
Real Madrid bleibt konstant – zehn Punkte Vorsprung
Mitte Dezember vergangenen Jahres, nach dem 2:0 von Real Madrid im Stadtderby gegen Atlético, hatte REAL TOTAL fünf Gründe genannt, weshalb die Königlichen 2022 die spanische Meisterschaft feiern werden.
Da sie etliche Verfolger in die Knie zwingen, da sie eine wertvolle Konstanz an den Tag legen, da sie von gravierenden Verletzungsproblemen verschont bleiben, da sie defensiv stabiler geworden und offensiv torgefährlicher geworden sind – und nicht zuletzt, weil das weiße Ballett zu jenem Zeitpunkt als LaLiga-Spitzenreiter acht Punkte Vorsprung hatte.
Praktisch nichts hat sich seitdem verändert. Und wenn schon, dann doch eher zum Positiven. Anders als nach jenem 17. Spieltag sind es jetzt, nach 28 gespielten Runden, nämlich bereits satte zehn Zähler Differenz zum zweiten Platz.
Real hat gegen RCD Mallorca mit dem 3:0 ein besonders wertvolles Erfolgserlebnis eingefahren, nachdem der FC Sevilla tags zuvor mit einem 1:1 bei Rayo Vallecano einmal mehr gepatzt hatte. Klar, es war auf der Baleareninsel ein absoluter Pflichtsieg, aber angesichts des jetzt umso komfortableren Vorsprungs mal wieder eines dieser Statements im Meisterrennen: Der Titel ist einzig und allein für das Team von Carlo Ancelotti bestimmt.
Liga-Titel: Noch immer läuft nichts gegen Real Madrid
Seit dem 3. Spieltag befindet sich Real ununterbrochen auf Rang eins. Spätestens mit dem abgezockten und daher ebenso meisterlichen Auftritt im Estadi de Son Moix dürfte doch klar sein: Daran wird sich bis zum 38. Spieltag auch nichts mehr ändern. Nicht mit diesem abgeklärten Real. Jedenfalls gibt es immer noch keine realistischen Anhaltspunkte dafür.
Das sieht Predrag Mijatović, bei den Blancos einst Spieler und Sportdirektor, ähnlich. „Meiner Ansicht nach ist die Liga entschieden. Real Madrid hat ein ernsthaftes Spiel gemacht – wie ein Aspirant auf den Gewinn der Meisterschaft. Zehn Punkte für eine ernsthaft auftretende Mannschaft sind mehr als genug“, sagte er bei dem Radiosender CADENA SER.
Wenn man Carlo Ancelotti darauf anspricht, dann fallen schon deutlich vorsichtigere Worte. „Wie soll man ein Champions-League-Finale verlieren, wenn du 3:0 führst? Das ist passiert. Mir ist das einmal passiert und ich hoffe, das passiert mir nicht noch einmal“, erinnerte er an das Endspiel im Jahr 2005, als er mit Serie-A-Klub AC Mailand trotz dieser Führung gegen den FC Liverpool noch verloren hatte.
Diese Äußerung mag den großen Optimismus zwar ein wenig schmälern, ist aber gleichzeitig eigentlich das bestmögliche Zeichen, dass innerhalb der Mannschaft, auch wegen der Ambitionen in der Champions League, mit der gleichen Konzentration weitergearbeitet wird wie bisher – sei der Vorsprung noch so hoch. Es wird sich auf nichts ausgeruht.
Knackiges Restprogramm – aber: Na und?
Und Ancelotti mag ja vielleicht sogar ein Stück weit richtig liegen. Auf Real warten im Liga-Endspurt neben Celta Vigo (A), dem FC Getafe (H), CA Osasuna (A), Espanyol Barcelona (H), UD Levante (H) und dem FC Cádiz (A) auch noch der FC Barcelona (H), der FC Sevilla (A), Atlético (A) und Real Betis (H). Der aktuelle Dritte, der aktuelle Zweite, der aktuelle Vierte, der aktuelle Fünfte. Aber auf all jene Teams wartet umgekehrt der Tabellenführer, der sich mit bis dato gewonnenen 20 von 28 Partien kaum mal eine Blöße gibt und all diese vermeintlichen Top-Kontrahenten schon in der Hinrunde bezwungen hat.
Real wird sich noch Federn lassen, aber die Konkurrenz auch. Sevilla tritt etwa noch gegen Barça und Atlético an, was den Blancos zusätzlich in die Karten spielt. Zehn Punkte Vorsprung und nur noch zehn Spieltage: Der Meister steht bereits fest – wie angekündigt…
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