
„Hatten unterschiedliche Denkweisen über Spieler“
SEVILLA. Auf der Trainerbank von Real Madrid hielt sich Manuel Pellegrini lediglich von Juli 2009 bis Ende Mai 2010. Trotz der Einkäufe von Stars wie Cristiano Ronaldo, Kaká, Karim Benzema und Xabi Alonso scheiterte der Chilene mit sagenhaften 96 Punkten (Reals damalige Rekord-Saison) am Gewinn der Meisterschaft. In der Champions League schieden die Königlichen bereits im Achtelfinale gegen Olympique Lyon aus, verpassten so das eingeplante Endspiel im Bernabéu, in der Copa del Rey scheiterten die Madrilenen schon im Sechzehntelfinale an Underdog Alcorcón.
„Es war ein besonderes Jahr“, bilanzierte Pellegrini dennoch rückblickend in einem Interview mit dem englischsprachigen Sportportal THE ATHLETIC. „Jeder Trainer möchte Real Madrid coachen“, meinte der heute 67-Jährige, „aber aus verschiedenen Gründen habe ich mich nicht gut mit dem Präsidenten (Florentino Pérez; d. Red.) verstanden.“ Der frühere Übungsleiter der Blancos schilderte: „Er und ich hatten unterschiedliche Denkweisen über Spieler. Sie haben mir viele sehr gute Spieler gekauft, aber einige spielten auf Positionen, auf denen wir bereits stark waren, womit ich nicht zufrieden war.“
Pellegrini und Real mussten sich von Barça geschlagen geben
Laut Pellegrini wäre die Saison 2009/10 glorreicher geendet, hätte es mit Pep Guardiolas FC Barcelona nicht eine Truppe gegeben, die noch besser war, 99 Punkte in LaLiga holte und damit den Titel für sich beanspruchte. „Als die Saison zu Ende war, ging Real Madrid seinen Weg weiter, während ich meinen eigenen Weg ging. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“, blickte der erfahrene Fußballlehrer, der damals durch José Mourinho ersetzt wurde, zurück.
„Ich hatte die Möglichkeit, nach Málaga zu gehen, und das war einer der erfolgreichsten Vereine meiner Karriere. Ich baute ein Team auf, wir qualifizierten uns für Europa und erreichten das Viertelfinale der Champions League. Niemand glaubte, dass Málaga das schaffen könnte“, befand Pellegrini, der trotz seines Scheiterns in Madrid stolz sei auf das, was er erreicht hat.
Auf Madrid folgte unter anderem ManCity, seit Sommer 2020 in Sevilla
Nach knapp drei Jahren in Málaga coachte er immerhin noch von 2013 bis 2016 recht erfolgreich Manchester City in der Premier League und gewann dort in der Saison 2013/14 den Meistertitel. Bei den „Citizens“ von keinem geringeren als Guardiola abgelöst, landete er über weitere Stationen bei Hebei China Fortune und West Ham United vergangenen August bei Real Betis, wo er in Sevilla noch einen gültigen Vertrag bis 2023 besitzt.
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