
Vázquez scherzt nach Pintus’ Belastungstest: „Drecksack“
„Pintus, du Drecksack!“ So deutlich macht Lucas Vázquez in seinem letzten Twitter-Post, was er von den Trainingsmethoden des Fitnesstrainers der Blancos Antonio Pintus hält. Natürlich, anhand der Smileys zu erkennen, humorvoll gemeint – doch eines wird definitiv deutlich, wenn man den 31-jährigen Flügelspieler so mit Maske seine Bahnen rennen sieht: Pintus gibt alles, damit seine Spieler nach der Sommerpause wieder ihr optimales Fitnesslevel erreichen.
In einem Interview bei Realmadrid TV erklärte der 59-Jährige jetzt, was es mit den merkwürdigen Masken auf sich hat und wie sie dabei helfen, den Trainingsstatus der Real-Stars zu ermitteln.
Pintus cabrón https://t.co/LbFxNR5E73
— Lucas Vázquez (@Lucasvazquez91) July 15, 2022
Masken sind da, „um Zustand der Spieler zu ermitteln“
Wozu dienen die Masken also, die „Luqui“ und seine Teamkollegen so zum Schwitzen bringen? Pintus: „Es handelt sich um einen Test, der mit einer Maske mit einem 5-Schicht-System durchgeführt wird. Es handelt sich nicht um ein Hypoxietraining (künstliche Erzeugung von Sauerstoffmangel; Anm. d. Red.). Es ist ein Test, um die aerobe und anaerobe Schwelle sowie die motorische Leistungsfähigkeit der Spieler zu ermitteln. Die Maske muss arbeiten, um Sauerstoff und Kohlenhydrate zu analysieren. Der Prozentsatz des einen und des anderen ist so, dass wir den Zustand des Spielers in diesem Moment ermitteln können.“
Es handelt sich also kurz gesagt um ein Trainingstool, welches am Ende dazu dient, „die Arbeit des Teams zu individualisieren“ oder „ihr eine Richtung zu geben“, so der erfahrene Coach. „Mit diesen Tests kann ich herausfinden, ob die Spieler noch ein langes, niedrig-intensives Grundlagentraining benötigen oder ob ich bereits ein intensiveres und schnelleres Training durchführen kann.“ Der Lauf, den Vázquez im Video durchführt, erklärt Pintus so: „Die Basis der Vorsaison ist ein langer, aerober Lauf, und dann bewegen wir uns Hand in Hand in Richtung des Ziel eines kürzeren und schnelleren Laufs.“
Fazit: Der Test dient als essentielles Tool, um die Unterschiede im Fitnessniveau der Spieler im Laufe einer Saisonvorbereitung auszugleichen und bis zum ersten Spieltag im Optimalfall alle auf ein Level zu bringen.
Pintus: „WM wird zu Unterschieden führen“
Zum ersten Mal in der Geschichte des Fußballs wird eine Saison von einem großen Turnier, in dem Falle der Weltmeisterschaft, unterbrochen. Einige Spieler werden also bis zu sechs Wochen lang durch die WM voll eingespannt sein, andere bleiben zu Hause. Mit Letzteren wird Carlo Ancelottis rechte Hand besonders intensiv arbeiten. „Die Pause im November wegen der Weltmeisterschaft wird gut für mich sein, weil ich mit den Spielern, die hier bleiben, eine weitere Vorsaison mache und wir ein bisschen mehr arbeiten können.“
Die WM-Teilnehmer hingegen werden einen intensiven Monat durchleben und „müssen sich hundertprozentig ausruhen und dann nach und nach mit der Arbeit beginnen“, erklärt der Trainer, der schon von 2016 bis 2019 unter Zinédine Zidane das Team unterstützte, danach nach Italien zu Inter Mailand ging und schließlich 2021 nach Madrid zurückkehrte. Wenn also nach Beendigung des Turniers am 21. Dezember die Nationalspieler zum restlichen Team dazustoßen, werden „die beiden Gruppen völlig unterschiedlich sein“. Ob das hinsichtlich der nur zehntägigen Vorbereitungszeit auf das nächste Ligaspiel (31. Dezember 2022), die sich auch noch über die Weihnachtstage erstreckt, Probleme bereiten könnte, bleibt abzuwarten.
Pintus zufrieden: „Spieler sind in sehr gutem Zustand“
Was der 59-Jährige in den ersten beiden Trainingswochen beobachten konnte, bewertet er durchaus positiv: „Es ist wichtig, zu prüfen, wo wir stehen und wie wir stehen. Ich bin sehr zufrieden mit den Spielern. Sie kamen in einem sehr guten Zustand an – das Ergebnis der Arbeit des letzten Jahres.“ Sowohl die Arbeit des letzten Jahres als auch die Disziplin, die einige Real-Spieler auch während der Sommerpause bewahrten, dürften für diesen positiven ersten Eindruck verantwortlich sein.
„Zunächst einmal möchte ich ihnen danken. Wenn der Test so verläuft, dann nicht, weil ich hier bin, sondern weil sie sehr gut arbeiten.“ Mit hoher Wahrscheinlichkeit geht der Dank zurück an den Fitnesscoach – auch wenn von Vázquez ein wenig anders verpackt.
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