
Plötzlich mittendrin: Ein Blanco bei den Blancos
MADRID. Wer hätte im Laufe der zurückliegenden Saison eigentlich einen Gedanken daran verschwendet, dass Antonio Blanco gegen Ende der Spielzeit viermal bei den Profis von Real Madrid und dabei sogar zweimal von Beginn an zum Einsatz kommen würde? Wohl nicht mal er selbst. Viele dürften sich aber auch erstmal fragen: Wer ist das überhaupt?
Als jemand, der normalerweise mit der zweiten Mannschaft des Vereins in der dritten Liga herumkickt, war der 20 Jahre alte Spanier selbst im Kosmos der Königlichen nur wenigen ein Begriff. Umso erfreulicher für Blanco und die Blancos, dass er im Schlussspurt der LaLiga-Saison durchaus auf sich aufmerksam machen konnte – allen voran bei den Erfolgen gegen den FC Cádiz (3:0) und CA Osasuna (2:0), bei denen er aufgrund diverser Ausfälle im Mittelfeld sogar jeweils über 90 Minuten mitmischen durfte.
„Zidane half mir und gab Ratschläge“
Zu einem ersten Einsatz war der zentrale Mittelfeldspieler zuvor Mitte April gegen den FC Getafe gekommen. Blanco ersetzte Rodrygo Goes nach 65 Minuten. „Es war besonders, weil ich tags zuvor noch 90 Minuten für die Castilla gespielt hatte und nicht erwartete, zum Einsatz zu kommen. Als das Spiel der Castilla vorbei war, sagte man mir, ich solle mit den Profis zur Partie gegen Getafe fahren. Es war ein Traum, den ich mir erfüllen konnte“, sagte der Youngster in einem Interview mit der Nachrichtenagentur EFE.
Gegenüber dem nun ehemaligen Real-Trainer Zinédine Zidane und dessen Stab ist Blanco dankbar, „weil sie mich an diesem Tag sehr glücklich gemacht haben. Wir wissen alle, wofür Zidane steht. Mit den besten Spielern der Welt zu trainieren – schon das ist eine Ehre, weil du dort jeden Tag etwas Gutes dazulernst. Der Trainer half mir und gab Ratschläge“.
¡Muy feliz por el debut en @laliga y con el @realmadrid!
¡Un sueño cumplido y a seguir trabajando para más! #halamadrid pic.twitter.com/JMHhKUGx9Y— Antonio Blanco (@Antonio_6Blanco) April 18, 2021
„Mir wurde nichts kommuniziert“
Wäre „Zizou“ geblieben, stünden die Chancen auf eine Beförderung in die erste Mannschaft bestimmt nicht allzu schlecht, wenngleich die Konkurrenz mit Martin Ødegaard und Daniel Ceballos, die nach aktuellem Stand zurückkehren, sowie der Verpflichtung des variablen David Alaba natürlich größer wird.
Abhängen dürfte die Personalie Blanco nun in erster Linie davon, wer neuer Chefcoach wird und wie dieser plant. „Noch weiß ich nichts, mir wurde nichts kommuniziert“, so der 1,76 Meter große und 68 Kilogramm schwere Rechtsfuß: „Ich werde mich auf die U21-Europameisterschaft konzentrieren und wenn sie vorbei ist mit dem Klub und meinem Berater sprechen. Dann werden wir sehen, was passiert.“
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