
„Wenn der Trainer wechselt, ändert sich vieles“
MADRID. Er ist der Mann mit dem einen Einsatz und daher in der abgelaufenen Saison so unwichtig gewesen wie kein anderer Profi im Kader von Real Madrid. Doch obwohl Andriy Lunin bis auf den blamabel verlorenen Copa-del-Rey-Auftakt bei CD Alcoyano kein weiteres Pflichtspiel bestritt, möchte er den Königlichen treu bleiben und ihnen auch in der neuen Spielzeit als Vertreter von Thibaut Courtois dienen.
Das hat der Ukrainer in einem Interview mit der Tageszeitung EL PAÍS durchblicken lassen – und dabei auch den Rücktritt von Zinédine Zidane und die Übernahme von Carlo Ancelotti als Grund herangezogen. „Wenn der Trainer wechselt, ändert sich vieles. Du hast mehr Hoffnung, hast eine andere Herausforderung. Es kommt ein anderer Trainer und du musst zeigen, was du wert bist. Ich bereite mich auf ein hartes Jahr vor, um zu kämpfen, mich zu zeigen und auf meine Chance zu warten“, betonte der 22-Jährige, der von „Zizou“ allerdings auch immer wieder Ratschläge bekommen habe, um besser zu werden.
Lunin verpasst EM: „Schade, aber…“
Nach der Saison mit Real folgte übrigens gleich der nächste Rückschlag: Dem vorläufigen Kader für die Europameisterschaft gehörte er an, dem endgültigen dann aber nicht mehr. Von den zunächst vier nominierten Torhütern war Lunin es, der von Nationaltrainer Andriy Shevchenko gestrichen wurde.
Der Schlussmann kann dem aber auch etwas Positives abgewinnen. „Es ist sehr schade, wenn du nicht mit zur Europameisterschaft reist und sehr nahe dran bist, aber wenn du eine ganze Saison nicht gespielt hast, ist es nicht schlecht, zu pausieren und sich besser auf die nächste vorzubereiten“, so Lunin, der 2018 von den Blancos verpflichtet, seitdem aber schon dreimal verliehen worden war – an CD Leganés, Real Valladolid und Real Oviedo.
Allein ein Teil des weißen Balletts zu sein, erfüllt Lunin mit Stolz. „Es kommt nicht jeden Tag vor, dass der beste Verein der Welt einen einlädt. Tausende von Spielern wollen hierher und nicht alle schaffen es. Deshalb war ich glücklich, aber auch ein bisschen vorsichtig. Ich hatte keine Zweifel. Man muss nicht viel darüber nachdenken, denn der Name allein genügt“, berichtete er bei Realmadrid TV – und gab sogar zu verstehen, dass sein eigentlicher Konkurrent ihm auch eine Hilfe ist: „Courtois und ich sind uns körperlich ein bisschen ähnlich. Seine Arbeit jeden Tag zu sehen, kann mir helfen zu erkennen, wo ich mich verbessern muss und wie ich es tun kann. Ich muss mich in absolut allem verbessern.“
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