
Real Madrid droht Verlust des zweiten Platzes
GETAFE. Den zweiten Tabellenplatz kaum erobert und demnächst möglicherweise schon wieder verloren. Real Madrid erleidet nach dem 2:1 im Clásico gegen den FC Barcelona und dem überstandenen Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Liverpool (3:1, 0:0) im Titelkampf der Primera División einen empfindlichen Rückschlag.
Die Königlichen kamen am Sonntagabend im Rahmen des vorgezogenen 33. Spieltags beim FC Getafe nicht über ein 0:0 hinaus. Im Klassement liegen sie mit nun drei Zählern statt einem Punkt Rückstand nach wie vor hinter Spitzenreiter Atlético (5:0 gegen SD Eibar) – aber nur, weil Barça am Samstag das Copa-del-Rey-Finale gegen Athletic Club bestritt, daher momentan eine Partie weniger absolviert hat. Nachgeholt wird diese Ende April. Reals Vorsprung auf die Katalanen beträgt bloß zwei Punkte.
» Die aktuelle Tabelle der Primera División
Diverse Ausfälle! Zidane improvisiert und schont auch noch
Real hatte sich letztes Wochenende dank des Clásico-Erfolgs als neuer Tabellenzweiter mit nur einem Punkt Rückstand auf Atlético wieder mitten hinein in den Meisterkampf gearbeitet. Dennoch verschaffte Trainer Zinédine Zidane mit Toni Kroos und Karim Benzema zwei Leistungsträgern nach den Hammer-Partien gegen Barça und Liverpool eine dringend benötigte Verschnaufpause – obwohl schon etliche Profis ausfielen!
Sergio Ramos, Raphaël Varane, Daniel Carvajal, Ferland Mendy, Federico Valverde, Lucas Vázquez und Eden Hazard waren nicht einsatzbereit, Nacho Fernández und Casemiro fehlten gesperrt. Luka Modrić spielte im 4-3-3 zentral vor der Abwehr, Rodrygo Goes und Isco agierten als offensive Achter. Mariano Díaz wurde von Marco Asensio und Vinícius Júnior flankiert. Die Abwehr vor Thibaut Courtois stellte sich wegen der angespannten Personalsituation mit Álvaro Odriozola, Éder Militão, Castilla-Verteidiger Víctor Chust und Marcelo von selbst auf. Was für eine Not-Elf! Nochmals wird es sie so wohl kaum geben.

Real Madrid hat Chancen, tut sich aber schwer
Zwischen Getafe und den Blancos entwickelten sich nach dem Anpfiff ein ausgeglichenes Duell, wobei die ersten Minuten eher den Hausherren gehörten. Erst blockte Chust einen Schussversuch aus kurzer und damit vielversprechender Position (6.), dann war Courtois nach einer Freistoß-Hereingabe gegen einen Kopfball von Mathías Olivera aus etwa fünf Metern Entfernung entscheidend zur Stelle (7.). Mariano netzte in der Folge für Real ein, jedoch befand er sich bei dem Zuspiel von Militão scheinbar hauchdünn im Abseits. Der Videoassistent prüfte die Szene und entschied entsprechend, das zuvor schon vom Linienrichter zurückgenommene Tor nicht gelten zu lassen (8.).

Die Anfangsphase hatte einiges zu bieten. Wiederum nur kurz später setzte Mauro Arambarri das runde Leder ungestört zentral aus bester Position knapp neben das Gehäuse der Königlichen (10.), Teamkollege Jaime Mata köpfte die Kugel keine Viertelstunde danach an den Pfosten (23.). Auf der Gegenseite war Keeper David Soria nach einer Marcelo-Flanke schon geschlagen, jedoch konnte David Timor in höchster Not kurz vor der Torlinie verhindern, dass Mariano einschiebt (28.). Das weiße Ballett hatte durchaus seine Chancen, tat sich in dieser personellen Konstellation aber dennoch schwer, Getafe zu dominieren, das Spiel an sich zu reißen, sich mit einer Führung ein wenig Ruhe zu verschaffen.
Zidane bringt Benzema – Wechsel bleiben wirkungslos
Das blieb auch nach dem Seitenwechsel so. Weil zu statische Merengues offensiv sogar harmloser wurden und Courtois einen Rückstand durch Enes Ünal mit einer starken Parade vereitelte (59.), reagierte Zidane nach etwas mehr als einer Stunde personell: Benzema ersetzte Mariano, Castilla-Spieler Antonio Blanco kam für Rodrygo (65.). Sergio Arribas wurde zu Beginn der Schlussphase für Asensio eingewechselt (78.).

Auch mit den Veränderungen mangelte es dem amtierenden spanischen Meister zunehmend an Durchschlagskraft. Torschüsse: Fehlanzeige! Der Underdog hielt gut dagegen, zwang Courtois zudem ein ums andere Mal zu einer wichtigen Tat. Die Begegnung endete letztlich so, wie sie begann: 0:0. Ein möglicherweise entscheidender Dämpfer im Titelrennen.
Real Madrid am Mittwoch gegen Cádiz
Weiter geht es schon am Mittwoch, wenn Real zum 31. Spieltag beim FC Cádiz gastiert (22 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Dort wird Zidanes Ensemble nach dem peinlichen Hinrunden-0:1 etwas gutzumachen haben. Der französische Coach kann dann zumindest wieder auf die Eckpfeiler Nacho und Casemiro bauen. Die einzig positive Nachricht an diesem 33. Spieltag: Zum 16. Mal in Serie hat Real nicht verloren.
Community-Beiträge