
Real Madrid: Rodrygo verkörpert Champions-League-Modus
MADRID. Ja, Real Madrid ist 35-facher Meister, damit Rekordsieger der spanischen Liga. Aber wenn dieser Klub mit seiner Mannschaft in der Champions League antritt, dann wird ein noch mal ganz anderer Modus aktiviert. Rodrygo Goes ist so ein Spieler, der das verkörpert. Der 21 Jahre alte Brasilianer steht nach 103 Einsätzen für die Königlichen bei 17 Toren, von denen er gleich zehn in dem prestigeträchtigsten Klubwettbewerb des Weltfußballs erzielte.
Seine davon drei jüngsten Erfolgserlebnisse: absolut überlebenswichtig für das Team von Carlo Ancelotti. Im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea hatte Rodrygo als Einwechselspieler nach einem 0:3-Rückstand den 1:3-Anschluss markiert, Real so die Verlängerung beschert, in der Karim Benzema folglich das 2:3 köpfte und das Weiterkommen trotz einer Niederlage perfekt machte.
Rodrygo trifft für Real Madrid doppelt – an Elfer beteiligt
Am Mittwoch wiederholte sich die Geschichte dann, wenn auch noch mal in einer exzessiveren Form. Rodrygo erweist sich einmal mehr als absoluter Edeljoker, betritt den Rasen in der 68. Minute und netzt sowohl in der 90. Minute als auch in der ersten Minute der Nachspielzeit ein – Spiel gedreht, Verlängerung! Der Flügelstürmer schnürte im Estadio Santiago Bernabéu seinen zweiten Doppelpack binnen fünf Tagen, nachdem ihm das bereits am Samstag beim 4:0 in der Liga gegen Espanyol gelungen war.
In der Verlängerung verwandelte Benzema schließlich den entscheidenden Elfmeter zum 3:1, den er selbst rausgeholt hatte – nach einer Vorlage von Rodrygo. Der 34-jährige Franzose fragte ihn sogar, ob er den Strafstoß schießen möchte: „Willst du?“ Die Nummer 21 lehnte offensichtlich ab, avancierte nach dem Gegentor dennoch zum Gamechanger.
¡@Benzema ofreció a @RodrygoGoes tirar el penalti decisivo!
#Golazo pic.twitter.com/cC3WYyB0nA
— El Golazo de Gol (@ElGolazoDeGol) May 5, 2022
„Ich kann nicht lügen, diesmal schien es unmöglich zu sein“
Dabei hatte der Südamerikaner mit dieser spektakulären Wende gar nicht mehr wirklich gerechnet. „Ich kann nicht lügen, diesmal schien es unmöglich zu sein. Ich dachte schon, dass wir raus sind. Aber nach dem ersten Tor habe ich angefangen, etwas mehr daran zu glauben, und dann kam schon das zweite. ich bin sehr glücklich, in meinem ersten Champions-League-Finale zu stehen, damit erfülle ich mir einen Kindheitstraum“, schwärmte Rodrygo in einem Interview mit der Sportzeitung MARCA.
„Gott sah mich an und sagte: ‚Heute ist dein Tag‘“, meinte der Garant derweil noch im Stadion nach dem Abpfiff. „Ich freue mich sehr darüber, zwei Tore im Halbfinale erzielt und Real Madrid dorthin geführt zu haben, wo es hingehört: ins Finale. Wir lagen in Rückstand, waren tot – und dann geschah das, was geschah. In diesem Trikot lernen wir, immer bis zum Ende zu kämpfen“, so der Angreifer.
Fehlt für ihn und die Mannschaft jetzt nur noch die Krönung einer denkwürdigen K.o.-Phase: der Triumph im Endspiel am 28. Mai im Pariser Stade de France.
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