Reportage

Nie wieder der Alte? „Hazard ist heute ein anderer Spieler“

Offensivspieler Eden Hazard reiste frühzeitig aus dem Lager der belgischen Nationalmannschaft ab. Am Dienstag trainierte der 30-Jährige bereits wieder mit seinen Kollegen von Real Madrid. Dort soll er weiter an sich arbeiten, um in den kommenden Wochen unter Cheftrainer Carlo Ancelotti zu mehr Spielzeit zu gelangen. Doch ist unklar, wie es um den Fitnesszustand des Flügelflitzers genau bestellt ist.

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Eden Hazard
Hazard reiste nach Belgiens gelungener WM-Qualifikation zurück nach Madrid – Foto: IMAGO / Panoramic International

Bei Real Madrid nur Reservist

BRÜSSEL. Mit seinen ersten beiden Saisons bei Real Madrid kann Eden Hazard nicht zufrieden sein. Der Angreifer, der 2019 für kolportierte 115 Millionen Euro vom FC Chelsea verpflichtet wurde, verpasste seither aufgrund diverser Verletzungen sagenhafte 58 Pflichtspiele. So fällt seine Bilanz mit bislang 54 Pflichtspieleinsätzen, fünf Toren und neun Assists für den spanischen Rekordmeister recht dürftig aus.

Und auch der bisherige Saisonverlauf dürfte den gelernten Linksaußen enttäuscht zurücklassen. Einmal fehlte er den Königlichen verletzt, viermal kam er gar nicht zum Einsatz, obwohl er im Kader stand. Dadurch sind es 2021/22 bis dato nur elf Pflichtspiele respektive 415 Spielminuten, die er eingesetzt wurde. Im Schnitt somit nur 38 Minuten pro Partie.

„Wissen, dass er bei Real Madrid nicht viel Spielzeit hat“

Allein in den drei Pflichtspielen vor der Länderspielperiode waren es nur zwölf Einsatzminuten, die Hazard von Carlo Ancelotti vergönnt wurden. Der Rechtsfuß reiste dennoch zur belgischen Nationalmannschaft. Am vergangenen Samstag beim 3:1-Erfolg gegen Estland im König-Baudouin-Stadion von Brüssel 63 Minuten zum Einsatz gekommen, ließ Nationaltrainer Roberto Martínez seinen Offensivstar bereits vor dem finalen WM-Qualifikationsspiel gegen Wales (Dienstag, 20:45 Uhr) zurück nach Madrid reisen.

Aussagen von Hazards Teamkollegen lassen tief blicken, weshalb die Entscheidung nicht überraschend getroffen wurde. „Er sollte nur ein Spiel spielen“, erklärte Borussia Dortmunds Mittelfeldmann Axel Witsel bei einer Medienrunde im Lager der Belgier. Der 32-Jährige meinte: „Wir wissen sehr gut, dass er bei Real Madrid nicht viel Spielzeit hat und zwei Spiele in drei Tagen wären zu viel für ihn gewesen.“

„Er versucht, Zweikämpfe zu vermeiden“

Deshalb stellt sich die Frage, wie belastbar Hazard mittlerweile überhaupt ist? Für Real Madrid geht es schließlich kommenden Sonntag in LaLiga gegen den FC Granada (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Ob der Belgier für Ancelotti einen Startelf-Kandidaten darstellt, dazu wird der 62 Jahre alte Italiener vermutlich frühestens am Samstag auf der Spieltagspressekonferenz Stellung beziehen.

Beweisen konnte es Hazard seinem neuen Coach bei den Blancos in dieser Saison bislang jedenfalls nicht. Nur ein Assist kann er vorweisen, aber keinen Treffer. Daneben vermag der 30-Jährige schon länger nicht mehr für sogenannte „WOW-Effekte“ zu sorgen. „Eden ist heute aufgrund seiner Verletzungshistorie ein anderer Spieler“, befand Hazards Sturmpartner Christian Benteke. Der Torjäger von Crystal Palace schilderte: „Er versucht, Zweikämpfe zu vermeiden, auch wenn sein Spiel dies erfordert.“

„Das Eden-Dribbling gegen fünf oder sechs Mann ist vorbei“

Benteke machte bei Hazard vor allem psychologische Blockaden aus, die den Real-Star daran hindern, seine einstigen Dribbelaktionen zu reproduzieren. „Er ist immer noch ein Mensch, der versucht, Fouls zu vermeiden, denn es gibt Schmerzen, die bleiben. Und das verfolgt einen unterbewusst“, stellte Hazards Kollege klar und versicherte: „Das Eden-Dribbling gegen fünf oder sechs Mann ist vorbei. Aber nur weil er es nicht mehr tut, heißt das nicht, dass er nicht mehr der Mannschaft weiterhelfen kann.“

Ob dies allerdings genügt, um bei Real Madrid doch noch den ganz großen Durchbruch zu schaffen, wird die zentrale Frage sein, die bereits in den kommenden Monaten über Hazards Zukunft entscheiden dürfte. Der Kontrakt des früheren Chelsea-Stars ist in der spanischen Hauptstadt noch bis zum 30. Juni 2024 datiert. Sollte er unter Ancelotti aber weiterhin nur eine Reservistenrolle bekleiden, ist nicht auszuschließen, dass es bereits zum Saisonende zur Trennung kommen könnte.

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Kommentare
Realistisch betrachtet sollte man ihn nicht weiter bis 2024 durchschleppen, denn die Erwartungen wird er sowieso nicht mehr erfüllen, geschweige denn sein Preisschild/Gehalt rechtfertigen. Außerdem sollte man lieber auf unsere jungen Spieler bauen und sie weiter an die Mannschaft ranführen. Ehemalige Stars, die in fast drei Jahren in Madrid überhaupt nichts gezeigt haben, stehen ihnen nur im Weg, so ehrlich muss man sein. Ich hoffe, Flo lässt Vernunft walten, damit es Edens letzte Saison in Madrid gewesen ist. Hier sind schon ganz andere Kaliber gescheitert und das wird hoffentlich eine wichtige Lektion sowohl in finanzieller als auch menschlicher Hinsicht werden. Lieber jetzt ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
 
Das wurde von R9 auch behauptet und was war 2002 gewesen.

Er brauch Spielzeit und vertrauen was er sehr wahrscheinlich in Madrid nicht mehr bekommen wird.

Daher vllt zu Chelsea oder ein Club in Italien ‍♂️
 
:D "Hazard ist heute ein anderer Spieler", dass wussten wir schon vor drei Jahren Herr Benteke. Auch wenn ich Ihm wegen seiner Verletzung schwerlich einen wirklichen Vorwurf machen kann, bleibt er im Gesamtpaket aus Ablöse, Gehalt und vor allem seinem Dienstantritt bei seinem "Wunschverein", wahrscheinlich die größte Enttäuschung meiner Fanzeit. Heute war in den spanischen Medien zu lesen, dass Perez ihn für 50Mio. abgeben würde, ich würde ihn sogar noch mit einem weiteren Rabatt ziehen lassen, wenn nötig. Wir hätten (eigentlich) Brahim oder das ein oder andere vielversprechende Talent in der Castilla, was ihn in seinem jetzigen Zustand locker ersetzen könnte.
 
Das wurde von R9 auch behauptet und was war 2002 gewesen.

Er brauch Spielzeit und vertrauen was er sehr wahrscheinlich in Madrid nicht mehr bekommen wird.

Daher vllt zu Chelsea oder ein Club in Italien ‍♂️

R9 war 2002 auch noch im besten Alter kannste schlecht Vergleichen die zwei. Und was dazu kommt ist das r9 einer der besten der Geschichte war soviel Talent wie er hatten und haben nur wenige.

Hazard fehlt es mit 30ig einfach an sehr viel. Tempo is schlecht geworden willen und Selbstvertrauen is weg und diszipliniert ist er auch nicht wirklich. Klar alles kann passieren aber es sieht sehr schlecht aus. Besonders wen du siehst wie vini jetzt schon auf balon d or Niveau performt. Wenn Hazard rechts spielt kann man ihn vielleicht diese Saison noch brauchen
 
:D "Hazard ist heute ein anderer Spieler", dass wussten wir schon vor drei Jahren Herr Benteke. Auch wenn ich Ihm wegen seiner Verletzung schwerlich einen wirklichen Vorwurf machen kann, bleibt er im Gesamtpaket aus Ablöse, Gehalt und vor allem seinem Dienstantritt bei seinem "Wunschverein", wahrscheinlich die größte Enttäuschung meiner Fanzeit. Heute war in den spanischen Medien zu lesen, dass Perez ihn für 50Mio. abgeben würde, ich würde ihn sogar noch mit einem weiteren Rabatt ziehen lassen, wenn nötig. Wir hätten (eigentlich) Brahim oder das ein oder andere vielversprechende Talent in der Castilla, was ihn in seinem jetzigen Zustand locker ersetzen könnte.

Ich war immer ein großer Fan und habe mich damals sehr über den Transfer gefreut. Aber diese Sache mit dem Übergewicht direkt nach dem Wechsel hat mich eigentlich mehr geärgert als die Verletzungen. Denn Verletzungen können passieren, aber eine wenig professionelle Einstellung wenn man zu seinem angeblichen Traumverein kommt ist in meinen Augen unentschuldbar.
 
Eigentlich ein Wahnsinn, wenn man solche Meldungen über einen aktiven Spieler mit Millionenvertrag liest. Das ist sportlich ein Todesurteil und legt offen, was wir seit 3 Jahren sehen und befürchtet haben. Damit ist auch das finanzielle Grab für Real Madrid offensichtlich gemacht, denn - sollte kein Wunder geschehen - wird kein Verein der Welt auch nur einen Cent Ablöse für ihn berappen geschweige denn ihm Millionen für eine Vertragsunterzeichnung anbieten.

Will man etwas Positives aus diesen Aussagen ziehen, dann, dass der Ball jetzt klar bei Real und der - hoffentlich existenten - (sport-)psychologischen Abteilung liegt. Vielleicht lässt sich so noch irgendwas für Spieler und Verein retten! Ich würde es ihm wünschen, dass er nochmals befreite Momente auf dem Platz erlebt...
 
Positiv daran ist, dass Perez aus solchen "Fehlern" lernt.
Man hat Ramos keinen 2 Jahres Vertrag zu gleichbleibenden Konditionen angeboten. Hat sich bis jetzt als absolut richtige Entscheidung herausgestellt. Man verlängert mit Spieler wie Modric nur Saison für Saison.

So sehr ich Pogba auch mag, man sollte Abstand von ihm halten. Verletzungsanfällig, verdient wahnsinnig viel und ist im Sommer dann auch bereits 29 Jahre alt. Camavinga, Fede, Blanco. Man hat 3 junge Spieler, die mMn bereit sind direkt Stammspieler zu werden oder im Falle von Blanco zumindest Case teilweise zu ersetzen und daran zu wachsen.
 

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