Historie

Pellegrini über Real-Scheitern: „Nicht gut mit Pérez verstanden“

Über 250 Millionen Euro investierte Real Madrid im Transfersommer 2009 in Stars wie Cristiano Ronaldo, Kaká, Karim Benzema und Xabi Alonso. Der damals frischinstallierte Cheftrainer Manuel Pellegrini scheiterte dennoch im Achtelfinale der Champions League und in der Runde der letzten 32 in der Copa del Rey. In LaLiga fehlten mit 96 Punkten immerhin nur drei Zähler auf Meister und Erzrivale FC Barcelona. Der frühere Coach der Königlichen blickt trotzdem auf „ein besonderes Jahr“ beim spanischen Rekordmeister zurück.

594
Manuel Pellegrini und Florentino Pérez
Waren nicht immer einer Meinung: Pellegrini und Pérez – Foto: IMAGO / Alterphotos

„Hatten unterschiedliche Denkweisen über Spieler“

SEVILLA. Auf der Trainerbank von Real Madrid hielt sich Manuel Pellegrini lediglich von Juli 2009 bis Ende Mai 2010. Trotz der Einkäufe von Stars wie Cristiano Ronaldo, Kaká, Karim Benzema und Xabi Alonso scheiterte der Chilene mit sagenhaften 96 Punkten (Reals damalige Rekord-Saison) am Gewinn der Meisterschaft. In der Champions League schieden die Königlichen bereits im Achtelfinale gegen Olympique Lyon aus, verpassten so das eingeplante Endspiel im Bernabéu, in der Copa del Rey scheiterten die Madrilenen schon im Sechzehntelfinale an Underdog Alcorcón.

„Es war ein besonderes Jahr“, bilanzierte Pellegrini dennoch rückblickend in einem Interview mit dem englischsprachigen Sportportal THE ATHLETIC. „Jeder Trainer möchte Real Madrid coachen“, meinte der heute 67-Jährige, „aber aus verschiedenen Gründen habe ich mich nicht gut mit dem Präsidenten (Florentino Pérez; d. Red.) verstanden.“ Der frühere Übungsleiter der Blancos schilderte: „Er und ich hatten unterschiedliche Denkweisen über Spieler. Sie haben mir viele sehr gute Spieler gekauft, aber einige spielten auf Positionen, auf denen wir bereits stark waren, womit ich nicht zufrieden war.“

Pellegrini und Real mussten sich von Barça geschlagen geben

Laut Pellegrini wäre die Saison 2009/10 glorreicher geendet, hätte es mit Pep Guardiolas FC Barcelona nicht eine Truppe gegeben, die noch besser war, 99 Punkte in LaLiga holte und damit den Titel für sich beanspruchte. „Als die Saison zu Ende war, ging Real Madrid seinen Weg weiter, während ich meinen eigenen Weg ging. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“, blickte der erfahrene Fußballlehrer, der damals durch José Mourinho ersetzt wurde, zurück.

„Ich hatte die Möglichkeit, nach Málaga zu gehen, und das war einer der erfolgreichsten Vereine meiner Karriere. Ich baute ein Team auf, wir qualifizierten uns für Europa und erreichten das Viertelfinale der Champions League. Niemand glaubte, dass Málaga das schaffen könnte“, befand Pellegrini, der trotz seines Scheiterns in Madrid stolz sei auf das, was er erreicht hat.

Auf Madrid folgte unter anderem ManCity, seit Sommer 2020 in Sevilla

Nach knapp drei Jahren in Málaga coachte er immerhin noch von 2013 bis 2016 recht erfolgreich Manchester City in der Premier League und gewann dort in der Saison 2013/14 den Meistertitel. Bei den „Citizens“ von keinem geringeren als Guardiola abgelöst, landete er über weitere Stationen bei Hebei China Fortune und West Ham United vergangenen August bei Real Betis, wo er in Sevilla noch einen gültigen Vertrag bis 2023 besitzt.

Reals Trikots 2020/21: Jetzt im Adidas-Onlineshop bestellen

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
Kommentare
„Er und ich hatten unterschiedliche Denkweisen über Spieler. Sie haben mir viele sehr gute Spieler gekauft, aber einige spielten auf Positionen, auf denen wir bereits stark waren, womit ich nicht zufrieden war.“

Wahrscheinlich bezieht er sich damit auf Benzema. Pellegrini war eher der Fan von Higuain und hat auf ihn gesetzt, womit Perez wohl nicht so einverstanden war.
 
„Er und ich hatten unterschiedliche Denkweisen über Spieler. Sie haben mir viele sehr gute Spieler gekauft, aber einige spielten auf Positionen, auf denen wir bereits stark waren, womit ich nicht zufrieden war.“

Wahrscheinlich bezieht er sich damit auf Benzema. Pellegrini war eher der Fan von Higuain und hat auf ihn gesetzt, womit Perez wohl nicht so einverstanden war.

Glaube er meint Kaka/Sneijder und Robben

aber kannst auch recht haben
 
„Er und ich hatten unterschiedliche Denkweisen über Spieler. Sie haben mir viele sehr gute Spieler gekauft, aber einige spielten auf Positionen, auf denen wir bereits stark waren, womit ich nicht zufrieden war.“

Wahrscheinlich bezieht er sich damit auf Benzema. Pellegrini war eher der Fan von Higuain und hat auf ihn gesetzt, womit Perez wohl nicht so einverstanden war.

Pellegrini musste genrell mit einem ziemlichen Chaos-Haufen arbeiten, da war wenig ausbalanciert. Trotzdem hätte er es fast geschafft, Meister zu werden und hat den internen Clubrekord gebrochen. Mit 0 Einfluss und trotz aller Widrigkeiten. Das hat mir damals schon imponiert und tut es immer noch. Leider zog man am Ende wieder einmal die falschen Schlüsse aus dem Scheitern. Das Alcornazo war das i-tüpfelchen aber angeblich war sein Abgang vorher schon beschlossene Sache.

Benzema war damals übrigens unterirdisch, hat sehr lange gebraucht, um in Madrid anzukommen. Es ist also kein Wunder, dass er Higuain vorzug – sofern es überhaupt so war, hab keine Einsatzzeitstatistiken im Kopf. Gefühlt hat man Karim schon genug Spielzeit gegeben, auch damals.
 

Verwandte Artikel

Von Özil bis Vinícius: Real Madrids Assist-Könige

Den Top-Torjägern im Spitzenfußball winken Glanz und Ruhm, während die Vorbereiter oft...

„Ein Mann des Klubs“ – Del Bosques leiser Abschied und lautes Vermächtnis

Er war Spieler, Jugendtrainer, Koordinator, Chefcoach – und Symbolfigur einer Ära. Vicente...

El Clásico: Statistiken und Historisches

El Clásico ist zurück! Am Sonntag (16:15 Uhr) begegnen sich Real Madrid...

Als Henry die „Galácticos“-Ära und Pérez-Amtszeit beendete: Böse Erinnerungen an Arsenal

Endlich ein Champions-League-Viertelfinale, in dem es nicht gegen Manchester City, Chelsea, den...