
MADRID. Real Madrid gibt sich keine Blöße: Im Hinspiel noch 0:1 gegen Getafe verloren, kamen die Blancos am Samstagabend zu einem souveränen und nie gefährdeten 2:0-Sieg.
Ancelotti rotiert durch
Dabei traute sich Carlo Ancelotti bei seiner Startelf einiges zu, rotierte auf einigen Positionen: Courtois – Vázquez, Militão, Alaba, Marcelo – Valverde, Casemiro, Camavinga – Rodrygo, Benzema, Vinícius. Sowohl Dani Carvajal als auch Luka Modrić und Toni Kroos saßen vorerst auf der Bank, wohingegen Ferland Mendy leicht angeschlagen geschont wurde für das Rückspiel gegen Chelsea. Spannend: Éder Militão, der in der Königsklasse gesperrt zusehen muss, startete erneut, sodass sich Ersatzmann Nacho Fernández und David Alaba noch nicht einspielen konnten.

Casemiro: erst Tor, dann Gelb-Sperre
Dabei hätte „Carletto“ gegen Getafe guten Gewissens seine „B-Innenverteidigung“ aufstellen können: Nicht nur bot der keine Stadtrivale offensiv wenig an, die Blancos waren von Minute eins Chef auf dem Platz, griffig auch im Gegenpressing. Trotzdem dauerte es 38 Minuten und zwölf Abschlüsse, bis das Estadio Santiago Bernabéu erstmals jubeln durfte. Und bis Casemiro erstmals in dieser Saison jubeln konnte: Seinen ersten Saisontreffer erzielte er per Kopf nach einer Flanke der Marke Weltklasse von Vinícius Júnior. Blöd: Sechs Minuten später sah der protestierende Casemiro seine zehnte gelbe Karte der Saison, muss dadurch im Top-Spiel gegen Sevilla (17. April, 21 Uhr) zusehen.
Es sollte der Schönheitsmakel in einer ansonsten sehr kontrollierten ersten Hälfte sein, in der nur David Alaba einmal als letzter Mann nach einem Konter gegen Borja Mayoral eingreifen musste (36.) – Getafe bot ansonsten wenig an und schien es früh auf ein 0:0 anzulegen, aber nicht mit Casemiro.
Vázquez erhöht, Bale wird ausgepfiffen
Auch in Durchgang zwei investierten die Gäste nur wenig mehr, sodass die Hausherren in Puncto Ballbesitz und Gegenpressing die aktivere Mannschaft blieben, auch wenn die ganz großen Tor-Chancen lange ausblieben. Im Mittelfeld konnten speziell die jungen Eduardo Camavinga und Federico Valverde Eigenwerbung betreiben in Form eines nicht nur couragierten, sondern auch nahezu fehlerfreien Auftritts. Aber weil vorne Karim Benzema, nachdem er in den letzten sieben Partien immer traf, mal ohne Durchschlagskraft blieb, dauerte es seine Weile. Aber in Minute 68 kombinierten Rodrygo Goes und Lucas Vázquez, sodass der Spanier auf 2:0 erhöhen konnte.
Das nächste „Highlight“ ließ nur acht Minuten auf sich warten: Gareth Bales erster Einsatz im Bernabéu seit dem 26. Februar 2020 – 773 Tage! Der Waliser ersetzte für den unter Applaus verabschiedeten Benzema, wurde aber selbst mit reichlich Pfiffen bedacht, was die Nummer 18 mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm.
Gelingen sollte Bale zwar noch wenig, das Spiel war aber auch mehr oder weniger gelaufen – Getafe hatte sich bis auf einen Ünal-Pfostentreffer (90.) mehr oder weniger ergeben und der spanische Tabellenführer – jetzt zwölf Punkte Vorsprung auf Rang zwei – spielte nur noch mit halber Power.
Erst Chelsea, dann Sevilla
Auch wenn der Gegner „nur“ das abstiegsbedrohte und sehr passiv agierende Getafe war: die Königlichen scheinen bereit. Bereit für die zwei Top-Spiele gegen Chelsea (Dienstag, 21 Uhr) und Sevilla (17. April, 21 Uhr). Zwar wird der Madridismo den einen oder anderen Ausfall verkraften müssen, dank einiger Rotationen kann Carlo Ancelotti aber auch auf motivierte Ersatzspieler zählen.
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