
Real war an Lewandowski dran
MÜNCHEN. Der Name Robert Lewandowski war an der Concha Espina ein heißgehandelter Transferkandidat. Ende 2013 legte Real Madrid dem polnischen Angreifer, dessen Kontrakt wenige Monate später bei Borussia Dortmund auslief, einen unterschriftsreifen Vertrag vor. Dieser wurde sechs Jahre später geleakt. Demnach hätte der Stürmer bei den Königlichen ein sattes Handgeld von knapp elf Millionen Euro erhalten und pro Saison 8,6 Millionen Euro verdient. Doch er wechselte indes zum FC Bayern München.
Ex-Berater Cezary Kucharski verriet erst Mitte Juni, dass „Lewy“ nach seiner mündlichen Zusage an die Bayern eigentlich doch gerne nach Madrid gewechselt wäre. „Entscheidend war, dass Robert nicht die Nummer eins gewesen wäre. Es wäre nicht gut gewesen, dort als Vertreter für Karim Benzema hinzugehen. Ich habe ihn davon überzeugt, dass er bei einem großen Klub der Stürmer Nummer eins sein muss. Bei Real Madrid hätte er sich irgendwann gegen Karim Benzema durchgesetzt, aber ich konnte nicht zulassen, dass er mit dem Status, den er damals schon hatte, als Nummer zwei zu einem Klub wechselt“, so Kucharski, der den Bayern-Star bis Anfang 2018 vertreten hatte.
„Geben ihn auch nicht bei Real-Angebot ab“
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des deutschen Rekordmeisters, sprach am Sonntag im SPORT1-DOPPELPASS über den Verbleib des frischgekürten FIFA-Weltfußballers bei den Bayern und erklärte in diesem Zuge: „Das Wichtigste, was er verstanden hat: Wir würden ihn nicht abgeben. Ich habe ihm irgendwann mal gesagt, egal welches Angebot von welchem Verein auf den Tisch kommt, auch nicht von Real Madrid, wir geben dich nicht ab, weil wir immer den Wert des Spielers Robert Lewandowski richtig eingeschätzt haben.“
Lewandowski sei laut dem 65-Jährigen „wie eine Münchner Rückversicherung, dass du eben dann auch Titel holst.“ Um den Torjäger von einem Verbleib in der bayerischen Landeshauptstadt zu überzeugen, verlängerte der FCB im August 2019 dessen Vertrag vorzeitig bis 2023. Der 32-Jährige soll seither rund 20 Millionen Euro brutto pro Jahr bei den Münchnern kassieren. Ein etwaiger Wechsel zu Real Madrid war im Anschluss auch kein Thema mehr.
„Du hast immer geglaubt, das wäre mit Bayern unmöglich“
„Natürlich musst du marktgerecht bezahlen. Wenn du das nicht machst, dann darfst du nicht glauben, dass ein Spieler nur bei Bayern München bleibt, weil der Klub so angenehm ist oder die Stadt München schön ist“, verdeutliche Rummenigge und betonte: „Da darf man nicht naiv sein. Lewandowski ist in unserem Verein ein ganz wichtiger Faktor geworden, nicht nur auf dem Platz, sondern auch darüber hinaus.“
Dass Lewandowski einst mit einem Transfer nach Madrid geliebäugelt hat, um dort zum Champions-League-Sieger und Weltfußballer aufzusteigen, ist kein Geheimnis – und doch hat er beides beim FC Bayern im Jahr 2020 erreicht. Rummenigge lieferte dazu eine Anekdote nach dem Finalerfolg in Lissabon: „Ich bin zu ihm hin und habe ihm gesagt, Junge ich bin glücklich für dich, weil du hast ja immer geglaubt, mit Bayern München wäre dies nicht möglich. Jetzt hast du ihn (den Pokal; d. Red.) schön im Arm.“ Der Knipser habe dem Bayern-Boss entgegnet: „Wir müssen weitermachen und können jetzt ein Ära prägen.“ Und das zeichne laut Rummenigge den Charakter Lewandowskis aus: „Er hatte den Pokal in der Hand und denkt schon an die Zukunft, daran sieht man, wie der Bursche tickt.“
Ob es in Zukunft doch noch etwas mit Lewandowski und den Königlichen werden kann? Die Chance, dass dies eintrifft, ist nahezu bei Null, zumal er in München nach wie vor bis 2023 Vertrag hat, zu diesem Zeitpunkt dann fast 35 Jahre alt ist und Real mit Karim Benzema und dahinter Luka Jović auf der Stürmerposition gut versorgt ist. Zudem werden in Madrid mit Paris Saint-Germains Superstar Kylian Mbappé und Borussia Dortmunds Torjäger Erling Haaland mittlerweile andere Namen gehandelt.
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