Interview

Toni Kroos schießt gegen Uli Hoeneß zurück: „TV-Auftritte etwas fragwürdig“

Toni Kroos schießt nach der von Uli Hoeneß geübten Kritik gegen sich zurück und bezeichnet dessen letzte Auftritte im Fernsehen als „etwas fragwürdig“. Der Mittelfeldstratege von Real Madrid habe das Gefühl, der Ehrenpräsident des FC Bayern München müsse einfach „mal wieder polarisieren“. Im BILD-Interview spricht Kroos zudem über seine Verletzung, die Verpflichtung von David Alaba sowie die königlichen Transfer-Ziele Kylian Mbappé und Erling Haaland.

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Toni Kroos
Kroos fehlt Real Madrid in den ersten Saisonwochen verletzungsbedingt – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

TONI KROOS über…

…seine Schambeinentzündung, wegen der er Real Madrid für einige Wochen fehlen wird: „Die Schmerzen sind nicht neu für mich, ich plage mich seit Februar oder März damit rum. Seitdem habe ich wahrscheinlich das ein oder andere Spiel zu viel mit Schmerztabletten gespielt. Aber ich wollte unbedingt antreten – in den K.o.-Runden der Champions League und auch bei der EM. Im Urlaub habe ich mir Ruhe gegönnt, aber nach einer Woche zurück im Training wurden die Schmerzen nicht besser. Deshalb lasse ich es jetzt ausheilen. Wie lange das dauert, kann ich noch nicht sagen.“

…die öffentliche Kritik von Uli Hoeneß an seinem Spiel: „Es hat mich ein bisschen überrascht, deshalb habe ich auch reagiert. Bei vermeintlichen Experten, bei denen mich die Attacken nicht mehr überraschen, reagiere ich nicht. Ich finde, Uli hat es sich mit seiner Kritik ein bisschen zu einfach gemacht, indem er sich einen Spieler rausgepickt hat, der nicht bei seinem Verein spielt. Ich habe wirklich einen Riesen-Respekt vor der Lebensleistung von Uli Hoeneß, aber seine letzten TV-Auftritte waren etwas fragwürdig. Da hatte man das Gefühl, er muss mal wieder polarisieren.“

…den Verlust von Sergio Ramos: „Das wird ein komisches Gefühl. Für mich ist er der beste Verteidiger meiner Ära, ein absoluter Führungsspieler. Ich weiß nicht, was da schiefgelaufen ist, aber jetzt müssen wir ihn alle gemeinsam ersetzen.“

…die Verpflichtung von David Alaba: „Ich wusste relativ früh, dass er kommt. Aber nicht von David, sondern von Real.“

…das Handgeld und Gehalt für Alaba in Madrid: „Ich sehe das so: Mit Ramos und (Raphaël) Varane haben wir unser Innenverteidiger-Duo der letzten acht Jahre verloren. Allein Ramos hat über 600 Spiele für Real gemacht, mehr als 100 Tore erzielt, und hat zweiundzwanzig Titel geholt. Entsprechend haben er und Varane auch nicht umsonst gespielt. Wenn man solche Spieler auf ähnlichem Niveau ersetzen will, dann kostet das. Außerdem hat Real für Varane Ablöse kassiert, für Alaba keine bezahlt. Das muss man alles mitberücksichtigen.“

…eine mögliche Verpflichtung von Kylian Mbappé: „Ich spreche lieber über Transfers, die schon abgeschlossen sind. Aber da Real immer die Besten haben will, würde mich ein Interesse an ihm nicht wundern.“

…Erling Haaland, für den Real sich ebenfalls interessiert: „Haaland ist neben Mbappé sicher der interessanteste Spieler auf dem Markt. Und somit nicht gerade billig. Man darf nicht vergessen, dass wir aus einer Zeit kommen, in der nicht gerade Geld ohne Ende geflossen ist. Parallel dazu bauen wir unser Stadion fertig – das ist auch nicht umsonst.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Die Münchener Weißwurstfraktion kann es eben gar nicht leiden, wenn sie daran erinnert werden, dass sie nicht der Nabel der Fußballwelt sind. Somit wird immer schön gegen alle nachgetreten, damit sich der eigene Anhang weiter wohl fühlt in der Bundesliga-Blase.
 
Wenn der würstchenkönig Anfäng Bayern München Spieler zu kritisieren ,dieses wahrlich genauso verdient haben ,kann man ihn ernst nehmen ,bis dahin ist der typ einfach Comedy pur
 
Ich finde es überraschend, wie sehr sich Kroos mit Real identifiziert als Deutscher. Er ist nicht nur Spieler, er vertritt und repräsentiert den Verein durch und durch. Und das nicht nur als eine Person des öffentlichen Lebens, sondern mit Herz. Das verdient Respekt. Stark!
 
Ich würde es witzig finden, wenn alle großen deutschen Fanfori für eine bestimmte Zeit im Jahr so etwas wie eine Champions League einführen, wo man mal mannschaftsübergreifend diskutieren kann und im Zweifelsfall auch mal Meinungsverschiedenheiten im Stil von "Gangs of New York" austragen könnte.
 

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