid, den Rekordsieger der Champions League, gerade an die Wand gespielt. Und dadurch vielleicht sogar einen Titel gewonnen.

Tatsächlich verloren sie gegen die Königlichen nach einer zu mutlosen Leistung aber 0:2. Der Jubel brach aus, weil sich das Team von Trainer Marco Rose trotzdem zum ersten Mal in der Historie für das Achtelfinale qualifiziert hat. Inter Mailand und Shakhtar Donetsk nahmen sich im Parallelspiel mit einem 0:0 nämlich die Punkte weg. Und den direkten Vergleich mit Shakhtar, ebenfalls acht Zähler, hat der Bundesligist klar mit 10:0 für sich entschieden.

Als die Begegnung in der spanischen Hauptstadt abgepfiffen war, versammelten sich die Mönchengladbacher aufgeregt an der Ersatzbank, bildeten einen Kreis, verfolgten dort auf einem iPad das Geschehen in Mailand. Szenen, die nicht alltäglich sind. Nachgespielt wurden in dem Duell auf italienischem Boden mehr als sieben Minuten, sodass die Borussia noch eine Weile zittern musste. Dann die Erlösung: Abpfiff!

„Das ist das Real Madrid, wenn sie müssen“

„Unfassbar glücklich“ sei man, berichtete Mittelfeldspieler Christoph Kramer danach: „Das sind wahnsinnige Emotionen, die aufkommen, wenn man nicht mehr viel hat außer die Hoffnung, dass es bei dem 0:0 bleibt. Dann gab es auch noch eine unfassbar lange Nachspielzeit. Wir haben nach Beistand gebetet und dann bricht es einfach aus dir heraus.“

Dem Starensemble von Zinédine Zidane bescheinigte der Weltmeister von 2014 eine starke Leistung. „Irgendwann kommst du in einen Teufelskreis. Sie haben ein Weltklasse-Positionsspiel. Das ist das Real Madrid, wenn sie müssen. Sie haben einen Altersschnitt von 30, verspüren keinen Druck an so einem Abend, das macht sie eher geil, wenn sie so ein Finale haben. In der ersten Halbzeit waren wir nicht so da, gefühlt kommst du immer einen Schritt zu spät und sie spielen dich rund. Jede Kleinigkeit wird bestraft, das haben wir am eigenen Leib gespürt“, so der 29-Jährige.

„Froh, dass wir dieses kleine Wunder geschafft haben“

Man habe „viel Lehrgeld gezahlt, gegen ein starkes Real Madrid wenig auf den Platz bekommen und sehr verdient verloren“, konstatierte Rose indes. Dennoch, findet der Coach, seien die Rheinländer „sehr verdient im Achtelfinale“, schließlich hätten sie „gegen jede Mannschaft punkten können. Ich freue mich für unsere Fans, für den Verein. Wir verlieren hier 0:2 und die Jungs machen Party.

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Kapitän Lars Stindl bezeichnete den Ausgang als „Wahnsinn! Wir machen unser schlechtestes Spiel in der Vorrunde und kommen trotzdem weiter, das haben wir uns verdient mit unseren Auftritten“. Was falsch gelaufen sei, müsse man analysieren, sei aber „momentan egal. Wir sind froh, dass wir dieses kleine Wunder geschafft haben“.

Während die Madrilenen im Achtelfinale auf RB Leipzig, Lazio Rom, den FC Porto oder Atalanta Bergamo treffen werden, bekommt der Bundesligist es mit Manchester City, dem FC Liverpool, dem FC Chelsea, Juventus Turin oder Paris Saint-Germain zu tun.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Super symphatisch.
Muss zum Glück kein schlechtes Gewissen für Donetzk haben, die haben sich die EL wirklich verdient!
 

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