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Kommentar: Sorry Benzema, Lewandowski verdient Ballon d’Or

Wer wird in diesem Jahr mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet? 30 Weltklasse-Akteure sind für die prestigeträchtige Auszeichnung des französischen Sportfachmagazins FRANCE FOOTBALL nominiert. Zu den Favoriten werden allen voran Karim Benzema von Real Madrid, Robert Lewandowski vom FC Bayern München und Lionel Messi von Paris Saint-Germain gezählt. Auch Mohamed Salah vom FC Liverpool hat sich jüngst in den Fokus gespielt. Geht es nach REAL TOTAL-Redakteur Adrian Kühnel, kann es nur einen Sieger geben: Lewandowski.

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Karim Benzema Robert Lewandowski
REAL TOTAL-Redakteur Adrian Kühnel glaubt, dass Lewandowski bessere Ballon-d’Or-Chancen als Benzema besitzt – Fotomontage: Privat, IMAGO

Hätte FRANCE FOOTBALL 2020 nicht aufgrund der Corona-Pandemie entschieden, den Ballon d’Or außerplanmäßig ausfallen zu lassen, wäre mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit Robert Lewandowski mit dem glorreichen Preis gekürt worden. Der Mittelstürmer des FC Bayern München wurde von der FIFA dafür mit dem Weltfußballer-Titel vertröstet. Und doch darf sich der 33-jährige Pole in diesem Jahr berechtigterweise Hoffnungen machen, doch noch den Ballon d’Or in den Händen zu halten.

Wenn die goldglänzende Trophäe am 29. November im Pariser Théâtre du Châtelet überreicht wird, wäre es doch unfair, wenn Lewandowski den Award nicht gewinnt. Zu gut trat der Bayern-Stürmer nicht nur 2020, sondern auch 2021 auf. Knackte er mit 41 Toren in der Bundesliga in der Vorsaison den Rekord von Gerd Müller für die meisten Treffer während einer Spielzeit, erzielte er im Kalenderjahr 2021 bis dato sagenhafte 37 Tore in 28 Pflichtspieleinsätzen – ein Tor alle 64 Minuten. Gewonnen hat er im Kalenderjahr 2021 mit dem FC Bayern München zudem die Deutsche Meisterschaft.

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So gut derweil Karim Benzema seine französischen Landsmänner und Kollegen von Real Madrid auch zureden, so schwer dürfte er es doch gegen Lewandowski haben. Benzema blickt mit den Königlichen auf ein titelloses Jahr zurück. Mit der französischen Nationalmannschaft kam er bei der UEFA EURO 2020 immerhin ins Achtelfinale, während Lewandowskis Polen bereits in der Gruppe scheiterte. Doch auch wenn Benzema 2021 bereits 25-mal in 31 Pflichtspielen getroffen hat und damit alle 105 Minuten, kann er Lewandowski nicht das Wasser reichen.

Und was ist mit Mohamed Salah? Der 29-jährige Ägypter steht beim FC Liverpool 2021 bei 19 Toren aus 33 Pflichtspieleinsätzen und trifft somit alle 148 Minuten. Wie auch bei Benzema ist Salahs Nachteil, dass er 2021 keinen Titel gewonnen hat. Darin könnte immerhin noch bei Lionel Messi ein Faktor gesehen werden, der für seinen siebten Ballon d’Or spräche.

Nach langem Warten führte Messi Argentinien im Sommer mit der Copa América zu seinem ersten Titel mit der Nationalmannschaft. Auf dem Weg zum Pokal erzielte der 34-jährige Angreifer vier Tore in sieben Spielen. Zuvor sicherte er sich mit dem FC Barcelona in der Saison 2020/21 mit 35 erzielten Treffern in LaLiga den „Pichichi“ für die meisten Tore. Allerdings bleibt festzuhalten: Nach der Unterschrift bei Paris Saint-Germain kam nur wenig von Messi. Um genau zu sein: nur drei Tore in bis dato acht Pflichtspielen. 2021 bringt er es auf 23 Toren in 26 Pflichtspielen und damit auf einen Treffer jede 93 Minuten.

Ob das für den sechsfachen Ballon-d’Or-Sieger zur erneuten Award-Übergabe reichen wird? Fair wäre es eher nicht, weil Messi anders als Lewandowski, Benzema und Salah nicht über das ganze Jahr 2021 kontinuierlich stark – mit nur wenig Schwächephasen – performte, auch wenn es bis zum PSG-Wechsel beeindruckend war. Und doch wird Messi vermutlich neben Lewandowski und Benzema in der engeren Wahl für den Ballon d’Or stehen. Jorginho, der mit Italien die EURO gewann und mit dem FC Chelsea Champions-League-Sieger wurde, dürfte unterdessen ein Stolperstein sein, dass er sich abseits der Titel als Mittelfeldspieler nicht derart in den internationalen und medialen Fokus spielen konnte wie seine Kontrahenten. Ein Kriterium, das – mit Ausnahme von Luka Modrić – etliche Ballon-d’Or-Anwärtern in den vergangenen Jahren am Triumph hinderte.

Fazit: Wird Lewandowski der Ballon d’Or übergeben, gibt es vermutlich nur sehr, sehr wenige, die sich beschweren und monieren, der Torjäger des FC Bayern München hätte es nicht verdient. Bei Benzema und auch bei Messi und Salah würde wohl argumentiert werden, Lewandowski hätte es bereits 2020 verdient und dies 2021 nur nochmal bestätigt. Hätte der Pole zusätzlich zur Meisterschaft auch dieses Jahr den DFB-Pokal und die Champions League gewonnen, würde sich die ganze Debatte möglicherweise gar nicht stellen. So hingegen ist die Vergabe spannend wie schon lange nicht mehr.

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