
Die Ausgangslage
- Es läuft gut bei den Blancos! Der zugegebenermaßen etwas glückliche 2:1-Sieg zuletzt über den FC Sevilla – Überflieger Vinícius Júnior sei Dank – war wettbewerbsübergreifend schon der sechste Dreier in Serie. Mit 33 Punkten aus 14 Spielen grüßt man damit von der Tabellenspitze, dahinter wurden die ärgsten Verfolger aus dem rot-weißen Teil Madrids und aus San Sebastián schon auf vier Punkte distanziert. Aufgrund der Länderspielpause im Oktober konnte Reals 9. Liga-Spieltag gegen den Athletic Club damals nicht ausgetragen werden, somit kommt es dann eben jetzt zum Traditionsduell mit den Basken (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Mit einem Sieg könnten die Mannen von Trainer Carlo Ancelotti ihre Tabellenführung vorläufig auf sieben Punkte ausbauen und so ordentlich Druck auf die Konkurrenz ausüben. Für ein Erfolgserlebnis spräche in jedem Fall der gute Lauf, den man aktuell gegen „Los Leones“ vorzuweisen hat: seit zwölf Liga-Partien musste man sich dem Gegner aus Nordspanien schon nicht mehr beugen (acht Siege, vier Remis). Zudem dürfte Top-Stürmer Karim Benzema nach seiner kleinen Enttäuschung über Platz vier beim jüngst vergebenen Ballon d’Or ein wenig angefressen in die Begegnung gehen und zusätzlich motiviert sein, ohnehin hat der Franzose im spanischen Oberhaus nur gegen Granada (14 Tore) häufiger getroffen als gegen Athletic (13 Tore). Ob nach Abpfiff die Basken sein neuer Lieblingsgegner sind?
- Die Königlichen stellen aktuell mit 34 Toren die mit Abstand beste Offensive in der Primera División und genau die wird es gegen die Löwen aus Bilbao auch brauchen: mit nur zehn Gegentoren stellen Unai Simón und Co. nämlich die beste Defensive in Spanien! Dass man in der Tabelle trotzdem „nur“ auf Platz acht rangiert, liegt an der schwachen Ausbeute im Angriff: 13 Tore aus 14 Partien sind schlichtweg zu wenig. Dabei mangelt es den Basken gar nicht mal an Torchancen, denn mit durchschnittlich 12,8 Torschüssen pro Spiel gehört man zu den fünf schussfreudigsten Teams. Außerdem hat keine Mannschaft in LaLiga einen höheren Ballbesitzanteil im gegnerischen Drittel. Woran es Athletic folglich mangelt, ist die Chancenverwertung. Gemäß des xG-Modells wären 20 Tore zu erwarten gewesen, erzielt hat man jedoch nur 13 – lediglich Getafe hat hier eine noch schlechtere Differenz vorzuweisen! Nichtsdestotrotz ist die Stolpergefahr für die Blancos groß. Auch wenn Athletic seit fünf Partien sieglos ist (vier Remis, eine Niederlage), so ist man immerhin LaLigas einziges Team, das diese Saison noch keine Auswärtspleite hinnehmen musste (ein Sieg, sechs Unentschieden). Können die Remis-Könige aus dem Baskenland ihren Nimbus auch im Estadio Santiago Bernabéu wahren?
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Die Personalsituation wird für Carlo Ancelotti zunehmend entspannter. Eden Hazard und Rodrygo Goes – beide litten unter einer Magen-Darm-Entzündung – kehren in den Kader zurück und auch Neu-Abwehrchef David Alaba kann mitwirken, nachdem dies im Abschlusstraining nicht der Fall war. Reals italienischer Übungsleiter muss somit nur noch auf Daniel Ceballos und Gareth Bale verzichten. Als Freund von Rotationen entpuppte sich „Carletto“ bislang nicht, in Anbetracht der nächsten Wochen mit Top-Spielen gegen Real Sociedad, Inter Mailand und Atlético sind jedoch kleinere Veränderungen zu erwarten. In der Abwehr könnte Nacho Fernández den nicht gänzlich fitten Alaba vertreten und Oldie Luka Modrić durch Federico Valverde ersetzt werden. Ansonsten wird vermutlich die gleiche Elf wie gegen Sevilla auf dem Platz stehen, wobei auch Lucas Vázquez mit den Hufen scharrt – vorne oder hinten?
- Nicht dabei: Daniel Ceballos (Sprunggelenksverletzung), Gareth Bale (Wadenprobleme)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer): „Athletic kassiert wenige Tore, weil es eine Mannschaft ist, die defensiv sehr gut arbeitet. Sie versucht, vorne Druck zu machen, ist kompakt, hinten gut organisiert. Die Arbeit, die Marcelino leistet – nicht nur bei Athletic – ist sehr gut. Seine Identität ist sehr klar. Das Spiel wird viel von uns abverlangen. Wir brauchen offensiv Klarheit, eine gute Balance.“
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Marcelino García (Cheftrainer): „Wir haben klare Vorgaben, die wir nicht ändern werden, und wir werden diese Konzepte auch weiterhin verfolgen. Meiner Meinung nach sind wir besser, als es die Ergebnisse zeigen. Wir werden kämpfen, wir werden nach Madrid fahren und versuchen zu gewinnen. Real Madrid ist in Top-Form und wird uns defensiv viel abverlangen. Wir müssen bereit sein zu leiden und uns anstrengen, um mit ihnen mithalten zu können. Sie haben zwei Offensivspieler, die zusammen 20 Tore erzielt haben und die in dieser Liga entscheidend sind.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Bislang duellierten sich die noch nie abgestiegenen LaLiga-Urgesteine Real Madrid und der Athletic Club schon sage und schreibe 202 Mal. Dabei fällt die Bilanz klar zugunsten der Merengues aus, die bis dato 103 Siege bei 36 Remis und 62 Niederlagen auf dem Konto haben. Torverhältnis: 385:267. Athletics letzter Sieg gegen die Hauptstädter: 2015, der letzte im Bernabéu: 2005!
- FAIRPLAY: Die Madrilenen und die Basken sind in der aktuellen Saison in Spaniens Oberhaus die Teams mit den wenigsten gelben Karten. Real erhielt derer 25, Bilbao sah sogar nur 23 Mal den gelben Karton. Eine Statistik, die sich beim direkten Aufeinandertreffen verschlechtern könnte, sind die Duelle der beiden Liga-Dinos doch nicht selten hitzig – speziell mit Raúl García auf dem Platz.
- GELB-ALARM: Mit Eduardo Camavinga ist unter den Königlichen jedoch trotzdem ein Spieler, der bereits vier Mal verwarnt wurde. Bei einer weiteren Gelben Karte wäre der Youngster für das nächste Spiel gesperrt.
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