
„Mussten uns schweren Herzens in unsere Hälfte verkriechen“
MADRID. Am Dienstagabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) ist es soweit: Rückspiel zwischen Real Madrid und Atalanta Bergamo im Champions-League-Achtelfinale. Die Spanier starten mit den besseren Voraussetzungen: Das Hinspiel in Italien gewann die Truppe von Trainer Zinédine Zidane mit 1:0 (Mendy, 86.). Atalanta musste dabei früh zu zehnt auskommen, nachdem der Schweizer Remo Freuler bereits in der 17. Spielminute die Rote Karte sah.
„Nach der Roten Karte konnten wir unser Spiel nicht mehr aufziehen – das sehr hohe Pressing, das Mann-gegen-Mann-Verteidigen. Wir mussten uns schweren Herzens in unsere Hälfte verkriechen“, schilderte Atalantas Linksverteidiger Robin Gosens im Interview mit dem Fußball-Fachmagazin KICKER die Probleme, die seine Mannschaft und er im Hinspiel gegen Real Madrid hatten.
„Ich will jetzt nicht sagen, die hatten Angst…“
„Unser großer Antrieb ist, dass wir im Rückspiel das wahre Atalanta-Gesicht zeigen“, betonte der 26-Jährige, der zudem von einem Austausch mit seinem Nationalmannschaftskollegen sprach: „Ich habe nach dem Hinspiel noch länger mit Toni Kroos gesprochen, der meinte: ‚Wir sind froh, dass es nicht zu eurem normalen Atalanta- Spiel gekommen ist, weil es dann für uns deutlich schwieriger geworden wäre.‘“
Gosens weiter: „Ich will jetzt nicht sagen, die hatten Angst, aber schon ein bisschen Respekt vor der Art und Weise, wie wir im Normalfall auftreten.“
Für Atalanta und den Linksverteidiger ist es die zweite Spielzeit in der Champions League. „Wir haben uns relativ gut etabliert. Im ersten Jahr waren wir noch die Newcomer, die für Furore gesorgt haben, aber jetzt haben wir diese Leistungen bestätigt und uns eine Daseinsberechtigung erarbeitet“, befand er. Er selbst sei daher der Auffassung, „dass Atalanta mittlerweile ein vernünftiger Name im internationalen Fußball ist. Zumindest sagt nicht jeder: ‚Hä, Atalanta? Wer ist das denn?‘ Sondern eher: ‚Boah, geil, die spielen super Fußball, die haben es verdient, Champions League zu spielen.‘“
Dass die Bergamasken dabei sind, sich nicht nur national, sondern auch international einen Namen zu machen, habe der Verein laut Gosens vor allem auch Cheftrainer Gian Piero Gasperini zu verdanken. „Fachlich ist er ein gigantischer Trainer, muss man echt sagen. Wie akribisch er mit uns arbeitet, wie viel Arbeit er in taktische Details steckt, ist schon Wahnsinn. Da gibt es, glaube ich, nicht so viele, die das auf dem Niveau machen wie er“, schwärmte der in Emmerich am Rhein geborene Profi von seinem Coach. Beide wollen sie am Dienstagabend im Estadio Alfredo Di Stéfano Zidane und die Königlichen ärgern. Bleibt abzuwarten, ob dies gelingt – oder ob Atalantas Europokal-Reise in dieser Saison nicht doch im Achtelfinale endet.
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