
„Verstehe Englisch, beherrsche Sprache aber nicht komplett“
MADRID. Als jemand, der in seinen zusammengerechnet bisher viereinhalb Jahren als Cheftrainer elf Titel gewonnen hat und darunter gleich dreimal die Champions League, könnte er im Grunde genommen längst wieder in Amt und Würden sein. An Angeboten dürfte es ihm definitiv nicht mangeln. Zinédine Zidane ist jedoch keiner dieser Trainer, die sich zwanghaft in den nächstbesten Job stürzen. Nach seinem erneuten Rücktritt bei Real Madrid Ende Mai 2021 hat „Zizou“ noch keine neue Herausforderung angenommen.
Spekuliert wurde zwischenzeitlich lose ein ums andere Mal auch, dass es den Franzosen womöglich nun mal zu einem Premier-League-Verein zieht. Allen voran mit Manchester United wurde er in Verbindung gebracht. In Wahrheit kommt es für ihn allerdings nicht infrage, seine Wahlheimat Madrid zu verlassen, um in England anzuheuern.
„Es gibt zwei oder drei Möglichkeiten. Das ist die aktuelle Realität. Als Trainer haben wir viel weniger Wahlmöglichkeiten im Vergleich zu Spielern“, sagte Zidane in einem Interview mit der französischen Sportzeitung L’ÉQUIPE zunächst hinsichtlich seiner aktuellen Job-Optionen, um dann mit Blick auf die Insel zu erklären: „Auch aus anderen Gründen kann ich vielleicht nicht überall hingehen. Die Sprache zum Beispiel. Einige Bedingungen erschweren die Sache. Wenn ich gefragt werde: ‚Willst du nach Manchester gehen?‘ Ich verstehe Englisch, aber ich beherrsche die Sprache nicht komplett. Ich weiß, dass es Trainer gibt, die zu Klubs gehen, ohne die Sprache zu sprechen. Aber ich arbeite anders.“
???? “Avec les Bleus, ce n’est pas fini”
La une du journal L’Équipe ce jeudi 23 juin.
Retrouvez un entretien exceptionnel avec Zinédine Zidane à l’occasion des 50 ans du numéro 10 français. pic.twitter.com/ulh86wv4mQ— L’ÉQUIPE (@lequipe) June 22, 2022
„PSG? Sag niemals nie, aber die Frage erübrigt sich“
Der einstige Weltklasse-Akteur spricht neben Französisch bekanntlich auch Spanisch und Italienisch, womit sich die Frage nach halbwegs realistischen Wechseln in der Zukunft praktisch von selbst beantwortet. Erst zuletzt wieder wurde Zidane als neuer Trainer von Paris Saint-Germain gehandelt. Ein Engagement dort früher oder später schließt er nicht kategorisch aus, für den Moment beschäftigt er sich damit aber nicht: „Sag niemals nie. Vor allem, wenn man heute Trainer ist. Aber die Frage erübrigt sich. Das ist absolut irrelevant.“
Zidane träumt von Frankreichs Nationalteam: „Natürlich“
Zidanes Priorität: der Posten im französischen Nationalteam. Diesen hat seit 2012 Didier Deschamps inne. „Ich will natürlich. Ich werde es, hoffe ich, eines Tages sein. Wann? Es liegt nicht an mir. Aber ich möchte mit dem französischen Team den Kreis schließen. Ich kannte diese französische Mannschaft als Spieler. Und das ist das Schönste, was mir je passiert ist! Aber wirklich! Das ist der Höhepunkt. Die französische Nationalmannschaft ist fest in meinem Kopf verwurzelt“, sagte der .
Ob er er direkte Nachfolger von Deschamps wird? „Ich weiß nicht. Wenn es passieren muss, wird es passieren. Wenn ich sage, dass ich eines Tages das französische Team übernehmen möchte, gehe ich davon aus. Heute gibt es ein Team. mit seinen Zielen. Aber wenn sich die nächste Gelegenheit ergibt, dann bin ich zur Stelle. Meine tiefe Sehnsucht ist da“, untermauerte der 50-Jährige. Ob er vielleicht auch noch ein drittes Mal bei Real anheuern wird?
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