Analyse

Vier Erkenntnisse aus Reals Testspiel-Pleite gegen die Rangers

Real Madrid verliert den ersten Test zur Saisonvorbereitung auf 2021/22 mit 1:2 gegen die Glasgow Rangers. Trainer Carlo Ancelotti hat noch einiges an Arbeit vor sich liegen, während einige seiner Wackelkandidaten nicht zu überzeugen vermögen. Auch wenn die Königlichen mit nur neun Profis antraten, gilt es taktisch noch reichlich zu verbessern. REAL TOTAL analysiert vier Erkenntnisse aus der ersten Testspiel-Niederlage.

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Ancelotti Jovic
Wie viele Chancen Ancelotti Jović noch gibt? – Foto: IMAGO / Shutterstock

1. Defensive Stabilität

Klar, für Real Madrid war es der erste richtige Test in der Saisonvorbereitung. Die Rangers absolvierten unterdessen bereits ihren fünften und somit auch letzten, ehe die Schotten in der Liga und Champions-League-Qualifikation gefordert sind. Und doch ließen sich die Madrilenen gegen einen vermeintlich kleineren Gegner ordentlich herspielen. 21 Schüsse ließen die Blancos insgesamt zu, acht davon gingen aufs Tor, zwei davon ins Tor.

Die Grundordnung bei der Truppe von Carlo Ancelotti stimmte oftmals nicht, Fehler im Spielaufbau sorgten zudem dafür, dass die Rangers immer wieder angreifen konnten. Vor allem Marcelo als Kapitän und Ordnungshüter im Defensivverbund enttäuschte, während Nacho in der zweiten Hälfte (75.) noch mit Gelb-Rot vom Platz flog. Dennoch gibt es Hoffnung, wird Reals Abwehr so womöglich nicht mehr zu sehen sein und könnte schon beim Test gegen den AC Mailand (8. August) David Alaba mit dabei sein. Außerdem werden Éder Militão und Ferland Mendy bald zurück sein.

2. Odriozola kann Chance nicht nutzen

Álvaro Odriozola bekam gegen die Rangers in der Startelf die Möglichkeit, bleibenden Eindruck zu hinterlassen, tat dies aber eher im negativen Sinne. Der Spanier zählte zu Reals Schwächsten auf dem Platz, wirkte defensiv unsortiert und im Zusammenspiel auf der rechten Seite mit Lucas Vázquez oft nicht abgesprochen.

Wie viele weiteren Chancen der 25-jährige Rechtsverteidiger bei den Madrilenen noch erhält, ist fraglich. Medienberichten zufolge zählt der Baske durchaus zu den Spielern, die Real noch verkaufen könnte. Ob es Ancelotti bedauern würde? Dass sich der vierfache spanische Nationalspieler bei den Königlichen noch weiterentwickelt, grenzt an Fantasie. Zumal seine Spielzeit limitiert sein wird, kam er allein in der vergangenen Saison nur auf 958 Spielminuten.

3. Jović findet weiter keinen Anschluss

Nun ist Luka Jović nach seiner Rückrunden-Leihe zu Eintracht Frankfurt wieder zurück bei Real Madrid. Der Serbe erhält unter Ancelotti zumindest zunächst eine Chance, ist auch bei ihm unklar, ob und wie es bei ihm perspektivisch weitergeht. Gegen die Rangers jedenfalls fand der Angreifer nicht statt, brachte keinen einzigen Torschuss auf das Gehäuse der Schotten.

Ähnlich wie bei Odriozola wird langsam auch die Luft für Jović dünn, könnte letzterer höchstens noch davon profitieren, dass Stammstürmer Karim Benzema unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Madrid positiv auf das Coronavirus getestet wurde und somit sogar den Saisonstart in drei Wochen verpassen könnte, muss der französische EM-Fahrer schließlich Trainingsrückstand aufholen. Ob Jović in der Saisonvorbereitung noch überzeugt, gilt es damit abzuwarten.

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4. Lunin weckt Euphorie

Sollte Thibaut Courtois unter der Saison ausfallen oder eine Pause benötigen, dann hat Real Madrid dahinter einen Keeper, der den Belgier durchaus ordentlich vertreten kann: Andriy Lunin kassierte zwar gegen die Rangers zwei Gegentore, waren diese für ihn aber nicht unbedingt zu verhindern. Ansonsten machte der Ukrainer seine Aufgabe im Tor des weißen Balletts bravourös.

Und da Courtois nach seiner EM-Teilnahme mit Belgien noch verlängerten Urlaub genießt, dürfte Lunin in der Saisonvorbereitung weitere Spielzeit erhalten, die für den 22-Jährigen auch wichtig sein wird, um Selbstvertrauen zu tanken. Wie oft er in der kommenden Saison zum Einsatz kommt, ist nämlich komplett offen. In der vergangenen Spielzeit war es nur ein Einsatz – ausgerechnet beim 1:2-Debakel in der Copa del Rey gegen CD Alcoyano. Kann es damit nur besser werden.

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