Vermischtes

Marcelo, der Unternehmer – im Mai Karriereende bei Real Madrid?

Marcelo besitzt bei Real Madrid nur noch einen Vertrag bis zum Saisonende, eine Verlängerung ist offenbar nicht geplant. Beendet der dann 34-jährige Brasilianer seine Karriere im Sommer? Gedanklich befindet sich die Defensiv-Legende der Königlichen längst auch schon in der Geschäftswelt, die er mit dem Fußball verbindet. Für das Jahr 2022 steht die Gründung einer Holding an.

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Marcelo Real Madrid
Marcelo ist bei Real Madrid in aller Regel nur noch Zuschauer – Foto: IMAGO / Pressinphoto

Marcelo: Diese Saison erst 140 Einsatzminuten

MADRID. Fast zwei Jahre lang hält der Zustand nun schon an. Der Zustand eines Marcelo, der bei Real Madrid endgültig nicht mehr als ein Reservist ist. Nachdem Zinédine Zidane das Zepter bei den Königlichen im Jahr 2019 von Santiago Solari übernommen hatte, war der Brasilianer auf der linken Abwehrseite wieder die erste Wahl – aber nur zwischenzeitlich.

Mit Sergio Reguilón verließ sein Konkurrent in der Solari-Ära den Klub zwar Richtung Tottenham Hotspur, dafür jedoch wurde Ferland Mendy für rund 50 Millionen Euro von Olympique Lyon losgeeist. Ein mehrwöchiges Fehlen aufgrund einer Verletzung im linken Soleus-Muskel trug schließlich seinen Teil dazu bei, dass der Neuzugang ihm den Rang ablief. Wieder verdrängen konnte der mit Roberto Carlos beste Linksverteidiger der Vereinsgeschichte den Franzosen dort bis heute nie.

In der laufenden Saison kommt Marcelo sogar auf bloß 140 Einsatzminuten, die sich auf fünf Partien verteilen – obwohl nach Zidane mit Carlo Ancelotti nun ein Coach das Sagen hat, der ihm rein menschlich nicht weniger wohlgesonnen ist. Doch: Anders als ein Luka Modrić oder ein Karim Benzema hat der Mann, der nach dem Abgang von Sergio Ramos jetzt doch eigentlich als Kapitän vorangeht, sportlich deutlich an Qualität verloren. Seine Technik im Umgang mit dem Ball mag weiter überragend sein, alles andere hat sich aber verschlechtert – was angesichts seines Alters von inzwischen 33 Jahren in aller Regel auch normal ist.

Karriereende nicht ausgeschlossen

Im Mai wird er 34 – und sein Vertragsende bei den Madrilenen kurz bevorstehen. Gebunden ist Marcelo an den Klub, dem er sich im Januar 2007 angeschlossen hatte, nur noch bis zum 30. Juni 2022. Alles deutet darauf hin, dass dieser nicht verlängert wird. Ob der Publikumsliebling seine Karriere dann sogar gleich für beendet erklärt? Möglicherweise.

Einerseits, da seine Familie in der spanischen Hauptstadt fest verwurzelt ist, sein älterer Sohn Enzo spielt beispielsweise auch in der U13-Jugend der Blancos. Auf der anderen Seite dürften sich seine sportlichen Ambitionen nach dem riesigen Erfolg, den er bei und mit Real erlebt hat, mittlerweile arg in Grenzen halten. Und: Obendrein denkt Marcelo auch schon längst an die Karriere nach der Karriere.

Mit dem 2018 gegründeten unterklassigen Azuriz Futebol Clube (Brasilien) und dem portugiesischen Zweitligisten CD Mafra hat er bereits zwei Vereine übernommen, für das Jahr 2022 steht der Start einer Holding namens TWELVE an. Mit dieser will die Abwehr-Legende weiter in den Fußballvereinsmarkt investieren.

Marcelo, der Unternehmer: „War schon immer mein Ziel“

„Geplant ist nun die Übernahme eines weiteren Flagship-Klubs mit großer Fangemeinde und Tradition“, sagte Marcelo in einem Interview mit dem TV-Sender TNT SPORTS: „Dies soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 geschehen und erfordert neue Mittel. Unsere Idee ist, dass dieser neue Verein unsere bereits bestehenden ergänzt, sodass ein Spieler, der bei Azuriz ausgebildet und von Mafra übernommen wurde, später von diesem Vorzeigeverein gekauft werden kann.“

Seine „unternehmerische Seite“ sei „seit 2017 geprägt“ und erfülle ihn „mit Stolz. Es war schon immer mein Ziel, einen Beitrag zur Weltfußballszene auf und neben dem Platz zu leisten. Ich konzentriere mich weiterhin auf meine Karriere als Profisportler und habe gleichzeitig die Struktur von DOZE, die alle meine Interessen vertritt, die auf die Geschäftsfronten ausgerichtet sind, die heute meinen Namen tragen“.

DOZE ist „die Dachmarke für alle meine Geschäftsbereiche, darunter einige Konzerngesellschaften, wie TWELVE Football, bezogen auf das Karrieremanagement von Profisportlern, TWELVE Media mit Fokus auf Unterhaltung – Mode, Musik, Kunst, Kino und Sport –, Academy 12, Schul- und Unterrichtsmethodik für junge Spieler und natürlich die Klubs“. Klingt nicht nach Langeweile, sollte er seine Laufbahn beenden…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Entweder Karriereende oder zu einem anderen Madrider Stadtklub wie Getafe oder Rayo Vallecano wechseln, wenn er in Madrid bleiben möchte und weiterspielen will.

Zu einem anderen Madrider Stadtklub?? Ich glaub nicht dass eine Legende von Real Madrid zu einem Stadtrivalen wechseln würde, vor allem nicht Marcelo der sein halbes Leben bei Real Madrid verbracht hat.

Leider muss ich zugeben dass Marcelo in den letzten 2 Jahren schon krass abgebaut hat. Wenn man ihn mit anderen Spieler vergleicht(im gleichen Alter), sieht man schon einen riesigen Unterschied.
Ich würde es ihm wirklich gönnen wenn er bei Real seine Karriere beenden könnte. Leider muss es aber 2022 passieren oder er muss den Verein verlassen weil sportlich gesehen bringt er der Mannschaft nicht mehr viel.
 
Ich wünsche mir für ihn, dass er nächsten Sommer in allen Ehren seine Karriere beendet und im 2023 sein verdientes Abschlussspiel im neuen Bernabeu erhält (wird wohl nicht passieren, aber hoffen darf man ja). Ich hoffe auch, dass Marcelo mit seinen Unternehmungen einen wichtigen Input in den Weltfussball bringen kann und unsere Lieblingssportart wieder auf die "richtige" Spur bringt (z.B. die konsequente Umsetzung des FFP's, des Salary Cap's usw.) Wir Normalbürger haben da ja sowieso nichts mitzureden, dann wenigstens die Profis oder Ex-Profis.
 
Entweder Karriereende oder zu einem anderen Madrider Stadtklub wie Getafe oder Rayo Vallecano wechseln, wenn er in Madrid bleiben möchte und weiterspielen will.

Zu einem anderen Madrider Stadtklub?? Ich glaub nicht dass eine Legende von Real Madrid zu einem Stadtrivalen wechseln würde, vor allem nicht Marcelo der sein halbes Leben bei Real Madrid verbracht hat.

Leider muss ich zugeben dass Marcelo in den letzten 2 Jahren schon krass abgebaut hat. Wenn man ihn mit anderen Spieler vergleicht(im gleichen Alter), sieht man schon einen riesigen Unterschied.
Ich würde es ihm wirklich gönnen wenn er bei Real seine Karriere beenden könnte. Leider muss es aber 2022 passieren oder er muss den Verein verlassen weil sportlich gesehen bringt er der Mannschaft nicht mehr viel.

Ist ja nicht so als würde er dann zu Atletico gehen oder so. Zu Rayo oder Getafe wäre aus meiner Sicht völlig in orndnung. Aber klar muss er dass selber wissen ob sowas für Ihn okey wäre.
 
Wäre schön, wenn endlich mal wieder eine Real Madrid-Legende ihre Karriere hier beendet. Ohne Nebengeräusche und Streitereien.

Ich kann auf diese romantischen Karriereenden verzichten. Ist es einerseits schön, wenn solche Spieler die Karriere hier beenden? Ja. Aber dafür den Spieler durch katastrophale Jahre mitschleppen? Nein danke. Seit 2018 (spätestens 2019) schleppt man Marcelo hier schon mit. Da hab ich einen Abschied wie Ronaldo, für den man noch richtig Kohle bekommen hat oder auch wie bei Raul oder Ramos, die man ablösefrei hat ziehen lassen, deutlich lieber. Ich muss den Spielern nicht dabei zusehen, wie sie ihre schlechten restlichen Jahre in Madrid verbringen. Dieser schöne Marcelo Abschied hat den Verein viel Geld gekostet! Wars das wirklich wert?
Madrid ist einfach kein Platz, um seine Karriere zu beenden!
 
Ich kann auf diese romantischen Karriereenden verzichten. Ist es einerseits schön, wenn solche Spieler die Karriere hier beenden? Ja. Aber dafür den Spieler durch katastrophale Jahre mitschleppen? Nein danke. Seit 2018 (spätestens 2019) schleppt man Marcelo hier schon mit. Da hab ich einen Abschied wie Ronaldo, für den man noch richtig Kohle bekommen hat oder auch wie bei Raul oder Ramos, die man ablösefrei hat ziehen lassen, deutlich lieber. Ich muss den Spielern nicht dabei zusehen, wie sie ihre schlechten restlichen Jahre in Madrid verbringen. Dieser schöne Marcelo Abschied hat den Verein viel Geld gekostet! Wars das wirklich wert?
Madrid ist einfach kein Platz, um seine Karriere zu beenden!

es ist ein schwieriger Grad. Ich denke auch oft so konsequent wie du es darstellt. Aber sind wir nicht gerade Real Fans aus emotionaler Sicht geworden? Ohne die Emotion wäre es doch nur eine Wissenschaft.
Von Spielern früh trennen, wenn sie nicht mehr ihre Leistung bringen? Gerne. Aber nach Möglichkeit das Gespräch suchen und keine hohen Gehälter mehr zahlen und von ihnen fordern, dass sie dafür die Jungen anlernen. Dann kann man sie gerne behalten. Aber eine ganze Saison über Startelfeinsätze auch bei guter Leistung entspricht nicht meiner Vorstellung.
 
Ich kann auf diese romantischen Karriereenden verzichten. Ist es einerseits schön, wenn solche Spieler die Karriere hier beenden? Ja. Aber dafür den Spieler durch katastrophale Jahre mitschleppen? Nein danke. Seit 2018 (spätestens 2019) schleppt man Marcelo hier schon mit. Da hab ich einen Abschied wie Ronaldo, für den man noch richtig Kohle bekommen hat oder auch wie bei Raul oder Ramos, die man ablösefrei hat ziehen lassen, deutlich lieber. Ich muss den Spielern nicht dabei zusehen, wie sie ihre schlechten restlichen Jahre in Madrid verbringen. Dieser schöne Marcelo Abschied hat den Verein viel Geld gekostet! Wars das wirklich wert?
Madrid ist einfach kein Platz, um seine Karriere zu beenden!

Ich denke grundsätzlich, dass sich gewisse Spieler, die hier in Madrid praktisch lebende Legenden sind, zurecht einen gewissen Status und Kredit erspielt haben.

Gleichzeitig gebe dir dahingehend recht, als dass man einen Spieler nicht um jeden Preis hier seine Frühpension auf der Madrider Ersatzbank genießen lassen sollte. Man muss ihn aber auch nicht um jeden Preis verscherbeln.

Daher sollte man von Spieler zu Spieler entscheiden: bringt er noch genug Leistung, um in irgendeiner Form ein wichtiger Teil des Kaders zu sein (und sei es auch nur aufgrund der Mentalität, Vorbildwirkung o.ä.) oder nicht. Im Zweifelsfall bin ich pro romantisches Karriereende. Ein Verein lebt eben (auch) von Emotionen.

Bei Marcelo hat man sich falsch entschieden und, man muss es so hart sagen, er hat hier eigentlich nichts mehr verloren. Hier bin ich also bei dir. Ich seh keinerlwei Mehrwert mehr, zumindest sportlich und zu diesen bezügen ... Aber: Der Schaden ist sozusagen schon passiert, deshalb hoffe ich, dass man ihn im Sommer trotz allem gebührend verabschiedet. Denn er wird, trotz allem, hier als einer der besten LV in Madrids Geschichte eingehen.
 

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