Ancelotti vor City – Real Madrid: „Zweifel bei Alaba und Casemiro“

Die Meisterschaft ist fast sicher. Jetzt muss Real Madrid im Halbfinale der Champions League mit Manchester City noch einen großen Brocken aus dem Weg räumen. Casemiro und David Alaba machen Carlo Ancelotti „noch Sorgen“, auch die Offensivfrage ist nicht geklärt: „Zwei oder drei Offensivspieler? Ich weiß es nicht.“

Janine Basler25.04.2022, 19:16 Uhr

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Carlo Ancelotti Real Madrid — Wieder geht es international nach England, nächster Halt: Manchester – *Foto: IMAGO / PA Images*

Vor Manchester City – Real Madrid: CARLO ANCELOTTI über…

…das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Manchester City (Dienstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Amazon Prime Video): „Wir müssen gut spielen. Dadurch, dass es keine Auswärtstorregel mehr gibt, ist die K.o.-Runde offener. Wir müssen einberechnen, dass wir 180 Minuten spielen werden. In diesem Spiel herrscht eine Mischung aus Freude, denn wir sind sehr nah am Finale des wichtigsten Wettbewerbs der Welt dran. Gleichzeitig gibt es natürlich die Sorge, dass wir gegen ein starkes Team spielen. Wir sind daran gewöhnt, denn in diesem Wettbewerb hatten wir schon harte Spiele; im Achtelfinale, im Viertelfinale und jetzt im Halbfinale. Zu Beginn dieser Partien waren die anderen Teams Favorit, doch wir haben gekämpft und es ist gut ausgegangen. Wir werden ohne Zweifel auch morgen kämpfen.“

…die angeschlagenen Ferland Mendy, David Alaba und Casemiro: „Nach dem, was wir gestern im Training gesehen haben – Mendy geht es gut. Wir haben einige Zweifel bei Alaba und noch mehr bei Casemiro. Das heutige Training wird es entscheiden, vor allem bei Alaba und Casemiro. Wie gesagt: Wir sind bei Alaba zuversichtlicher als bei Casemiro. Er versucht es, aber wenn er morgen nicht spielen kann, spielt er im nächsten Spiel.“

…die fast gewonnene Meisterschaft: „Ich glaube, wir denken jetzt nicht daran, was am Samstag passieren kann. Am Liga-Titel sind wir näher dran, können ihn am Samstag in unserem Stadion klarmachen. Wir werden alles versuchen und sind sehr glücklich, dass wir schon einen Monat vorher diesen wichtigen Wettbewerb gewinnen können. Die Stimmung ist sehr gut, denn das sind die Spiele, die die Spieler mit all ihrer Erfahrung spielen und vorbereiten wollen. Für mich ist die Arbeit in dieser Phase sehr einfach, ich muss den Spielern nicht sagen, wie sie sich vorzubereiten haben. Ich glaube nicht, dass es der richtige Moment ist, die Saison schon zu bewerten, aber für mich war die Arbeit dieses Jahr einfach.“

…die taktischen Wechsel in letzter Zeit und ob er wieder auf einen dritten Offensivspieler setzt: „Das Halbfinale wird sich im Rückspiel im Bernabéu entscheiden. Den Zweifel, den ich noch habe, ist, ob ich drei Angreifer aufstelle oder nur zwei. Wir müssen alle mit einberechnen, um diese Entscheidung zu treffen. Rodrygo macht es sehr gut, so wie Camavinga auch. Das sind zwei Spieler, die viel Energie eingebracht haben.“

…die Aussagen vor der Saison, dass Real Madrid international nicht mithalten könnte: „Ich erinnere mich daran, damals war es eben die öffentliche Meinung. Da hatte niemand gedacht, dass diese zwei Teams, Real Madrid und Villarreal, so weit kommen. Wir sind sehr zufrieden, so weit gekommen zu sein. Ich habe immer gesagt, dass Real Madrid mithalten kann. Wir halten mit und wir werden das morgen und auch nächste Woche tun. Wir werden kämpfen.“

…den Druck, den City hat, weil die Champions League noch nie gewonnen wurde: „Der Druck ist ähnlich. Für Real Madrid ist es normalerweise kein Erfolg, ins Halbfinale zu kommen. Wir wollen unbedingt ins Finale kommen und das ist in diesem Wettbewerb ein Erfolg. Das war unser Ziel. Denn wenn Real das Finale erreicht, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir es gewinnen.“

…das Gewicht der Geschichte Real Madrids: „Ich glaube, die Geschichte des Klubs in diesem Wettbewerb zählt, aber für uns mehr als für den Rivalen. Diese Geschichte, die über die ganzen Jahre gewachsen ist, hilft den Spielern, den Wert des Trikots, dass sie tragen, zu spüren. Doch das ist ein positiver Druck.“

…Atléticos Abwehr-Taktik gegen City aus dem Viertelfinale und eine mögliche Kopie derer: „Wenn du in der Defensive nicht kompakt bist, wirst du leiden. Du brauchst eine kompakte Abwehr und die Zusammenarbeit im Kollektiv. Der defensive Aspekt morgen ist sehr wichtig für das Spiel. Es wird Momente geben, da hat City den Ball. Es ist ganz einfach: Wenn City im Ballbesitz ist, musst du den Ball gewinnen, mit hohem Pressing oder weniger. Wenn du den Ball hast, musst du die Qualität, die wir haben ausnutzen. Das können eine gute Spieleröffnung sein, das vertikale Spiel oder Eins-gegen-Eins-Duelle, denn wir haben auf den Seiten viel Qualität. Aber das werden wir morgen sehen.“

…das 4:0 von 2014 gegen Bayern und Pep Guardiolas damalige Aussage, sein Team bestünde aus Athleten: „Das ist eine Bewertung, an die ich mich nicht mehr erinnere. Ich will darauf auch nicht weiter eingehen. Ich kann mich gut an das Spiel erinnern, aber morgen das wird eine andere Geschichte, ein ganz anderes Spiel. Hoffentlich werden wir mit Erfolg aus diesem Halbfinale gehen.“

…seine Entscheidung, zu Real zurückzukehren: „Warum bin ich zurückgekommen? Real Madrid brauchte einen Trainer. Für mich war es schön, zurückzukommen, aber das war nicht meine Entscheidung. Das ist klar. Real Madrid hatte Vertrauen in mich und ich genieße die Zeit hier sehr.“

…den Nachteil Citys, so viele Spiele in Folge gehabt zu haben: „Das ist schwer zu sagen, aber ich glaube die Spieler sind aktuell daran gewöhnt, fast jeden Tag zu spielen. Ich weiß nicht, ob es besser ist, denn es gibt das Risiko von Verletzungen, aber: Dadurch, dass sie sich so schnell erholen müssen, sind sie sehr daran gewöhnt. Sie werden kein Problem haben. Klar, wenn es Verletzungen in diesen Spielen gibt, ist das etwas anderes, aber ich glaube nicht, dass wir dadurch einen Vorteil haben werden.“