Jugend

Vor Barça, PSG und Co.: Meiste Spieler aus Top-Ligen von Real

„La Fábrica“ macht ihrem Namen alle Ehre: Die Nachwuchsabteilung der Königlichen fabriziert Spieler wie am laufenden Band. Wie eine Untersuchung des CIES Football Observatory ergab, hat Real Madrid zum wiederholten Male die meisten Spieler in Europas Top-5-Ligen ausgebildet.

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In Real Madrids erster Mannschaft befinden sich aktuell acht Canteranos – Foto: realmadrid.com

Real mit großem Vorsprung an der Spitze

MADRID. Was die Anzahl der ausgebildeten Spieler in Europas besten fünf Ligen betrifft, bleibt Real Madrid das Maß der Dinge. Wie auch schon in den Jahren zuvor hat kein Verein mehr Spieler hervorgebracht, die in der vergangenen Saison in LaLiga, Premier League, Bundesliga, Serie A oder Ligue 1 aktiv waren.

Dies ergab eine Untersuchung des CIES Football Observatory, eine Forschungsgruppe innerhalb des Centre International d’Etude du Sport (CIES). In Übereinstimmung mit der Definition der UEFA gilt ein Verein als Ausbildungsklub, wenn ein Spieler mindestens drei Spielzeiten beim jeweiligen Verein verbracht hat und dabei zwischen 15 und 21 Jahren alt war.

43 solcher Spieler aus „La Fábrica“ verdienten in der Saison 2019/20 ihr Geld in den Top-Ligen Europas – damit ist Real einsame Spitze. Besonders erstaunlich: Die Teams auf den folgenden Plätzen liegen allesamt eng beieinander, lediglich zu den Blancos klafft eine riesige Lücke.

Berühmte „La Fábrica“-Produkte sind beispielsweise: Achraf Hakimi (Inter Mailand), Álvaro Morata (Juventus), Omar Mascarell (Schalke), Sergio Reguilón (Tottenham), Juan Mata (Manchester United), Pablo Sarabia (Paris Saint-Germain), Diego Llorente und Rodrigo Moreno (Leeds United), Philipp Lienhart (Freiburg), Marcos Alonso (Chelsea) aber auch in LaLiga finden sich viele Ex-Canteranos: Joselu und Fernando Pacheco (Alavés), Sergio Canales (Real Betis), Mario Hermoso und Marcos Llorente (Atlético), Álvaro Negredo (Cádiz), Roberto Soldado (Granada), Denis Cheryshev (FC Valencia), Dani Parejo (FC Villarreal) und Óscar Rodríguez (FC Sevilla).

Morata, Mascarell und Hakimi sind drei erfolgreiche „Exporte“ aus Reals Nachwuchsschmiede

Die Spanier dominieren

Auffällig ist zudem, dass die Hälfte der Teams aus den Top-10 in Spanien beheimatet sind. So sind mit Real Madrid, FC Barcelona, FC Valencia, Real Sociedad und dem Athletic Club aus Bilbao fünf Mannschaften aus LaLiga unter den ersten zehn Plätzen zu finden – genauer gesagt sogar unter den ersten sieben Plätzen.

Europaweit Partizan Belgrad ganz vorne

Betrachtet man allerdings die 31 höchsten Spielklassen Europas, sieht das Bild etwas anders aus: Dort steht Partizan Belgrad mit 85 ausgebildeten Spielern an der Spitze, gefolgt von Ajax Amsterdam (77), Dinamo Zagreb (71), Dynamo Kiew (69) sowie Shakhtar Donetsk (67). Danach folgt jedoch auch in diesem Ranking schon Real auf Platz sechs mit 63 ausgebildeten Spielern.

Gute Jugendarbeit als X-Faktor in der Corona-Krise?

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der dadurch weiter ungewissen Zukunft könnte sich Reals hervorragende Jugendarbeit noch als weitaus nützlicher erweisen als ohnehin schon. Die finanziellen Einbußen durch beispielsweise ausbleibende Zuschauereinnahmen stellen alle Vereine vor große Aufgaben. So agierte man auch an der Concha Espina äußerst zurückhaltend im vergangenen Transferfenster, da die finanzielle Lage einfach zu angespannt war. Dies trifft jedoch lediglich auf den Kauf von Spielern zu, in Sachen Abgänge herrschte in Madrid reichlich Bewegung. So konnte man unter anderem durch den Verkauf von Nachwuchsspielern aus Reals zweiter Mannschaft die Kassen ein wenig aufbessern.

Sollte sich die wirtschaftliche Lage über die Saison hinaus nicht bessern oder sogar verschlechtern – genau vorhersagen kann das niemand – und Spielerkäufe weiterhin ein schwieriges Unterfangen für den Großteil aller Vereine bleiben, könnte sich Reals gute Jugendarbeit mehr denn je lohnen. Denn wer so viele Spieler in Europas Top-5-Ligen unterbringt, kann in Notsituationen auch Lücken im eigenen Kader mit dem eigenen Nachwuchs stopfen.

Mit Spielern wie Víctor Chust, Antonio Blanco, César Gelabert, Marvin Park und Sergio Arribas haben die Königlichen auch jetzt schon wieder Spieler in der Hinterhand, die früher oder später dauerhaft ihren Weg in eine Top-Liga finden könnten – so debütierten die beiden Letzteren in dieser Saison schon am 2. LaLiga-Spieltag gegen Real Sociedad (0:0).

 

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von
Max-Friedrich Bading

Abgeschlossenes Studium der Sportwissenschaft, Anglistik/Amerikanistik und Bildungswissenschaft. Ronaldo brachte mich 2002 als Fan zu Real, verlassen hat er den Verein Jahre später ohne mich. Bin stolz, meine Passion für den Klub bei REAL TOTAL mit anderen Madridistas teilen zu dürfen.

Kommentare
Da sieht man wieder was für eine starke Jugendarbeit in Spaniens Fußball herrscht! Einfach krass und A Madrid und Sevilla dürften auch zwischen 10-20 zu finden sein !
Top ! Weiter so !
Man sieht das auch immer bei den jungen Spaniern das sie zu 99% ein sauberen nahezu technisch perfekten Ball spielen ! Die Franzosen und Portugiesen sind auch immer gut dabei ! Die Holländer natürlich auch !
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei so einer erfolgreichen Jugendarbeit wäre es schön, wenn sich in unserer Mannschaft noch mehr Eigengewächse tummeln würden. Zurzeit sind das Nachete, Carvajal, Lucas Vazquez und Mariano, wobei Nacho der Einzige ist, der es ohne Umwege (Leihe, Verkauf) zu den Profis geschafft hat. Es würde dem Verein richtig gut tun, wenn man vermehrt auf Jungs aus dem eigenen Nachwuchs setzen würde, statt Talente für riesige Summen aus Südamerika zu importieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die Jungs aus den eigenen Reihen, die ihre Jugend in Madrid verbringen und bereits mit Real Madrid-DNA und der Siegermentalität ausgestattet sind, schlechter machen würden. Das soll die Transfers von Top-Leuten keineswegs kritisieren, denn auch sie können zu Identifikationsfiguren und Legenden werden, siehe Sergio Ramos, Marcelo, CR7, Modric oder Benzema.
 
Da sieht man wieder was für eine starke Jugendarbeit in Spaniens Fußball ist ! Einfach krass und A Madrid und Sevilla dürften auch zwischen 10-20 zu finden sein !
Top ! Weiter so !
Man sieht das auch immer bei den jungen Spaniern das sie zu 99% ein sauberen nahezu technisch perfekten Ball spielen ! Die Franzosen und Portugiesen sind auch immer gut dabei ! Die Holländer natürlich auch !

Tatsächlich folgen in den Top 20 noch Atlético (13.), Celta Vigo (18.) und FC Sevilla (20.). :)
 
Schön für die Bilanz,wenn man die Canteranos zu Geld machen kann. Da ist Perez ja generell Meister darin. Aber da Real Madrid keine Notenbank,sondern ein Fußballverein ist, wäre es schön, wenn man dem eigenen Nachwuchs auch sportlich einen höheren Stellenwert beimessen würde. Es kann natürlich nicht immer ein Raul oder Guti dabei sein aber auch Ergänzungsspieler können wichtig sein und da hab ich lieber jemand auf der Bank, der für dieses Trikot brennt. Siehe Nacho.
 
Es ist ganz offensichtlich, aber man sollte trotzdem stolz sein.
Zumal die Real Jugendspieler oft tragende Rollen in ihren Vereinen einnehmen: Morata, Llorente, Parejo, Mascarell, Fabinho, ... um nur einige völlig unterschiedliche zu nennen.

Spanien als Ganzes, wie ivan und Max auch schreiben, ist wirklich enorm stark vertreten. V.a. auch, weil die Basken - Bilbao zu aller erst - teilweise quasi eine gesamte Mannschaft in der höchsten Liga stellen. Das ist beeindruckend.

Erschreckend ist aber, dass man diese Ausgangslage zurzeit international trotzdem kaum nutzt. (CL und Nationalmanschaft) Hoffentlich ist dies nur eine Momentaufnahme mit "Ausrutscher" nach unten.
 
Da sieht man wieder was für eine starke Jugendarbeit in Spaniens Fußball ist ! Einfach krass und A Madrid und Sevilla dürften auch zwischen 10-20 zu finden sein !
Top ! Weiter so !
Man sieht das auch immer bei den jungen Spaniern das sie zu 99% ein sauberen nahezu technisch perfekten Ball spielen ! Die Franzosen und Portugiesen sind auch immer gut dabei ! Die Holländer natürlich auch !

Tatsächlich folgen in den Top 20 noch Atlético (13.), Celta Vigo (18.) und FC Sevilla (20.). :)

Ha dachte ich mir !
Was Jugendarbeit angeht ist Spanien schon echt top !
 

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