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Ballon d‘Or reformiert: Diese vier Regeländerungen treten in Kraft

Der Veranstalter des Ballon d‘Or reagiert auf die Kritik an der vergangenen Preisverleihung. Genau vier Regeländerungen treten ab diesem Jahr in Kraft, um ein transparenteres Wahlergebnis zu gewährleisten.

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Ballon d'Or
Aus der letzten Preisverleihung zieht der Veranstalter Konsequenzen – Foto: imago

Nicht mehr Kalenderjahr: Saison soll zählen

PARIS. Die Kritik nach der Vergabe des letzten Ballon d‘Or war groß, jetzt werden die Regeln für die Zukunft des prestigeträchtigsten Fußball-Awards grundlegend überarbeitet. Das gab die französische Fußball-Zeitschrift FRANCE FOOTBALL am Freitag offiziell bekannt. So sind in Zukunft für die Bewertung nicht mehr die Leistungen des aktuellen Kalenderjahres, sondern die der vergangenen Spielzeit entscheidend. Das heißt: Der diesjährige Weltfußballer wird für seine Leistung der Saison 2021/22 ausgezeichnet. Die zweite Jahreshälfte 2022 inklusive der Winter-WM fließt erst in die Bewertung des Weltfußballers 2023 ein.

Damit wird auch der Veranstaltungstermin vorgezogen. Statt im November oder Dezember soll die Preisverleihung schon im Oktober stattfinden.

Nur noch 100 FIFA-Länder stimmberechtigt

Dabei handelt es sich nicht um die einzige Regeländerung: Gleich drei weitere Anpassungen hat der Veranstalter beschlossen. So dürfen ab diesem Jahr nur noch Länder aus der Top-100 der FIFA-Rangliste abstimmen. Bisher waren alle Mitgliedsländer der FIFA (170 Stück) stimmberechtigt – fragwürdige Stimmabgaben sollen dadurch verhindert werden. Insbesondere kleinere Länder haben in der Vergangenheit teils bedenkliche Entscheidungen getroffen.

Außerdem ändern sich die Kriterien: An zweiter Stelle steht die Mannschaftsleistung des Spielers, genau wie die gewonnenen Titel. Um dem Fairplay eine größere Bedeutung zukommen zu lassen, folgt dahinter das sportliche Verhalten – mit dem Talent gleichgesetzt. Dafür zählt der bisherige Karriereverlauf nicht mehr zu den Kriterien. Die individuelle Leistung des Spielers ist aber nach wie vor das wichtigste Bewertungsmerkmal.

Mit dieser Reform reagiert FRANCE FOOTBALL auf die massive Kritik bezüglich der letzten Weltfußballer-Wahl. Dort gewann statt des favorisierten Robert Lewandowski der Argentinier Lionel Messi den goldenen Ball. Obwohl der polnische Stürmer vom FC Bayern mehr Titel vorzuweisen hatte. Die nun wegfallende Berücksichtigung der Gesamtkarriere mag dabei eine Rolle gespielt haben.

Übrigens sind ab diesem Jahr Botschafter Didier Drogba und sein Expertenrat an der Erstellung der Nominierungslisten beteiligt. Ebenfalls mitwirken darf Truong Anh Ngoc. Bei der letzten Preisvergabe gab der vietnamesische Journalist die genaue Reihenfolge der Nominierten an.

In der Mitteilung von L’ÉQUIPE heißt es unter anderem: „Das könnte man als Antwort auf manchmal zutreffende Kritik sehen. Aber es handelt sich vor allem um den erklärten Willen, nach 65 Ausgaben immer wieder auf die Untadeligkeit und Vorbildlichkeit der Trophäe zu achten.“

Ob so zukünftige Polemiken verhindert werden können? Ein bisschen Aufregung um die Vergabe der historischsten individuellen Auszeichnung der Fußballwelt gehört wohl immer dazu. Wer sich den Ballon d‘Or 2022 wohl schnappen wird – der Gewinn der Champions League dürfte in diesem Jahr besonders bedeutend sein!

Übrigens: Verliehen wird der nächste Ballon d’Or schon am 17. Oktober! Wird das der größte Abend in der Karriere des Karim Benzema?

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Kommentare
Erstaunlich,jetzt wo sie anscheinend gemerkt haben,das sie einen CR7 oder messi nicht mehr bevorzugen können,da die leistung unbestritten nicht mehr stimmt,revolutionieren sie den Modus der Wahl.Einem lewandowski wird es egal sei,denn er findet die FIFA Wahl ja viel viel wichtiger :p (nur mal so nebenbei)
 
Erstaunlich,jetzt wo sie anscheinend gemerkt haben,das sie einen CR7 oder messi nicht mehr bevorzugen können,da die leistung unbestritten nicht mehr stimmt,revolutionieren sie den Modus der Wahl.Einem lewandowski wird es egal sei,denn er findet die FIFA Wahl ja viel viel wichtiger :p (nur mal so nebenbei)

Ich finde CR7 wurde nie bevorzugt. Ganz im Gegenteil: den Ballon D'or 2018 hätte statt Modric eigentlich CR7 verdient, dafür Messi den letzten nicht. Da wären Salah, Benze oder Lewa besser gewesen. Gerechterweise müssten CR und Messi je bei 6 Ballons stehen. Aber das liegt halt an der Lobby die der (zu Unrecht) als fairer Sportsmann geltende Floh besitzt.
 
Hinterlässt aber ein Geschmäckle, dass kleine FIFA-Mitgliedsländer jetzt plötzlich nichts mehr zu melden haben bei der Wahl. Weil sie in der Vergangenheit nicht so wie die Großen gestimmt haben, dürfen sie jetzt gar nicht mehr abstimmen? Soso. Dass ab jetzt nur die komplette Saison berücksichtigt wird, war hingegen schon lange überfällig.
 
Ich finde diese Regeländerungen recht gut. war aber schon längst überfällig
1. Die Saison wird gewertet und nicht mehr das Kalenderjahr macht absolut Sinn. ein Kalenderjahr zu werten war immer schon komisch, da es in 2 verschieden Saisons stattfindet.
2. 100 von 170 sind abstimmungsberechtigt, find ich auch gut weil da teilweise wirklich komische Abstimmungen waren (sicherlich auch manipuliert)
3.individuelle Leistung steht über allem, danach Mannschaftsleistung des spielers. Absolut richtig. Wenn ein Spieler z.B. 60 Scorerpunkte holt(im Vergleich mehr als alle anderen) , aber nichts gewinnt mit der Mannschaft, finde ich trotzdem dass er den Preis verdient, weil es ja auch ein individueller Preis ist.
 
Erstaunlich,jetzt wo sie anscheinend gemerkt haben,das sie einen CR7 oder messi nicht mehr bevorzugen können,da die leistung unbestritten nicht mehr stimmt,revolutionieren sie den Modus der Wahl.Einem lewandowski wird es egal sei,denn er findet die FIFA Wahl ja viel viel wichtiger :p (nur mal so nebenbei)

Ich finde CR7 wurde nie bevorzugt. Ganz im Gegenteil: den Ballon D'or 2018 hätte statt Modric eigentlich CR7 verdient, dafür Messi den letzten nicht. Da wären Salah, Benze oder Lewa besser gewesen. Gerechterweise müssten CR und Messi je bei 6 Ballons stehen. Aber das liegt halt an der Lobby die der (zu Unrecht) als fairer Sportsmann geltende Floh besitzt.

Modric hat ihn 2018 wesentlich mehr verdient als CR7. In der entscheidenden CL-Phase war er besser (Hakbfinale und FInale) und bei der WM.Du wirst natürlich wieder mit den Zahlen argumentieren, was aber Schwachsinn ist weil ein ZM natürlich nie so viele Torbeteiligungen haben kann wie ein Abschlussstürmer. Rein nach Zahlen hätte dann aber Messi 2018 gewinnen müssen und nicht Ronaldo.
Normalerweise wenn es nur um die individuelle Leistung geht, muss der Balon Dor jedes Jahr an Messi gehen. Weil individuell kann ihm keiner das Wasser reichen.
 

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