Historie

Fünf Jahre her: Real gegen Bayern 2017: Wer wurde wirklich „beschissen“?

2017 verteidigte Real Madrid als erste Mannschaft die Champions League – weil den Königlichen im Viertelfinale gegen Bayern der Schiedsrichter half, wie nicht nur einige Fans des deutschen Rekordmeisters glauben. Aber stimmt das überhaupt? Ein Rückblick zum Sagen umwobenen 18. April 2017.

2.5k
2022-04-18 casemiro vidal kassai
Im Mittelpunkt eines emotionalen Rückspiels: Casemiro, Arturo Vidal und Schiedsrichter Viktor Kassai – Foto: imago

„Wir sind beschissen worden“, klagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bitterlich, nachdem Real Madrid auf dem Weg zur ersten Titelverteidigung in der Champions League seinen FC Bayern ausgeschaltet hatte. Noch mehr als im Halbfinale 2012 war der Schlagabtausch der zwei wohl größten europäischen Vereine im Viertelfinale 2017 zu einem herrlichen Spektakel avanciert.

Dass vor allem das Rückspiel (insgesamt gewannen die Königlichen mit 6:3) seither jedoch nicht in erster Linie mit seinen sportlichen Geschehnissen in Verbindung steht, lag an mehreren zweifelhaften Entscheidungen der Schiedsrichter Nicola Rizzoli und Viktor Kassai. Wobei man sich  beim wiederholten Betrachten beider Spiele die Frage stellen musste: Profitierte wirklich Real Madrid?

Das Hinspiel in fünf Sätzen

Auch im ersten Jahr nach Pep Guardiola war dem inzwischen von Carlo Ancelotti trainierten FC Bayern der Einfluss des Katalanen noch klar anzumerken. In München begann ein extrem dynamischer FCB dominant und ging nach einer Ecke durch Arturo Vidal verdient in Führung (25.) – noch vor der Pause verpasste der Chilene das 2:0, weil er einen Elfmeter verschoss.

Kurz nach der Pause glich ein umschaltstarkes Real Madrid durch Cristiano Ronaldo aus (47.) und wurde stärker – erst recht, als Javi Martinez die Bayern ab der 61. Minute mit Gelb-Rot dezimiert zurückließ. CR7 stellte schließlich auch auf 2:1 für die Gäste (77.), ein herausragender Manuel Neuer verhinderte mit mehreren Glanzparaden eine noch höhere Niederlage für die Bayern. Lobenswert sei angemerkt, dass Sergio Ramos in der Nachspielzeit noch das vermeintliche 3:1 köpfte, die vorliegende Abseitsposition jedoch erkannt wurde.

Das Rückspiel in fünf Sätzen

In Madrid trat Real trotz des Hinspiel-Vorsprungs wesentlich aktiver auf, noch aktiver blieben über weite Strecken die darauf gedrillten Bayern – Marcelo rettete im Fünfer gegen Thiago (9.). Wesentlich häufiger gefährlich wurden allerdings die Königlichen, die sich vor der Pause Großchance um Großchance erspielten, einmal klärte Jerome Boateng für den geschlagenen Neuer auf der Linie.

Doch in Führung ging zu Beginn der zweiten Hälfte der FCB: Arjen Robben holte einen Elfmeter raus, den der im Hinspiel noch verletzt fehlende Robert Lewandowski verwandelte – kurz zuvor hatte auch Marcelo auf der Linie retten müssen. Bayern spielte daraufhin auf den zweiten Treffer, doch Real zog wieder an und erzielte durch Cristiano Ronaldo das 1:1 (76.). Postwendend erzwangen die Münchner ein Eigentor durch Sergio Ramos (77.) und dadurch die Verlängerung, in der sie allerdings erneut zu zehnt spielten (Gelb-Rot Vidal, 84.) und durch drei weitere Real-Tore am Ende relativ deutlich scheiterten.

Der Elfmeter

Die erste klare Fehlentscheidung dieser Paarung hatte beim FC Bayern wahrscheinlich die wenigsten gestört. Im Hinspiel schoss Franck Ribéry kurz vor der Pause aus etwa 15 Metern aufs Tor, Dani Carvajal blockte mit irgendetwas zwischen Schulter und Brust, jedenfalls eindeutig nicht mit dem Arm – den Strafstoß für die Hausherren hätte es niemals geben dürfen. Ganz gleich ob Torschütze Arturo Vidal dem geschenkten Gaul ins Maul schaute und den Ball über das Tor schoss.

Die erste Unterzahl

Nach einer Stunde in München, Real war nach dem Ausgleich stärker geworden, unterband Javi Martínez binnen drei Minuten zwei gefährliche Konter über Cristiano Ronaldo regelwidrig. Beide Vergehen waren durchaus gelbwürdig gewesen, Gelb-Rot zwischen der 58. und der 61. Minute war aber schon sehr konsequent. Eine daher zwar diskussionswürdige, jedoch sicherlich keine falsche Entscheidung. Die Münchener Proteste blieben überschaubar.

Abseits (?)

Schon im Hinspiel haderte der FCB mit einer Situation, in der Thomas Müller fälschlicherweise zurückgepfiffen wurde, in der er von Nacho aber wahrscheinlich noch hätte gestört werden können. Für mehr Aufregung sorgte daher ein Steilpass im Rückspiel, als Lewandowski beim Stand von 0:1 definitiv alleine auf Keylor Navas hätte zulaufen dürfen. Diese Szene war in der Tat jedoch so knapp, dass sie ohne VAR nicht aufzulösen und daher keine klare Fehlentscheidung war.

Anhand der Rasenlinie wirken die Füße von Marcelo und Lewandowski in etwa gleich auf. Doch lehnt “Lewy” mit Knie oder Schulter knapp im Abseits? Und noch hat Boateng den Ball nicht gespielt. Das Bild wurde im falschen Frame angehalten. – Quelle: footballia.net

Weitere Elfmeter

Wie fälschlicherweise im Hinspiel bekam Bayern auch im Rückspiel einen Strafstoß zugesprochen – keinen zwingend eindeutigen. Aber obwohl nicht jeder Kontakt ein Foul ist und Robben relativ viel daraus machte, lässt sich ein gewisser Kontakt ziemlich sicher erkennen, während Casemiro definitiv nicht den Ball spielte. Eine klare Fehlentscheidung war dieser Pfiff zugunsten des FCB jedenfalls nicht. Lewandowski verwandelte zum 1:0.

Hätte aber auch Real Madrid im Rückspiel (beim Stand von 1:2) einen Elfmeter kriegen müssen? Casemiro, der in der Verlängerung eigentlich nicht mehr hätte auf dem Feld stehen dürfen, kam gegen Boateng zu Fall, der einen Kontakt erzeugt und den Ball ebenfalls nicht gespielt hatte – eine ähnliche Gemengelage wie zuvor bei Robben. Und demnach keine klare Fehlentscheidung.

Das Tor zur Verlängerung

Ehe es in der Verlängerung von Madrid erst zu den großen Fehlentscheidungen pro Real kommen konnte, hatte die zweite große Fehlentscheidung pro Bayern dafür gesorgt, dass sie es überhaupt so weit schafften. Eine Minute nach dem 1:1 durch Cristiano Ronaldo (legal) erzwangen Müller und Lewandowski ein kurioses Eigentor durch Sergio Ramos, das nicht hätte zählen dürfen. Der aktiv eingreifende Lewandowski hatte eindeutig im Abseits gestanden, als Müller den Ball zum Polen ablegte.

Wenige Jahre später hätte der VAR eingegriffen – und dem FCB hätte ein weiterer Treffer gelingen müssen, um die Verlängerung zu erreichen.

Müller leitet den Ball weiter, Lewandowski steht schon deutlich im Abseits. – Quelle: footballia.net

Casemiro und Vidal

Ein großes Augenmerk lag im Rückspiel auf den Raubeinen Casemiro und Vidal – Münchens Abräumer sah kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit Gelb-Rot, sein Madrider Gegenpart nicht. Wieder eine gute halbe Stunde Überzahl für Real. Eine Fehlentscheidung?

Für sich stehend wären in beiden Fällen beide Möglichkeiten (Platzverweis oder nicht) vertretbar gewesen, zusammen genommen fehlt jedoch die Gleichmäßigkeit.

Bei Vidal sei angemerkt, dass der Chilene bereits nach fünf Minuten für eine Grätsche gegen Iscos Knöchel, die mit dem Ball mal so gar nichts zu tun hatte, glatt Rot hätte sehen dürfen. Er sah Gelb. Ein zweites gelbwürdiges Einsteigen, gegen Casemiro, leistete sich Vidal kurz nach der Pause (48.). Dieser Platzverweis (Gelb-Rot) wäre – beim Stand von 0:0 – angemessen gewesen. Doch erneut wurde Bayerns Anheizer verschont, auf den Kollegen wie Thiago oder David Alaba daraufhin eindringlich einredeten. Ein emsiges Beharken Iscos zehn Minuten später war dann in der Tat zu wenig, um zu diesem Zeitpunkt die Ampelkarte zu zücken.

Gestrecktes Bein von hinten auf den Knöchel: Vidal hätte bereits nach fünf Minuten fliegen können. – Quelle: ESPN

Gegenpart Casemiro leistete sich schon im ersten Abschnitt drei Fouls. Bereits beim zweiten hätte Kassai dem Brasilianer Gelb zeigen können (38.), nach dem dritten, nur eine Minute später, dann aber müssen. Und so geschah es auch: Gelb für Casemiro, keine Fehlentscheidung.

Kurz nach der Pause, es war sein erstes Vergehen seit der Verwarnung, verschuldete Casemiro den Elfmeter der Bayern (53.). Im Hinspiel hatte Carvajal dafür Gelb gesehen, dieser hatte in den Augen des Schiedsrichters aber mit dem Arm einen Schuss aufs Tor verhindert. Casemiro hingegen foulte Robben, der sich vom Tor wegbewegte, nur leicht, eine Bayern-Chance hätte es ansonsten anschließend nicht unbedingt gegeben. Hier noch keine zweite Karte zu zeigen war daher nachvollziehbar. Dennoch war Casemiro nun akut gefährdet – woran er sein Spiel nicht anpasste.

In der 80. Minute, kurz zuvor hatte er Ronaldos Ausgleich vorbereitet, kam der ungestüme Madrilene gegen Robben deutlich zu spät – und hätte wohl Gelb-Rot sehen müssen. Zumindest in Anbetracht dessen, was wenig später geschah: In der 84. Minute, Bayern führte durch das Abseits-Tor inzwischen mit 2:1, wurde Vidal für sein nächstes Einsteigen gegen Asensio mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen – was man übrigens ahnden konnte, da er noch vor dem Ball seinen Gegenspieler getroffen hatte.

War es also eine klare Fehlentscheidung, Vidal des Feldes zu verweisen? Nein. Womöglich ließe sich sogar argumentieren, dass es keine klare Fehlentscheidung war, Casemiro zu diesem Zeitpunkt noch mal eine Chance zu geben (Vidal hatte nach seiner ersten Gelben Karte öfter gefoult). In Kombination waren diese Entscheidungen jedoch unausgewogen und ungerecht zum Nachteil der Bayern. Beide Mannschaften hätten ob der klaren Linie zu zehnt in die Verlängerung gemusst – die Real normalerweise wahrscheinlich nicht benötigt hätte.

Die Ronaldo-Tore

Der Part dieses atemberaubenden Spektakels, der den meisten noch am präsentesten ist. In Überzahl stellten drückende Blancos in der Verlängerung auf 2:2 und 3:2, Torschütze Cristiano Ronaldo traf ohne Zweifel jeweils aus einer Abseitsposition. Beide Treffer hätten nicht zählen dürfen und wären vom VAR einkassiert worden, nur drei der insgesamt fünf CR7-Tore fielen also legal. Der 4:2-Schlusspunkt durch Marco Asensio, ein tolles Solo, war dann wieder regelkonform.

Quelle: footballia.net
Quelle: footballia.net

Fazit

Der FC Bayern durfte sich ob zweier starker Leistungen durchaus grämen, im CL-Viertelfinale 2017 ausgeschieden zu sein, in dem er in vielen Aspekten sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft gewesen war. Die erste ungerechte Schiedsrichterentscheidung ereilte ihn allerdings erst nach 170 Minuten, als er bereits selbst von zwei eindeutigen Fehlentscheidungen profitiert hatte.

Unterm Strich ist es wegen der reinen Spekulation der Auswirkungen zwar nicht gesichert, aber realistisch gesehen dennoch sehr unwahrscheinlich, dass Bayern es ohne jegliche Fehlentscheidungen überhaupt in die Verlängerung geschafft hätte, in der es dann zu den zwei klaren Fehlentscheidungen pro Real Madrid kam. Betrogen – das wurden am ehesten also beide. Sogar relativ gleichermaßen.

Ein Duell, das fußballerisch wohl keinen Verlierer verdient gehabt hatte, endete zumindest mit einem Gewinner, der in 210 intensiven Minuten, von denen er immerhin 144 in Gleichzahl spielte, 24:5 Schüsse aufs Tor abgab. Womöglich verlor Rummenigge bei seiner Bankettrede also auch deshalb den Kopf, weil seine balldominante Mannschaft in den entscheidenden Momenten einfach zu harmlos gewesen war.

1.00 avg. rating (53% score) - 1 vote
von
Baumgart's Fussballblog

Baumgart's Fussballblog ist für die „wahren“ Fußballfans. Nostalgie, Hintergrundberichte und interessante Fakten. Auch hier bei REAL TOTAL!

Kommentare
Tolle und realistische Analyse, vielen Dank dafür! Unterm Strich war unser Weiterkommen verdient und konsequent. Dass der Schmuggler anschließend jegliches Niveau vermissen ließ, war unterste Schublade. Ein großer Klub oder eine große Persönlichkeit haben solche peinlichen Anfeindungen nicht nötig. Unser Gentleman Flo "schenkte" diesen Jammerlappen anschließend sogar den (damaligen) Weltstar James - ein ekelerregend schlechter Deal für uns. Dem FCB liegt aber nichts an einem guten Verhältnis zu Real Madrid: Das haben sie mit ihrem widerlichen Verhalten nach ihrem Ausscheiden damals eindrucksvoll demonstriert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soll die Welt weiter heulen!
Die Titel nimmt Real Madrid niemand weg.
Langsam sollte man aber mit der sche*ße aufhören, dass Real Madrid von den Schiris bevorzugt wird. Das ist überhaupt nicht der Fall! Oft sind die Schiris einfach inkompetent und unfähig. Leisten sich auf der Gegenseite genauso grobe Fehler. Aber Real Madrid wird nicht bevorzugt!
 
Naja wen es die Münchener Bayern glücklich macht sollen sie rumheulen und von Betrug erzählen.
In den Geschichtsbüchern wir Real Madrid als 3facher CL Sieger in Folge für immer verewigt bleiben.
 
Haben die bazis Pech gehabt. Die Lederhosen Fraktion . Also für mich das wichtigste für mich in jeder Champions League Saison das real den Titel gewinnt dann das zweit wichtigste für mich das Bayern nicht den Titel holt immer wenn die bazis rausfliegen aus der CL Ist das wie ein orgasmus für mich fast das selbe Gefühl wenn real frisch einen Titel gewinnt.
 
ah hab total vergessen das es ja damals noch die zusätzlichen schiris neben dem tor gab die absolut nutzlos waren und meistens die falschen entscheidungen einfach durchgewunken haben. Einziger sinn war es leute zu triggern, wenn der hauptschiri scheiße baut rüber schaut und der andere schiri einfach mit dem kopfnickt alles gut mach du nur so weiter.
 
Ich finde es immer wieder amüsant, wie in diesem Zusammenhang immer nur die Fehlentscheidung pro Real moniert werden, aber niemals die pro Bayern. Der Artikel hat das ganze schon sehr gut analysiert und zusammengefasst. Meine 2 Hauptbestandpunkte sind die gleichen, wie sie es schon damals waren.

1. es gab auf beiden Seiten grobe Fehlentscheidungen
2. es gibt kein (faires) Szenario, in dem die Bayern gewonnen hätten -> alle 3 Real Tore in der regulären Spielzeit waren regelkomforn, 1 der Bayern nicht, über den Elfer im Rückspiel kann man streiten -> es kommt nicht zur Verlängerung und die Fehlentscheidungen pro CR, die Diskussionen um die Platzverweise noch gar nicht berücksichtigt

- alle Fehlentscheidungen bleiben bestehen -> Real gewinnt 6:3, wie es passierte
- alle Fehlentscheidungen gegen Real weg -> Real gewinnt 3:1/2 in der regulären Spielzeit
- alle Fehlentscheidungen gegen die Bayern weg -> Real gewinnt 4:3 n.V., Asensios Tor in der Verlängerung war regulär
- keine Fehlentscheidungen allgemein -> Real gewinnt 3:1/2 nach der regulären Spielzeit

Insgesamt war es eine hochklassige und unkämpfte Begegnug mit krassen Fehlentscheidungen auf beiden Seiten. Real war am Ende kosequenter in der Chacenerarbeitung (was auch die Schussstatistik zeigt) und vor dem Tor, und ist insgesamt verdient weitergekommen. Unglücklich für Bayern? Vielleicht. Betrug? Sicher nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Waren auf beiden Seiten Fehlentscheidungen

Die Gelb Rote gegen Vidal, da weiß ich bis heute nicht wie man das verneinen kann...

Die Deutschen sagen ja es war nicht mal Foul, der Zieht nach der Grätsche aber das Bein hoch sodass Asensio drüber fällt.

Das Abseitstor von Ronaldo war ganz ganz übel und das gefiel mir gar nicht.

Das 2te, von Marcelo vorbereitet meiner Meinung nach "im Zweifel für den Angreifer" okay für mich, dann hätte nach der Logik aber auch das Sergio Eigentor genauso richtig sein können.

Unterm Strich würde ich sagen es war ausgeglichen mit etwas mehr Gewichtung für Madrid, da Bayern hätte gar nicht in die Verlängerung kommen dürfen, wegen der Eigentorsituation...

Das erste Ronaldo Abseits ist aber schon sehr krass... hab mich dafür echt geschämt kurz
 
Jaja diese selektive Wahrnehmung ist schon was Feines...Man selbst wird immer benachteiligt, blendet aber eigene Vorteile aus. Fand das auch mehr als peinlich, dass sich ein Rummenigge in seiner Rolle so hat hinreißen lassen aufzutreten und offen von Betrug zu sprechen. Hat bei mir dazu geführt, dass sich mein Bild von den Bayern sehr negativ entwickelt hat und ich auch KHR nicht mehr richtig ernst nehmen konnte.
Fairerweise müssen wir aber sagen, dass diese selektive Wahrnehmung bei allen stattfindet. Konnten wir bei uns selbst in Sevilla ja auch beobachten, wie wir alle nach dem nicht gegebenen Tor von Vinicius aufgeschrien haben und davon gesprochen wurde, dass die Liga wieder spannend gemacht werden solle, wohingegen wir massiv davon profitiert haben, dass Camavinga nicht vom Platz gestellt wurde. Gibt es diesen Platzverweis, gewinnen wir dieses Spiel nicht.
Auf die lange Sicht gleichen sich daher Fehlentscheidungen pro und contra sicherlich bei jedem Verein aus, weswegen man niemals von gezieltem Betrug sprechen sollte, so emotional eine Situation auch sein mag und so schwer es ist sich dann zusammenzureißen. Erinnert mich an diese Worte, wenn ich mich beim nächsten entscheidenden Spiel selbst aufrege :)
 
Wenn ich das Wort "Beschissen" aus dem Mund von einem gewissen Karl Heinz Rummenigge höre, wird mir Kotzübel!
 

Verwandte Artikel

Von Özil bis Vinícius: Real Madrids Assist-Könige

Den Top-Torjägern im Spitzenfußball winken Glanz und Ruhm, während die Vorbereiter oft...

„Ein Mann des Klubs“ – Del Bosques leiser Abschied und lautes Vermächtnis

Er war Spieler, Jugendtrainer, Koordinator, Chefcoach – und Symbolfigur einer Ära. Vicente...

El Clásico: Statistiken und Historisches

El Clásico ist zurück! Am Sonntag (16:15 Uhr) begegnen sich Real Madrid...

Als Henry die „Galácticos“-Ära und Pérez-Amtszeit beendete: Böse Erinnerungen an Arsenal

Endlich ein Champions-League-Viertelfinale, in dem es nicht gegen Manchester City, Chelsea, den...