Interview

Schon beim PSG-Wechsel: Jesé hatte Rückkehr zu Real Madrid im Sinn

Jesé Rodríguez verlässt Real Madrid im Sommer 2016 Richtung Paris Saint-Germain – mit dem Hintergedanken, später zu den Königlichen zurückzukehren. Das behauptet der Spanier jetzt, sechs Jahre später, jedenfalls.

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Jesé Rodriguez Real Madrid
Jesé schoss in 94 Real-Spielen 18 Tore – Foto: IMAGO / ZUMA Press

Jesé: Kreuzbandriss zerstört Karriere

MADRID. Real Madrid ist der prestigeträchtigste Fußballverein der Welt, dennoch ist dort nicht alles mit Erfolg und Glanz verbunden. Enttäuschungen – kollektiver wie individueller Art – machen sich auch im Estadio Santiago Bernabéu immer wieder breit.

Eine davon in der jüngeren Klubhistorie: Jesé Rodríguez. Der spanische Angreifer galt im Jahr 2014 nicht nur als verheißungsvolles Talent, bei den Königlichen machte er vielmehr sogar Gareth Bale den Stammplatz streitig. Bis zum damaligen 18. März, der seine Karriere für immer verändern sollte.

An jenem Abend hatte er sich im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Schalke 04 einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen, der ihn folglich neun Monate lang zum Zuschauen verdammte. Der Alte – was auch an seinem oftmals schwierigen privaten Umfeld lag – wurde Jesé im Trikot des weißen Balletts danach nicht mehr, weshalb er eine Luftveränderung vornahm.

Bei Paris Saint-Germain, das 25 Millionen Euro als Ablösesumme zahlte, erhoffte sich der Flügelstürmer zur Saison 2016/17 einen Neustart. Seine Formkurve zeigte aber nicht nach oben, stattdessen erwies er sich in der französischen Hauptstadt als kolossaler Flop, wurde ab der Winterpause ein ums andere Mal verliehen, kam so bis zu seinem endgültigen PSG-Abschied im Dezember 2020 auf lediglich 18 Einsätze und zwei Tore für den Ligue-1-Klub.

„Mit Gefühl gegangen, dass ich gehe, um zurückzukehren“

Dabei hatte Jesé, heute 29 Jahre alt, sich nach eigener Aussage eigentlich schon zu seiner Unterschrift in Paris ausgemalt, eines Tages wieder in Madrid anzuheuern. „Ich bin mit dem Gefühl gegangen, dass ich gehe, um mal zurückzukehren. Aber im Fußball passieren viele Dinge“, sagte er jetzt, sechs Jahre später, bei dem Radiosender CADENA COPE.

Während seiner kurzen Karriere-Hochphase als Real-Profi hatte er schon davon geträumt, früher oder später mit dem Ballon d‘Or ausgezeichnet zu werden. Als Cristiano Ronaldo diesen bedeutenden Award 2014 gewann und im Kreise der Mannschaft präsentierte, posierte Jesé sogar mit der Trophäe.

„Glaube, ohne die Verletzung wäre ich heute bei Real Madrid“

„Vielleicht war ich zu der Zeit voller Selbstvertrauen. Ich hatte eine beschissene Verletzung, die mir vieles verbaut hat. Ich weiß nicht, ob ich den Ballon d‘Or gewonnen hätte, aber ohne diese Verletzung glaube ich, dass ich heute bei Real Madrid wäre“, so das Ex-Offensiv-Ass.

Seine Realität im Jahr 2022: MKE Ankaragücü, die Türkei. Dorthin wechselte er kürzlich von UD Las Palmas aus. Von der großen Bühne im europäischen Fußball ist Jesé schon lange meilenweit entfernt. Wie seine Geschichte wohl verlaufen wäre, hätte es diesen einschneidenden Vorfall am 18. März 2014 nie gegeben?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Bei Jese kann man wirklich sagen, er war unser Raul Nachfolger. Er hat bärenstark damals gespielt auf dem RF bis Holzfuß Kolasinac kam und das im Rückspiel CL Achtelfinale 2014.
Aus ihm hätte definitiv ein Weltklasse Spieler werden können.

Sein Umfeld und seine Gesangskarriere haben ihm den Rest gegeben
 
Damals hatte ich mir ein Jese Trikot bestellt, was leider nie bei mir ankam. Irgendwie Kurios, jetzt nachdem alles so verlaufen war.
 
Man weiss es nicht, ich bezweifle es aber.
Kreuzbandriss kann eine Karriere eines Spieler stark beeinflussen, aber bei Jese war einfach noch viel mehr, das gegen ihn gespielt hat. Er selbst war das grösste Problem. Sein Ego, fehlende Selbsteinschätzung, gefühlt fehlender Wille und zu viele Frauen und Partys im Kopf. Ist für mich ein klassischer Spieler, der den Fussball zu wenig ernst genommen hat und es jetzt bereut.
 
Das ich nicht Lache.
Mehr Selbstüberschätzung geht nicht.
Die Verletzung war schlimm keine Frage, ist aber am Ende eine lächerliche Ausrede.
Passiert vielen, andere kommen auch zurück.
Die Verletzung ist und war nicht das Problem, sondern er selbst.

Seit Jahren zehrt er von seiner Zeit bei uns...er hatte doch jede Menge Gelegenheiten, seine Leidenschaft und sein Können unter Beweis zu stellen - seine Leidenschaft war aber nicht Fußball sondern was anderes, der Junge tickt nicht mehr richtig.
Seit 2017 war / ist er bei PSG, Sporting, Betis, Las Palmas, Stoke, Ankara ist aber statt mit Leistung immer wieder aufgefallen mit peinlichen DJ / Rapper Einlagen, als wannabe Gigolo Toyboy, Corona Verstößen, Alkoholexessen, öffentlich augetragener Rosenkrieg oder anderen Disziplinlosigkeiten.
Jetzt sich hinzustellen und so zu tun als wäre die Verletzung schuld an allem ist ne einzige Schande. Halt die Fresse Jese und hab mal mehr Respekt und Anstand vor deinen verbliebenden Fans und den Vereinen, die dich seit Jahren fürs scheiße bauen bezahlen.
Frechheit einfach.
 
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