
Azpilicueta: „Real wird uns alles abverlangen“
Kann der FC Chelsea Real Madrid nacheifern und seinen Titel in der Champions League verteidigen? Im letzten Jahr zumindest bewiesen die „Blues“ eindrucksvoll, wozu sie fähig sind, indem sie nach Real Madrid auch noch ManCity mit einem 0:1 den Titel vor der Nase wegschnappten. Rechtsverteidiger und Kapitän César Azpilicueta bleibt aber realistisch: „Wir wissen, dass es schwer wird, auf einen Klub wie Real Madrid zu treffen, sie haben die meisten Champions-League-Titel. Sie haben ein tolles Spiel gegen PSG hinter sich, in dem sie ihre Stärke bewiesen haben“. Der Spanier, der schon seit 2012 in London spielt, erinnert außerdem daran, dass die letzte Saison ganz im Zeichen der Corona-Pandemie stand und somit ganz andere Umstände herrschten.
Umstände, die dem FC Chelsea zumindest im Hinspiel, das nicht wie gewohnt im Estadio Santiago Bernabéu sondern im Alfredo di Stéfano ausgetragen wurde, durch das Fehlen der Fans gewisse Vorteile verschafften. „Letztes Jahr hatten wir das Glück, Real Madrid zu schlagen und uns für das Finale zu qualifizieren, doch wir wissen, dass es eine schwere Begegnung unter anderen Umständen werden wird. Letztes Jahr gab es keine Fans und dieses Mal hoffen wir, dass sie an der Stamford Bridge dabei sein dürfen. Auch in Madrid wird es anders, denn letztes Jahr spielten wir im Di Stéfano und dieses Mal im Bernabéu.“
„Auf dem Feld zeigt sich, wer der Favorit ist“
Im Gegensatz zu den Blancos, die mit neun Punkten Vorsprung den Ligatitel schon fast sicher haben, liegt Chelsea elf Zähler hinter dem Tabellenführer Manchester City auf Platz drei. Neben dem FA Cup, wo die Blues im Halbfinale gegen Crystal Palace stehen, bleibt also nur noch die Hoffnung auf einen erneuten Champions-League-Sieg. Azpilicueta signalisiert eindeutig, dass als letztjähriger Sieger definitiv Druck herrscht, auch wenn der Gegner Real Madrid heißt: „Es wird schwer sie zu besiegen, aber wir sind der Titelverteidiger und wir müssen das auch zeigen, denn wir spielen gegen einen Gegner, der alles von uns abverlangen wird.“
Reals bitteres Ausscheiden zeigt aber auch (und das nicht zum ersten Mal), dass der Begriff „Favorit“ oft höher gehandelt wird, als er eigentlich wert ist. „Auf dem Feld zeigt sich, wer der Favorit ist. Wir waren letztes Jahr im Finale nicht die Favoriten und haben trotzdem gewonnen.“ Mit Grauen erinnert sich der Madridismo an die 1:4-Blamage im Achtelfinal-Rückspiel gegen Ajax Amsterdam 2019, das erste Mal seit 2010, dass die Merengues vor dem Halbfinale ausschieden.
Tuchel: „Keine größere Herausforderung“
Chelsea-Coach Thomas Tuchel analysiert das Aufeinandertreffen (Mittwoch, 6. April, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) in typisch objektiver Trainer-Manier wie folgt: „Das wird hart. Es könnte keine größere Herausforderung geben, als das Rückspiel im Bernabeu mit Fans zu spielen. Das wird sehr schwer und die Aufregung um dieses Spiel ist groß. Wir wissen, was kommt und das wird eine große Herausforderung sein.“ Eine Sorge die den Deutschen und seine „Blues“ seit dem Angriffskrieg von Vladimir Putin gegen die Ukraine plagt, sind die Sanktionen die gegen den FC Chelsea verhängt wurden. Da mit Roman Abramowitsch ein russischer Milliardär Eigentümer ist, muss der Verein noch darum bangen, ob Tickets für die Champions League verkauft werden dürfen. Sicher ist schonmal, dass zumindest für Auswärtsspiele auch Chelsea-Anhänger zugelassen sind.
Und für Heimspiele? Mittlerweile gibt es Berichte, wonach Tickets doch verkauft werden können, auch wenn der Verein von den Erlösen keinen Cent erhält. Ob die Stamford Bridge nun doch voll wird oder leer bleibt: Tuchel hatte sich im Interview am 18. März noch so zum Thema geäußert: „Es wäre ein großer Nachteil. Dieses Spiel ist für die Fans und es kann so einen großen Einfluss haben, wenn sie dabei sind. Ich hoffe also, wir finden eine Lösung. Jeder im Verein und im Vorstand wird um eine Chance kämpfen. Ich weiß nicht wie groß unsere Chancen sind. Dieses Spiel und auch alle anderen sind für die Fans. Es ist ein anderes Spiel, wenn die Fans im Stadion sind.“ Auch Azpilicueta machte noch einmal klar, wie schwer das Fehlen des zwölften Mannes wiegt: „Nach zwei Jahren ohne Fans wegen der Pandemie, wissen wir, wie schwierig es ist, solch ein Spiel in einem leeren Stadion auszutragen. Wir möchten die Fans bei uns haben.“ Der FC Chelsea könnte noch einmal ohne Fans auskommen müssen und diejenigen, die sich Karten für das Rückspiel im Bernabéu (12. April, 21 Uhr) ergattern, werden gegen die Real-Anhängerschaft wohl wenig ausrichten können. Es gilt also: auf dem Feld zeigt sich, wer der Favorit ist.
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