
Transfersommer 2013: „Juventus war schneller“
Kein Luka Jović, aber auch kein Edinson Cavani. Eigentlich nur der geduldete Mariano Díaz. Carlo Ancelotti ist die Saison 2022/23 ohne „echten“ Ersatz für Karim Benzema angegangen. Statt auf dem Transfermarkt noch aktiv zu werden, versucht er in den mittlerweile vier Partien ohne den 34-jährigen Superstar eher Eden Hazard und Rodrygo Goes im Sturmzentrum. Das zwar mit Erfolg und doch blieb bei vielen Real-Fans der Wunsch offen, einen Benzema-Backup zu verpflichten. Nur für den Fall der Fälle.
Auch Fernando Llorente hätte theoretisch in das Profil eines erfahrenen, mit der Backup-Rolle zufriedenen Strafraumstürmers passen können. Bis Sommer bei Eibar unter Vertrag, ist der 37-Jährige inzwischen vereinslos und hat auf die Frage, ob er zu Real wechseln würde eine klare Antwort: „Natürlich, warum nicht?“ Ob Ancelotti das Interview bei El Larguero von Radiosender SER gesehen hat?
Auch wenn eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen Llorente und den Königlichen unwahrscheinlich ist, in der Vergangenheit hätte es theoretisch mehrfach dazu kommen können. Zumindest bestand bei beiden Parteien Interesse, wenn auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten, sodass der Baske schlussendlich nie bei den Blancos unterschreiben sollte. Auf die Frage, ob er einem Wechsel zu Real mal nahe war, sagte er: „Nein, nein, das war ich eigentlich nie. Als Real Madrid mich schlussendlich haben wollte, stand ich bei Athletic Club unter Vertrag, und naja… Athletic wollte mich nie gehen lassen, und Madrid wollte meine Klausel damals nicht bezahlen.“
“Me hubiese gustado jugar en el Real Madrid. Se podría decir que es el mejor equipo del mundo”
“Nunca estuve cerca de jugar en el Real Madrid. Cuando hubo oportunidad, la Juve estuvo más rápida”
“Iría gratis mañana, ¿cómo no?”
@llorentefer19, en @ellarguero pic.twitter.com/zg4nI4XY3p
— El Larguero (@ellarguero) September 27, 2022
Transfersommer 2013: „Juventus war schneller“
Das war zwischen 2004 und 2013, als der Mann aus Pamplona 328 Mal in Bilbao auflief (111 Tore, 36 Vorlagen). Und speziell im Sommer 2013 hätte es dann passieren können, als Real Madrid frisch Gonzalo Higuaín nach Neapel abgegeben hatte. „Als die Gelegenheit dann da war“, also als Llorente interessiert gewesen wäre, „war Juventus viel schneller.“ Der Mittelstürmer ging für zwei Jahre nach Turin, später folgten Stationen in Sevilla, Swansea, Tottenham, Neapel, Udinese und schlussendlich Eibar. Aber nie Real Madrid. Llorente: „Ich hätte gerne das weiße Trikot getragen, warum auch nicht? Im Moment ist Real Madrid, das kann man sagen, die beste Mannschaft der Welt. Es ist unglaublich, was sie vor allem in der Champions League leisten. Immer wenn sie in diesem Wettbewerb weit kommen, sind sie in der Lage diesen zu gewinnen. Es ist unglaublich, was in der letzten Saison mit Madrid in der Champions League passiert ist. Sie konnten diese drei K.o.-Runden drehen und wir genießen dieses Madrid alle aktuell sehr.“
Zwar befindet sich der einstige Welt- und Europameister auf Vereinssuche, um sein Karriereende noch etwas hinauszuzögern, aus Madrid wird es aber höchstwahrscheinlich auch nach diesem Radio-Interview keinen Anruf geben. Angesichts 11:2 Toren, die zuletzt ohne Benzema fielen, scheint es für den Moment auch mit dem gegebenen Spielermaterial mehr als zu laufen. Schade für Llorente, der so ein weiterer von vielen Spielern ist, wo es Möglichkeiten gegeben hätte, aber schlussendlich nie dazu kam – ein Wechsel zum größten Verein der Welt.
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