Interview

Luka Modrić: „Gibt nichts Besseres, als Spieler von Real Madrid zu sein“

Luka Modrić bleibt ein Königlicher. Nach seiner offiziell gewordenen Vertragsverlängerung bei Real Madrid gesteht kroatische Mittelfeld-Star, nie mit einem derart langen Aufenthalt in Spanien gerechnet zu haben. Es gebe jedoch nichts besseres als Real, betont der 35-Jährige, der zudem in Erinnerungen schwelgt.

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Luka Modrić hat sich zu einem Urgestein von Real Madrid entwickelt – Screenshot: Realmadrid TV

Modrić: „So viele Real-Jahre das Letzte, was ich erwartet hatte“

MADRID. Er ist hellauf begeistert. Begeistert darüber, trotz seiner bereits 35 und ab September schon 36 Jahre auch noch die Saison 2021/22 bei Real Madrid verbringen zu dürfen. Die Königlichen haben am Dienstag offiziell mitgeteilt, dass Luka Modrić seinen auslaufenden Vertrag um zwölf Monate verlängert hat.

„Es erfüllt mich mit Stolz und bedeutet, dass ich zehn Jahre hier sein werde. Es ist etwas Unglaubliches, das ich nie erwartet hatte. Als ich kam, war ich fast 27. Das Letzte, was ich erwartet hatte, war, dass ich so viele Jahre bei diesem großartigen Klub zu sein, wo die Erwartungen die größten sind und du immer auf dem höchsten Level sein musst, um es dir zu verdienen, hier zu bleiben“, sagte der Kroate in einem Interview mit Realmadrid TV.

Aus der Sicht von Modrić gebe es „nichts Besseres, als ein Spieler von Real Madrid zu sein. Und es gibt kein besseres Gefühl als im Bernabéu zu spielen. Alle wollen es zu Real Madrid schaffen und ich habe das Glück, hier zu sein. Ich werde auch ein zehntes Jahr hier verbringen. Es gibt nichts Besseres als diesen großen Klub zu repräsentieren. Es waren bisher neun traumhafte Jahre und ich hoffe, das zehnte Jahr wird ebenfalls besonders“.

„Fast zwei Monate auf meine Unterschrift gewartet“

MODRIĆ sprach außerdem über…

…seine Unterschrift im Spätsommer 2012 und seinen bisherigen Madrid-Aufenthalt: „Zu Real Madrid zu kommen, war wirklich ein Traum. Der Tag meiner Präsentation war sehr emotional, weil ich fast zwei Monate auf meine Unterschrift bei Real Madrid gewartet hatte. Ich war sehr nervös und als ich ankam und unterschrieb, ging alles sehr schnell. Dieser Klub und dieses Trikot lehren dich, niemals aufzugeben. Wir haben Momente erlebt, in denen wir gekämpft, nicht aufgegeben haben. Wir haben in den letzten Minuten Spiele und Titel gewonnen. Das Wichtigste ist, Vertrauen in sich selbst zu haben und nicht aufzugeben.“

…seine immer noch starke sportliche Verfassung: „Ich achte jeden Tag bestmöglich auf mich, denn ich weiß, dass man in der Karriere eines Fußballers sehr konzentriert sein muss, trainieren, sich erholen muss, gut essen und gut pausieren muss. Ich glaube, dass ich dieses Level deswegen aufrechterhalte. Dieser Klub verpflichtet dich dazu, das Maximum zu geben. Und so lange ich hier bin, werde ich alles geben.“

„Spektakulär, was wir in neun Jahren geleistet haben“

…seinen schönsten Moment als Königlicher: „Es ist schwer, einen Moment bei Real Madrid auszuwählen, weil es viele gibt. ‚La Décima‘ zu gewinnen und in der Saison auch noch die Copa, das Double in der Saison 2016/17, als wir die Meisterschaft und die Champions League gewannen… In diesen Jahren haben wir sehr gut gespielt. Ich hatte ein großes Selbstbewusstsein, habe die Spiele genossen. Auch das Jahr 2018 war spektakulär, sowohl für mich persönlich als auch in kollektiver Hinsicht. Es war spektakulär, was wir in diesen neun Jahren geleistet haben. Es ist fast unmöglich zu wiederholen und wenn ich ehrlich bin, hätte ich es mir nie vorstellen können, die Champions League viermal zu gewinnen.“

…seinen schwersten Moment: „Das war meine Verletzung ein Jahr nach ‚la Décima‘. Wir hatten mehr als 20 Spiele in Folge gewonnen und im Laufe dieser Serie verletzte ich mich, war dann vier Monate außen vor.“

„2017 mit Abstand das beste Champions-League-Finale“

…den zehnten Champions-League-Titel 2014: „‚La Décima‘ ist besonders, weil zwölf Jahre auf sie gewartet wurde. Es war einzigartig. Und die Art und Weise, wie wir sie gewonnen haben… Wir haben bis zum Schluss nicht aufgegeben und daran geglaubt. Dieser Titel war beeindruckend.“

…den elften Champions-League-Titel 2016: „Bei ‚la Undécima‘ denke ich, dass wir das Finale eher hätten gewinnen können. Wir vergaben ziemlich viele Chancen, haben am Ende aber die Ruhe im Elfmeterschießen bewahrt und den Titel gewonnen.“

…den zwölften Champions-League-Titel 2017: „Das war für mich mit Abstand unser bestes Spiel in einem Champions-League-Finale. Ich habe es am meisten genossen.“

„Ballon d‘Or das Sahnehäubchen“

…den 13. Champions-League-Titel 2018: „‚La Decimotercera‘ war ebenfalls sehr besonders, weil der Trainer uns vor dem Spiel ein Video mit verschiedenen Sportarten gezeigt hatte. Mannschaften aus dem Basketball, aus dem American Football, die einen Titel zwei- oder dreimal in Folge gewannen. Wir wollten ein Teil dieser Dynastie sein und die Champions League dreimal nacheinander gewinnen. Wir sagten immer: Wenn es einen Klub gibt, der die Champions League zweimal oder noch öfter in Serie gewinnen kann, dann Real Madrid. Real Madrid musste der erste darin sein.“

…den Gewinn des Ballon d‘Or 2018: „Das ist etwas Unglaubliches. Wenn du dir vorstellst, was du in deiner Karriere gewinnen willst, ist das das Sahnehäubchen. Es war spektakulär, besonders und unvergesslich, ihn in der Epoche von Cristiano Ronaldo, (Lionel) Messi und anderen großen Spielern zu gewinnen. Und es ist eine Erinnerung für ein ganzes Leben, die Trophäe im Bernabéu zu präsentieren und die Leute zu sehen, wie sie applaudieren und meinen Namen rufen. Ich bin berührt, wenn ich darüber spreche. Ich kann mir nicht vorstellen, wie stolz mein Vater war. Dass er weinte, hat mich bewegt. Er hat einen großen Anteil an meinen Erfolgen, weil er mein größter Fan und mein Helfer von Anfang an ist.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Sergio Ramos sollte seine unnötigen und fast schon beschämenden Vertragsverlängerungsspielchen einstellen und ebenso sein Arbeitspapier verlängern, damit wir nächste Saison vielleicht zum letzten Mal eine weitere magische Modric-Ecke auf Ramos in der 93. Minute erleben könnten;).
 
Sergio Ramos sollte seine unnötigen und fast schon beschämenden Vertragsverlängerungsspielchen einstellen und ebenso sein Arbeitspapier verlängern, damit wir nächste Saison vielleicht zum letzten Mal eine weitere magische Modric-Ecke auf Ramos in der 93. Minute erleben könnten;).
Ich würde mit dem nicht mehr verlängern. Grossartig sagen ich würde auch umsonst für Real spielen.. Und dann in Zeiten von Corona, in so einem Alter umbedingt auf die paar % mehr beharren, den Klub erpressen etc.... Niemand kann sagen ob er in 2 Jahren noch das geforderte Gehalt rechtfertigen kann...die Erfahrungen und jeder gesunde Menschenverstand sprechen nunmal klar dagegen. Aber nein, Mister steht über allem und ist etwas besseres als die anderen wie z.B. Modric der wahrscheinlich nicht mal auf die Summe auf dem Vertrag gekuck hat und dankent unterschrieb.
 
Neben seiner sportlichen Klasse, scheinbar auch ein äußerst angenehmer Zeitgenosse, der verstanden hat was es bedeutet in diesem Klub spielen zu dürfen. Ich befürchte das zu großen Teilen eine Generation von Profis heranwächst, für die das erreichen eines Platzes im Kader eines Spitzenteams schon den Gipfel darstellt, dass dort erst die eigentliche Arbeit und Verpflichtung beginnt, scheint Zeitgenossen wie Jovic und dem späten Bale abzugehen. Deswegen sollte man die Castillaspieler endlich wieder stärker berücksichtigen und schätzen, die Carvajals, Nachos und Blancon sterben für den Verein.
 
Interessante Geschichte bezüglich Luka...

April 2018...Real vs. Atlético Madrid

Nach der Partie waren wir im Tatel essen, weil wir gehofft haben, dass ein paar Real Spieler kommen... kurz nach 21:00 kamen Kovacic und Modric. Beide waren absolut nett und freundlich. Die Frauen gingen schon ins Restaurant, während sie mit uns draußen sprachen. Smalltalk...bezüglichen des Spiels und der Herkunft. So demütig und dankbar wie sich Luka am Platz zeigt, ist er im Privatleben auch.

Bester 10
 

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