
Real Madrid: Zweites Liga-Remis binnen einer Woche
MADRID. Zum 17. Mal in Folge setzt es keine Niederlage. Und zum vierten Mal in Serie fällt kein Gegentor. Der Ausgang des 32. Spieltags in der Primera División mag sich aus der Sicht von Real Madrid ziemlich positiv anhören. Die Wahrheit sieht dann letzten Endes aber doch etwas anders aus, denn die Königlichen sind am Samstagabend im Estadio Alfredo Di Stéfano gegen Real Betis aufgrund einer insgesamt schwachen Leistung nicht über ein torloses Unentschieden hinausgekommen.
Das zweite Liga-0:0 binnen einer Woche! Ein weiterer Verlust von Punkten, der den Rückstand auf die Tabellenspitze von LaLiga jetzt noch größer lassen werden könnte. Spitzenreiter Atlético hat zwei Zähler Vorsprung (73) auf Real (71), kann die Differenz am Sonntag in Bilbao bei Athletic (21 Uhr) erhöhen. Dem FC Barcelona (68) bietet sich zuvor bereits die Möglichkeit, mit einem Auswärtserfolg gegen den FC Villarreal (16:15 Uhr) gleichzuziehen. Aber die Katalanen hätten auch dann noch eine Partie weniger absolviert. Kurzum: Im Titelkampf sieht es für das weiße Ballett wieder alles andere als rosig aus.
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Carvajal in der Startelf – Hazard und Vinicíus auf der Bank
Vor dem Auftakt im Champions-League-Halbfinale am Dienstag gegen den FC Chelsea (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Sky/DAZN) verzichtete Zinédine Zidane im Angriff auf Vinícius Júnior. Top-Star Eden Hazard saß bei seiner Kader-Rückkehr zunächst auf der Ersatzbank. Marco Asensio und Rodrygo Goes flankierten Kapitän Karim Benzema im 4-3-3. Im Mittelfeld kehrte Luka Modrić zurück, er agierte dort an der Seite von Casemiro und Isco. Vor Keeper Thibaut Courtois feierte Daniel Carvajal in der Abwehr mit Raphaël Varane, Éder Militão und Nacho Fernández sein Startelf-Comeback.

Real Madrid gelingt nichts: Unansehnliche erste Halbzeit
Die Königlichen und die Andalusier lieferten sich in der ersten Halbzeit eine wenig ansehnliche Begegnung, die sich zumeist zwischen den Strafräumen abspielte und keine gefährliche Szene zu bieten hatte. Beiden Offensiven fehlte es an geistiger Frische und Durchschlagskraft. Die Hausherren kamen in Person von Benzema bloß zu einem direkten Torschuss, den Betis-Schlussmann Claudio Bravo auch noch mühelos parieren konnte (25.), leisteten sich abgesehen davon zu viele Fehler und Unkonzentriertheiten im Spiel nach vorne. Während die etwas feldüberlegeneren Blancos immerhin noch sechs Schussversuche hatten, brachten es die Gäste aus Sevilla auf gerade mal einen Schuss und keinen einzigen Torschuss. Ein maues Duell, das von einem Regenfall in Madrid ein wenig beeinflusst wurde.
Rodrygo trifft Latte – Umstellung auf 3-4-3
Real brauchte zum Seitenwechsel eine Leistungssteigerung, um schnellstmöglich Kurs Richtung Heimsieg nehmen zu können, reagierte unter dem Strich dann aber doch immer noch zu verhalten. In den Angriffsbemühungen fehlte es an Entschlossenheit, Intensität, zündenden Ideen. Ein Tor lag nicht in der Luft. Asensio versuchte es mit einem Weitschuss (53.), wenig später sorgte Rodrygo mit einer missglückten Flanke, die die Latte traf, für die beste Chance in der Partie (55.). Bravo war noch leicht mit den Fingerspitzen dran.
Nach knapp einer Stunde Spielzeit reagierte Zidane erstmals, indem er Rodrygo herausnahm und Vinícius positionsgetreu für ihn auf das Feld kam (59.). Knappe zehn Minuten später wichen Carvajal und Isco für Álvaro Odriozola und Marcelo (68.), womit das weiße Ballett die verbleibenden 20 Minuten von dem 4-3-3 auf ein 3-4-3 umstellte. Kurz zuvor hatte sich den Gästen nach einer Hereingabe von der rechten Seite eine hervorragende Chance geboten, jedoch scheiterte Borja Iglesias vor Courtois (65.).

Hazard kommt zu Comeback– Tor bleibt aus
Weil sich auf der Gegenseite bei den Merengues kaum etwas Nennenswertes tat und ihnen die Zeit davonlief, legte „Zizou“ personell mit Hazard und Antonio Blanco nach (77.). Asensio und Modrić machten Platz. Doch auch die Hereinnahmen vier und fünf führten zu nichts, wodurch sich der Spielstand auf der Anzeigetafel verändert hätte. Es blieb bei der Nullnummer.
Ein weiterer empfindlicher Dämpfer im Rennen um die Meisterschaft – und eine alles andere als gelungene Generalprobe vor dem Halbfinale in der Königsklasse gegen Chelsea. Zur Champions League dürfte Real aber wieder zur Stelle sein. Wie so oft auf der großen Bühne, wenn sie müssen.
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