
„Wo wäre Mourinho besser aufgehoben als in Madrid?“
GIJÓN. Was strahlten Spieler, Fans und auch Verantwortliche der Madrilenen doch nur so vor Freude, als Schiedsrichter Cüneyt Cakir das Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel im Old Trafford gegen Manchester United am 5. März um 22:36 Uhr abpfiff. Einer aber hatte im Anschluss an die Partie trotzdem etwas auszusetzen: José Mourinho, Trainer des Starensambles aus der spanischen Hauptstadt. In den Augen von „the Special One“ sei es ein Unding gewesen, dass mit Diego López der Torhüter der Mann des Spiels war und das Kollektiv nicht für Kontrolle und Ruhe hätte sorgen können. Für alle überraschend bekamen drei Mittelfeld-Asse ihr Fett weg: „Wir hätten das Spiel bei elf gegen zehn unter Kontrolle haben müssen. Es kann nicht sein, dass dein Torhüter aber der Beste des Spiels ist. Khedira, Xabi und Luka sind dafür verantwortlich. Man muss wissen, wie man leidet, wie man unter diesen Umständen gewinnt.“
Worte, die die Fiesta in der Kabine trübten. Zumindest mal meinte Abwehrchef Sergio Ramos im Programm „El Partido de las 12“ bei CADENA COPE offen und kritisierend: „Ich hätte mir vom Trainer nach dem Sieg im Old Trafford andere Worte gewünscht. Mit Mourinho debattieren wir. Normalerweise sage ich Leuten immer das, was ich denke, ins Gesicht. Das tue ich bei Mourinho, das tue ich bei anderen.“ Nicht das erste Mal, dass sich der spanische Nationalspieler, der sich derzeit mit der Selección in Gijón aufhält, gegen „the Special One“ auflehnt. Das Verhältnis zwischen dem Portugiesen und Ramos ist sicher nicht das beste, aber mit Sicherheit auch nicht das Schlechteste, wie der 26-Jährige wissen ließ. Darüber hinaus meinte er in puncto Mourinho-Zukunft: „Ich weiß nicht, ob Mourinho bleibt, aber wo wäre er besser aufgehoben als hier? Er ist ein Genie des Fußballs.“
Ein Verbleib der Nummer 4, vertraglich noch bis 2017 an die Königlichen gebunden, hing laut eigenen Angaben ohnehin „noch nie davon ab, ob ein Trainer weitermacht oder nicht“. Ramos: „Ich hoffe, hier noch viele Jahre bleiben zu können.“
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„Wenn ich einen von Barça holen würde, dann Busquets“
Die Sportsendung hielt sich neben Mourinho noch ein weiteres interessantes Thema offen. Ramos tat das, was der eine oder andere Anhänger Real Madrids für ein absolutes No-Go hält: Gut, ja fast schon schwärmerisch von Akteuren des gehassten Rivalen FC Barcelona sprechen. Der Ur-Madrilene erzählte: „Viele waren überrascht, wie gut ich mich mit Piqué verstehe. Noch besser tue ich mich das aber mit Busquets. Wenn ich jemanden von Barcelona verpflichten könnte, dann wäre das Sergio Busquets. Wenn Xabi zum Beispiel fehlen würde. Er spielt viel. Ich muss dazu zugeben: Ich habe nicht geglaubt, dass ich mit Victor Valdés so gut auskommen würde, er ist ein phänomenaler Typ.“
Ramos scherzt: „Ich lasse die Copa wieder fallen, wenn…“
Aber natürlich hört sämtliche Lobhudelei für die Katalanen dann auf, wenn es auf dem Platz gegeneinander geht. Gut möglich, dass sich Real und Barça im Halbfinale der Champions League zum siebten und achten Mal in der Saison begegnen, vorausgesetzt beide erreichen die Runde der letzten Vier und werden einander zugelost. Für einen Lacher sorgte der Innenverteidiger, als er in Sachen Titel und Trophäen sagte: „Wenn man mir den Gewinn von la Décima garantiert, werde ich den Pokal an der Cibeles noch einmal wegwerfen. Der Stachel der Champions League sitzt noch tief. Sie ist einer der wenigen Titel, die ich noch gewinnen muss.“
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