
Rummenigge: FC Bayern hat Alaba stets „gut behandelt“
MÜNCHEN. Dem FC Bayern München widerfährt ein Déjà-vu: Niklas Süle entscheidet sich gegen eine Verlängerung seines zum Ende der Saison auslaufenden Vertrags und wird den deutschen Rekordmeister daher ablösefrei verlassen. So wie es in der Vorsaison bereits David Alaba tat. Wohin Süle wechselt, ist noch offen. Alaba läuft indes seit Juli 2021 für Real Madrid auf – und weiß dort als neuer Abwehrchef zu überzeugen. Im Interview mit SKY SPORT NEWS wollte Karl-Heinz Rummenigge angesichts beider Personalien einen Trend erkennen: ablösefreie Transfers.
Der frühere Vorstandschef der Münchner meinte, dass diese sich im europäischen Fußball weiter häufen werden und erklärte dies damit, dass „die Spieler beziehungsweise deren Berater dann glauben, eher ihre Forderungen durchbringen zu können, als dass sie das bei ihren alten Klubs tun könnten“. Wenn sich ein Spieler für einen solchen ablösefreien Wechsel entscheidet, wie zuletzt auch Alaba, hätte Bayern die Akteure aber stets „gut behandelt“, beteuerte Rummenigge.
„David spielt bei Real Madrid gut“
In Bezug auf Alaba, der vor seinem Transfer zu Real Madrid 13 Jahre den Münchnern angehörte, sagte der Europameister von 1980: „Jetzt spielt er eben woanders und nichtsdestotrotz weiß er, welche Karrierezeit er beim FC Bayern verbracht hat und der FC Bayern war mit ihm auch sehr glücklich.“
Obwohl der Abgang Alabas alles andere als geräuschlos ablief und die Bayern-Verantwortlichen immer wieder ihren Unmut durchklingen ließen, befand Rummenigge: „Ich glaube, man kann eben auch mal ablösefrei den Klub verlassen, ohne dass daraus ein Drama gemacht wird. David spielt bei Real Madrid gut, er hat bei Bayern München auch überragend gespielt. Es war uns klar, dass der FC Bayern mit ihm einen guten Spieler verliert, das ist nun mal eben so – leider.“
Während sich Alaba den Traum von Real Madrid erfüllen konnte, spielt sein früherer Teamkollege Robert Lewandowski immer noch für den deutschen Rekordmeister. Der 33-jährige Pole wäre einst beinahe bei den Blancos gelandet, ein Transfer ließ sich jedoch final nicht über die Bühne bringen. „Ich glaube, dass er natürlich mal Real-Madrid-Träume gehabt hat”, gestand Rummenigge einmal mehr hinsichtlich Lewandowskis vergangenen Wechselambitionen. „Aber ich“, räumte der Ex-Bayern-Boss ein, „glaube, dass die jetzt nicht mehr vorhanden sind“.
„Benzema einer der zwei, drei Besten der Welt“
Anstelle zu den Madrilenen zu wechseln, verlängerte Lewandowski seinen Bayern-Vertrag letztmals im August 2019 bis Ende Juni 2023. Aktuell ist aber noch unklar, was mit dem amtierenden FIFA-Weltfußballer in Zukunft geschieht. Rummenigge deutete diesbezüglich an, dass seine ehemaligen Kollegen von der Säbener Straße mit dem Torjäger verlängern wollen.
Ein Transfer in Richtung Estadio Santiago Bernabéu wäre somit erneut vom Tisch. „Ich weiß auch nicht, ob Real Madrid einen Mittelstürmer kaufen wird”, führte Rummenigge fort und sang derweil ein Loblied auf Karim Benzema: „Sie haben mit Benzema einen der zwei, drei Besten der Welt auf dieser Position. Er hat sich als einer der wenigen in der Post-Ronaldo-Ära toll entwickelt und schießt jetzt Tor auf Tor. Seine Bedeutung für Real Madrid ist nun möglicherweise so groß wie nie zuvor.“
Haaland-Transfer zu teuer?
Statt Lewandowski erscheint ein Real-Wechsel des zwölf Jahre jüngeren Erling Haaland (21) wahrscheinlicher. Zumal Rummenigge nicht damit rechnet, dass der Angreifer von Borussia Dortmund beim FC Bayern München unterkommen wird. „Wissen Sie eigentlich, was ein Paket Haaland kosten würde?“, fragte der 66-Jährige rhetorisch und antwortete kurzerhand selbst: „Das können Sie sich nicht vorstellen, ich kann es mir vorstellen. (…) Der, der ihn kauft, geht sehr in finanzielle Obligation.“
Haaland ist zwar vertraglich noch bis 2024 an Borussia Dortmund gebunden, ist aber im Besitz einer Ausstiegsklausel, wonach er zum Saisonende für eine kolportierte Ablöse in Höhe von 75 Millionen Euro vorzeitig wechseln dürfte. Dass die Königlichen am Norweger Interesse bekunden, bestätigte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unterdessen bereits öffentlich.
Community-Beiträge