
Toni Kroos: „Muss natürlich Cristiano nennen“
MADRID. Es gibt sie selbstverständlich auch, diese Momente, in denen selbst namhafte Stars ins Staunen kommen. Dann etwa, wenn ihre Mitspieler Außergewöhnliches leisten.
Toni Kroos kann davon nach knapp acht Jahren bei Real Madrid ein Lied singen – allen voran ja deshalb, da er sich vier Spielzeiten lang eine Kabine mit dem mehrfachen Weltfußballer Cristiano Ronaldo geteilt hatte und die Königlichen in exakt dieser Zeit dreimal in Folge die Champions League geholt hatten.
Er müsse „natürlich Cristiano nennen“, sagte der Mittelfeldstratege in der neuesten Ausgabe seines Podcasts „Einfach mal Luppen“, in dem er von einem Hörer gefragt wurde, welche denn die größten Einzelleistungen von Mitspielern gewesen sind.
„Da fällt mir zum Beispiel das Spiel ein, wo er uns gegen Wolfsburg einfach in die nächste Runde geschossen hat. Wir hatten ein Champions-League-Achtelfinale auswärts 0:2 verloren und dann das Rückspiel Zuhause. Wir haben das noch gedreht, 3:0 gewonnen, er hat alle drei Tore gemacht“, so Kroos, der eingangs auch den Auftritt von Jérôme Boateng im Finale der Weltmeisterschaft 2014 ausdrücklich lobte.
Toni Kroos über Cristiano Ronaldo: „Hat uns getragen“
Als weiteres CR7-Beispiel zählte der 32-Jährige dessen Dreierpack gegen Atlético im Hinspiel des Halbfinals der Königsklasse 2016/17 auf. In diesem erzielte der Portugiese bei dem 3:0 alle Tore.
Kroos: „Man weiß ja, dass ich überhaupt kein Fan bin, das auf einen Spieler zu reduzieren, aber es braucht nun mal am Ende den, der die Bälle reinschießt – und das war in solchen Spielen natürlich er. Es war auch eine gute Mannschaftsleistung, aber man hatte das Gefühl: du hast ihn. Und wenn es als Mannschaft gut machst, solide machst, hast du ihn, der das entscheidet. Das waren dann so Spiele, wo er uns mit seiner Willensleistung und seiner Qualität irgendwo auch getragen und die Spiele jeweils entschieden hat, ohne Frage.“
Vorbei an jedem: Marcelos Mega-Solo gegen Bayern
Ehe das weiße Ballett in der damaligen CL-Saison auf ihren Stadtrivalen trafen, hatten sie eine Runde zuvor – im Viertelfinale – den FC Bayern aus dem Weg geräumt. Nach einem 2:1 in München ging es im Rückspiel in die Verlängerung, die letztlich 4:2 endete. Auch in dieser Partie traf Ronaldo übrigens dreifach. Sein letzter Streich wurde ihm in unnachahmlicher Art von Marcelo vorbereitet. Der Brasilianer zog in der Schlussphase der zusätzlichen 30 Minuten das Tempo nochmals an, überwand mit dem Ball am Fuß einfach sämtliche Ketten des Kontrahenten und legte letztlich quer auf Ronaldo.
Eine Szene, die Kroos bis heute im Gedächtnis hat. „Da muss ich Marcelo nennen“, meinte er nach seinen Ronaldo-Schilderungen noch: „Und zwar war das so mit eine der besten Leistungen von einem Außenverteidiger, was ich gesehen habe. Das Spiel war insgesamt nicht einfach, aber was er da auf seiner Bahn gespielt hat, wo er am Ende noch mal so durchgeht, ganz vorne ist, noch über zwei drüberchippt – und das in der 116. Minute, nachdem er Arjen Robben defensiv komplett ausgeschaltet und nach vorne so viel angetrieben und gemacht hat, wichtige Sachen für uns. Das war auf der Schiene da hinten links mit das Beste, was ich gesehen habe.“
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