
„Schließlich beschloss ich, mich zu verändern“
MADRID. 2008 wechselte David Alaba mit gerade mal 16 Jahren von der Jugendakademie Austria Wiens in das Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern München. Beim deutschen Rekordmeister debütierte der gebürtige Wiener am 10. Februar 2010 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Greuther Fürth (6:2) – und brachte es bis zum 30. Juni 2021 auf insgesamt 431 Pflichtspiele (33 Tore, 55 Assists) für die Münchner. Mit zehn Meistertiteln, sechs DFB-Pokals und zwei Champions-League-Triumphen sah er die Zeit gekommen, um den Bayern „Servus“ zu sagen – und Real Madrid „¡Hola!“.
„Nach 13 Jahren im selben Verein habe ich mich gefragt, wie es weitergehen soll“, berichtete Alaba nun im Gespräch mit GQ España. „Die vorletzte Saison war die beste in der Geschichte des FC Bayern, wir haben sechs Titel gewonnen“, erinnerte sich der 29-Jährige zurück und erklärte: „Da habe ich mich gefragt, was ich machen will. Und schließlich beschloss ich, mich zu verändern, mich einer neuen Herausforderung zu stellen und nicht den einfachen Weg zu gehen.“
Hyped on the set w/ @GQSpain.
Gracias. pic.twitter.com/sGOESKriqB— David Alaba (@David_Alaba) December 16, 2021
„Real Madrid steht immer in den Schlagzeilen“
Der 91-fache österreichische Nationalspieler (14 Tore) beteuerte unlängst, dass es sein Traum war, beim spanischen Rekordmeister zu unterschreiben. „Wenn man mit dem Fußball aufwächst, weiß man, dass Real Madrid der größte Verein der Welt ist. Mich hat also nichts überrascht, als ich hierher kam. Wenn man mit dem Fußball zu tun hat, steht Real Madrid immer in den Schlagzeilen“, bekräftigte er nun.
Bereits im Kindesalter sah sich die aktuelle Nummer 4 der Blancos von der Strahlkraft der Madrilenen emotional angezogen. Der heutige Defensivspieler wurde 1992 in Wien geboren. Sein Vater kam aus Nigeria in den 1980er Jahren nach Österreich, um zu studieren und widmete sich später der Musik. Seine Mutter wanderte von den Philippinen aus, um als Krankenschwester in der Alpenrepublik zu arbeiten. „Ich“, versicherte der Real-Star, „liebe meine Herkunft, ich schätze sie sehr, und ich glaube, ich behalte das alles in mir“.
„Sollten uns alle gegen Rassismus einsetzen“
Der frühere Bayern-Profi meinte: „Ich habe die Arbeitsmoral aus Asien, aber auch den Teil mit den großen Träumen von der Seite meines Vaters. Daneben aber natürlich auch die europäische Kultur. Ich denke, das ist eine großartige Mischung.“ Allerdings hatte er in seinen mittlerweile 29 Lebensjahren ob seiner Abstammung auch mit Rassismus zu kämpfen. „Um ehrlich zu sein, war es nicht einfach, vor allem in meiner Kindheit hatte ich mit viel Rassismus zu kämpfen, aber das hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin“, schilderte er.
Alaba betonte: „Ich denke, wir sollten uns alle gegen Rassismus einsetzen und versuchen, unseren Beitrag zu leisten. Es ist nie genug, aber in der Fußballwelt gibt es bereits einige Kampagnen, also denke ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ In Madrid jedenfalls scheint er es zu genießen. Dort lebt er gemeinsam mit seiner Partnerin Shalimar Heppner und seinem kleinen Sohn. „Ich liebe es, Vater zu sein. Natürlich hat sich mein Leben dadurch verändert, aber ich liebe es. Er zeigt uns, dass Windeln wechseln fast so gut ist wie Fußball spielen“, erzählte er.
Bei seinem ablösefreien Wechsel zu Real Madrid unterzeichnete er einen bis Sommer 2026 datierten Kontrakt. Es bleibt somit genug Zeit, um mit den Königlichen bestenfalls gleich zahlreiche Erfolge zu feiern. Damit anfangen würde Alaba am liebsten schon in dieser Saison. „Ich bin immer noch hungrig und strebe nach dem Maximum, daher denke ich, dass ich in der bestmöglichen Position bin, um persönliche und gemeinsame Ziele zu erreichen“, sagte er. In LaLiga sind die Blancos als Tabellenführer auf dem besten Weg Richtung 35. Meistertitel, daneben können mit der Champions League, der Copa del Rey sowie der Supercopa de España noch drei weitere Pokale abgeräumt werden.
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