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Casemiro, Bale, Marcelo und Co.: So läuft’s bei den Ex-Blancos

Im Sommer ist viel passiert im Kader von Real Madrid. Acht Spieler verabschiedeten sich für immer, unter anderen auch die Vereinslegenden Marcelo und Casemiro. Wie ist es den Ex-Madrilenen bei ihren neuen Vereinen ergangen, wie ist jeweils die aktuelle Form und Situation? REAL TOTAL mit dem Überblick.

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Casemiro

Casemiro
Seit Casemiros Ankunft läuft es besser bei Manchester United, wenngleich Reals Legende erst langsam integriert wird – Foto: IMAGO / PA Images

Der plötzliche Abgang von Casemiro zu Saisonbeginn überraschte alle bei und um Real Madrid. Neben hunderten von Einsätzen sind es vor allem fünf Champions-League-Titel mit den Blancos, die sportlich in Erinnerung bleiben – der Brasilianer war ein elementarer Grund für alle die großen Erfolge in den letzten Jahren. Für kolportierte 70 Millionen Euro ging der 30-Jährige von der Concha Espina zum seit Jahren kriselnden englischen Rekordmeister Manchester United. Nach einem katastrophalen Saisonstart fingen sich die „Red Devils“ seit Casemiros Ankunft, obwohl dieser in den ersten Wochen nur dosierte Einsätze bekam.

In der Premiere League wurde Reals ehemaliger „Staubsauger“ bisher dreimal eingewechselt (51 Minuten), auf einen Startelfeinsatz wartet er noch. Immerhin gewann United alle drei Begegnungen mit dem Neuzugang und befindet sich mit acht Punkten Rückstand und einem Spiel weniger in Schlagweite zu Tabellenführer Arsenal. In der Europa League wurde Casemiro beim 2:0-Sieg bei Sheriff zur zweiten Halbzeit eingewechselt, während er im Heimspiel gegen Real Sociedad 90 Minuten durchspielte – ausgerechnet gegen die Basken setzte es eine 0:1-Pleite. Es ist jedoch zweifellos, dass der Brasilianer nach der Länderspielpause schnell zu einem zentralen Element im Mittelfeld des dreifachen Champions-League-Siegers werden wird.

Borja Mayoral

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Borja Mayoral wurde im Sommer vom FC Getafe fest verpflichtet – Foto: IMAGO / Alterphotos

Seit 2016 durchlief der 25-Jährige eine wahre Leih-Odyssee. Real Madrid verlieh den Canterano zunächst eine Saison an den VfL Wolfsburg, anschließend ging es für zwei Jahre zu UD Levante, bevor Mayoral anderthalb Saisons von AS Rom ausgeliehen wurde. Die Rückrunde der vergangenen Saison verbrachte der Spanier schließlich beim FC Getafe – als Leihspieler. In der Sommerpause verpflichtete der Madrider Vorstadtklub den Angreifer fest und zahlte eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro an Real Madrid.

Nach einer ordentlichen Rückrunde 2021/22, als Mayoral in 18 Einsätzen Getafe-Trikot auf sechs Tore und eine Vorlage kam, läuft es in der aktuellen Spielzeit noch nicht rund. Er startete zwar in allen sechs LaLiga-Partien von Beginn an, konnte bis dato aber weder Tore noch Assists verbuchen. Es bleibt abzuwarten, ob er sich in einer grundsätzlich defensiv orientierten Mannschaft wird durchsetzen können.

Takefusa Kubo

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Takefusa Kubo steht seit dem Sommer bei Real Sociedad unter Vertrag, nachdem er mehrfach von Real Madrid verliehen wurde – Foto: imago

Der 21-jährige Japaner ist ein weiterer ehemaliger Blanco, der in den letzten Jahren als Leihspieler von Verein zu Verein zog. Nachdem Real Madrid ihn im Sommer 2019 ablösefrei vom FC Tokyo verpflichtete, wurde Kubo prompt an den Aufsteiger RCD Mallorca verliehen. Dort bekam er mit 36 Pflichtspieleinsätzen (vier Tore und fünf Vorlagen) die erhoffte Spielpraxis, allerdings stieg Mallorca am Ende der Spielzeit 2019/20 wieder ab. Die königlichen schickten ihn anschließend nach Villarreal, wo der Techniker nicht zurecht kam, weshalb die Leihe nach einem halben Jahr beendet wurde. Die Rückrunde 2020/21 verbrachte Kubo beim FC Getafe, aber auch dort lief es nicht wie erhofft. Erst die Rückkehr auf die Balearen vor der vergangenen Saison – wieder auf Leihbasis – brachte Fortschritte. Kubo leistete in 28 Ligaeinsätzen einen soliden Beitrag zu Mallorcas Klassenerhalt bei und wurde nach der Saison von Real Madrid für eine Ablösesumme von fast sieben Millionen Euro an Real Sociedad verkauft.

In San Sebastián läuft es bisher gut für den japanischen Dribbler. Er kam in allen acht Pflichtspielen zum Einsatz, sechs Mal von Beginn an, und verbuchte dabei einen Treffer sowie zwei Torvorlagen. Mit „La Real“ scheint er ein seinen Fähigkeiten und seinem Alter adäquates Umfeld wie System gefunden zu haben, in dem seit Jahren auf junge, offensive und schnelle Spieler gesetzt wird.

Luka Jović

Luka Jovic
Nach einem guten Saisonstart läuft es für Luka Jović auch in Florenz nicht mehr – Foto: IMAGO / Independent Photo Agency

Nach drei Jahren ging im Sommer 2022 ein großes und teures Missverständnis zu Ende – Real Madrid und Luka Jović gehen seitdem getrennte Wege. Da es für den 24-jährigen Stürmer aus Serbien gar keinen Markt mehr gegeben hatte, ließ Real Madrid ihn ablösefrei zu AC Florenz ziehen, wird jedoch im Falle eines Weiterverkaufs während der nächsten vier Spielzeiten zu 50 Prozent an den Einnahmen beteiligt. Jović selbst erhoffte sich in Florenz die bei Real vermissten Einsatzchancen und Kontinuität.

Doch erinnert der bisherige Saisonverlauf sehr an die Rückrunde 2020/21, als der Serbe für ein halbes Jahr an Eintracht Frankfurt verliehen wurde und er nach einem verheißungsvollen Start vollends enttäuscht hatte. Auch bei der Fiorentina traf der Mittelstürmer gleich im ersten Saisonspiel gegen Cremonese, doch seitdem wartet er auf weitere Torbeteiligungen. Stand er in den ersten Spielen noch regelmäßig in der Startelf, verlor Jović zuletzt nicht nur seinen Stammplatz, sondern stand am letzten Spieltag der Serie A gegen Hellas Verona nicht einmal im Kader. Es ist noch zu früh für ein abschließendes Urteil, jedoch scheint sich seine Karriere weiter in einer Abwärtsspirale zu befinden.

Isco

Isco
Isco kommt unter Lopetegui wieder häufiger zum Einsatz – Foto: imago

Die Jahre der Magie waren längst vorbei, spätestens seit der Saison 2019/20 ging es für Isco bei Real Madrid endgültig abwärts. Es war seit mindestens einem Jahr allgemein erwartet worden und demzufolge keine Überraschung, dass sein im vergangenen Sommer auslaufender Vertrag bei den Königlichen nicht verlängert wurde. So unterschrieb der 30-Jährige in der Sommerpause einen bis Ende Juni 2024 gültigen Vertrag beim FC Sevilla.

Zu Beginn der Saison musste Isco Geduld beweisen und auf Einsatzminuten warten. Ab Anfang September stand der Andalusier dann aber in allen fünf Pflichtspielen in der Startelf. Am vergangenen LaLiga-Spieltag kam er beim 1:1 in Villarreal schließlich zur ersten Torbeteiligung der Saison. Womöglich wird der Mittelfeldstratege ein Schlüsselfaktor für Trainer Julen Lopetegui, den Isco bereits aus Madrid und aus der Nationalmannschaft kennt. Viel schwieriger könnte es aber aktuell kaum sein: Nach einem schlechten Saisonstart läuft es für Sevilla allmählich etwas besser, seit Isco zum Stamm gehört.

Marcelo

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Marcelo hat die Herzen in Piräus schon erobert – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Piräus stand am 5. September Kopf, nachdem Olympiakos drei Tage zuvor die Verpflichtung einer Real Madrid-Legende bekanntgegeben hatte. Marcelo wurde frenetisch in Empfang genommen. Die Tribünen im Karaiskakis-Stadion waren prall gefüllt, vor Begeisterung zündeten einige Fans sogar Bengalo-Fackeln. 

So wie über 15 Jahre lang bei den Königlichen läuft der 34-jährige Brasilianer auch bei dem griechischen Rekordmeister, der in der Europa League vertreten ist, mit der Nummer 12 auf dem Rücken auf. „Danke euch allen! Ich bin glücklich und froh, hier zu sein. Ich bin hier, um dem Team mit Kraft und Hingabe zu helfen.“ Sein Vertrag soll bis zum 30. Juni 2023 laufen, folglich die Option für eine weitere Saison bestehen. Noch kam Reals Rekord-Titelträger beim griechischen Meister allerdings nicht zum Einsatz, was angesichts seiner sehr späten Verpflichtung wenig verwunderlich ist. Wir dürfen gespannt sein, wie es den Ex-Kapitän der Königlichen weiter laufen wird.

Gareth Bale

Gareth Bale
Bale sucht in Amerika noch seine frühere Form – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Nach Jahren der großen Erfolge verkamen die letzten Jahre des Gareth Bale beim spanischen Rekordmeister zu einem einzigen Missverständnis auf allen Ebenen. Dass sein auslaufender Vertrag nach der Saison 2021/22 nicht verlängert werden würde, war seit Langem kein Geheimnis. So wechselte der Waliser schließlich nach neun Jahren bei Real Madrid in die MLS zum Los Angeles FC gewechselt.

Während er in den ersten vier Spielen zweimal traf, ist der Waliser seit sechs Spielen torlos, kommt häufig nur zu Kurzeinsätzen und holte mit seiner Mannschaft aus den letzten sechs Spielen nur vier Punkte. Bale absolvierte bisher zehn von 13 möglichen Spielen. Bei den Einsatzminuten stehen nur 252 von 1170 möglichen zu Buche. Insgesamt stand er nur zweimal in der Startelf und erzielte gerade mal zwei Tore, blieb ohne Vorlage. Der LAFC ist dennoch souveräner Tabellenführer der Western Conference der MLS, der Vorsprung auf den Zweiten beträgt vier Spieltage vor Schluss zehn Punkte.

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