
Corona-Test positiv: Real Madrid vorerst ohne Courtois
MADRID. Des einen Leid ist des anderen Freud. Das trifft ganz aktuell vor allem auf diejenigen zu, die bei Real Madrid dafür zuständig sind, das Tor sauber zu halten: Thibaut Courtois und Andriy Lunin. Den belgischen Rückhalt hat es nun auch erwischt, die Königlichen gaben am Mittwoch einen positiven Coronavirus-Test bei ihm bekannt.
Doch auch wenn der 1,99 Meter große Keeper, der in der laufenden Saison schon reihenweise Top-Auftritte hingelegt hat, trotz der Infizierung glücklicherweise über keine Symptome klagt, wird er Real erst einmal nicht zur Verfügung stehen. Mindestens am Sonntag, wenn gegen den FC Getafe die erste Begegnung im Jahr 2022 ansteht (14 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Und wahrscheinlich auch darüber hinaus beim Copa-del-Rey-Auftakt gegen CD Alcoyano, wobei er dort ohnehin geschont worden wäre.
Durch den Ausfall von Courtois bietet sich Vertreter Lunin nun die große Chance, sich unter Beweis zu stellen – zum ersten Mal überhaupt in der Pflichtspiel-Saison. Zum Zug kam der 22-Jährige unter Carlo Ancelotti bislang bloß während der Vorbereitung in Trainingsspielen gegen Fuenlabrada und Rayo Vallecano sowie im Testspiel gegen die Rangers.
Real Madrid: Ancelotti versprach Lunin längst Einsatz
Und das, obwohl der Italiener ihm ganz offen schon längst versprochen hatte, auch in einem wesentlich ernsteren Rahmen mitmischen zu dürfen. „Der Plan ist, dass wir Lunin Spielminuten geben. Wir haben hinter Courtois einen Jungen, der sehr, sehr stark ist und viel Qualität besitzt. Ich weiß nicht, wie viele Minuten, aber Lunin verdient es sich, zum Einsatz zu kommen. Demnächst wird er das tun“, sagte Ancelotti bei einer Pressekonferenz Ende September. Leere Worte, denn aufgestellt hat er ihn seitdem kein einziges Mal.
Gezwungenermaßen, vor dem Hintergrund seiner Aussage aber dann irgendwie auch gewollt, wird „Carletto“ ihn jetzt ins kalte Wasser schmeißen – und das sicherlich mit keinem schlechten Gefühl, nachdem Lunin im Juli gegen die Rangers bereits überragend gehalten hatte. Auch mit seiner Einstellung in der täglichen Arbeit hat der geduldige Ukrainer, der gutes Spanisch spricht, in Madrid längst einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.
Lunin „einer der professionellsten Spieler“
„Er ist einer der professionellsten Spieler, die ich in meiner Laufbahn kennen gelernt habe“, gestand Teamkollege Daniel Carvajal Anfang November bei einer Medienrunde. „Er trainiert sehr hart. Er kommt jeden Tag und arbeitet viele Stunden in Valdebebeas. Sein Problem ist, dass er den besten Torhüter der Welt vor sich hat“, so der 29 Jahre alte Spanier.
Ein Problem, das sich bereits arg in die Länge zieht. So wie Courtois heuerte auch Lunin im Sommer 2018 bei den Merengues an, doch anders als die Nummer 1 kommt die Nummer 13 bis heute auf gerade mal ein einziges Pflichtspiel. Nachdem er mit den Stationen CD Leganés, Real Valladolid und Real Oviedo zunächst eine wenig erfolgreiche Leih-Odyssee durch Spanien erlebte, ist er seit Mitte 2020 ein fester Bestandteil der Profis des weißen Balletts. Zum Einsatz kam er so nur Anfang 2021 bei der peinlichen 1:2-Pleite im Pokal gegen Alcoyano, bei der er obendrein eine unsichere Figur abgab.
Jetzt bieten sich ihm auf einen Schlag mindestens zwei Möglichkeiten, es besser zu machen. Klar ist jedoch: Früher oder später muss er im Januar wieder auf die Bank, das Reservistendasein weiter fristen. Ob er das noch lange tun will? Sein Vertrag läuft bis 2024.
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