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So viele Mitglieder hat Real Madrid

Wie viele Mitglieder hat Real Madrid? Der ruhmreiche Klub gehört nach wie vor seinen eigenen Fans. Mitgliedschaft, alternative Mitgliedschaft, Fanclubs in Spanien und weltweit: REAL TOTAL fasst zusammen.

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Real Madrid Mitglieder Fans
Real Madrid hat weltweit Fans, im Bernabéu versammeln sie sich – Foto: David Ramos/Getty Images

95.612 Mitglieder bei Real Madrid

MADRID. Wie viele Mitglieder hat Real Madrid eigentlich genau? Die Königlichen zählen als prestigeträchtigster Fußballverein in aller Welt auf Millionen von Fans, begrenzen ihren Kreis an „Socios“ allerdings. Die exakte Anzahl siedelt sich in der Regel unter den 100.000 an, womit sich der 36-fache spanische Meister und 15-malige Champions-League-Triumphator global nicht mal unter den 15 größten Klubs wiederfindet.

Bei der Jahreshauptversammlung 2024 wurden die aktuellsten Zahlen mitgeteilt: Real hat 95.612 Mitglieder, von denen 74.937 volljährig und 19.675 nicht volljährig sind. Der Altersdurchschnitt liegt bei 41,32 Jahren. Weltweit gibt es 2.510 Real-Fanclubs, 2.254 davon in Spanien, 83 weitere im restlichen Europa. Auch im deutschsprachigen Raum finden sich viele „Peñas“, von denen einige in der zurückliegenden Dekade gegründet wurden.

Weltweite Verteilung von Real-Fanclubs

Mitglieder stimmen über Vereinsbelange ab

Von den etwas über 90.000 Mitgliedern sind nicht alle wahlberechtigt, wenn der Klub darum bittet, zu geplanten Entscheidungen des Vorstands abzustimmen. Anders als Paris Saint-Germain, der FC Chelsea, Manchester City oder Manchester United mit finanzstarken Investoren oder Staaten im Rücken gehört Real Madrid als eine von wenigen Top-Adressen im europäischen Fußball noch seinen Mitgliedern, geführt werden auf diese Weise beispielsweise auch der FC Barcelona und der FC Bayern München.

Mitglied und somit ein richtiges Teil der Blancos zu werden, ist selbst für in Madrid lebende Spanier extrem schwer und für Anhänger aus dem Ausland nahezu unmöglich. Es besteht einerseits eine lange Warteliste, sodass zum Beispiel erst einmal Mitglieder versterben müssen, damit neue wiederaufgenommen werden. Auf dem primären Weg helfen direkte Verhältnisse zu familiären Verwandten (Vater, Großvater), die bereits zum Verein gehören.

Warum diese Limitierung? Real erklärt das nirgends, liegen könnte es daran, im Zuge der Internationalisierung eine gewisse Identität zu bewahren, Fans vor Ort mit ihrer Verbindung und ihrem Know-how besonders wertzuschätzen, nicht jeden x-beliebigen Begeisterten der entferntesten Kontinente womöglich sogar noch über Belange mitentscheiden zu lassen.

Vorteile als Mitglied von Real Madrid

Die Gebühr kostet pro Jahr 51 (elf- bis 14-Jährige) respektive 149 Euro (über 15-Jährige), dafür gibt es aber einige Vorteile. Beispielsweise ist die erste Phase des Verkaufs von Tickets für das Estadio Santiago Bernabéu ausschließlich für Mitglieder bestimmt, obendrein besteht eine bis zu 20-prozentige Vergünstigung. Der Eintritt zur Stadion-Tour ist für sie einmal pro Tag kostenlos, ebenso der Eintritt zu Spielen der zweiten Mannschaft im Estadio Alfredo Di Stéfano. Auf Produkte in offiziellen Fanshops gibt es zehn Prozent Rabatt.

Alternativ bietet Real uneingeschränkt allen Fans weltweit die „Madridista“-Mitgliedschaft an, dafür erhält man eine entsprechende Karte (inzwischen „Madridista Premium“, vormals „Madridista Card“) mit eigener Mitgliedsnummer. Diese umfasst ebenso Rabatte im Fanshop und bei der Stadion-Tour. Bei dem Verkauf von Tickets ist man als Madridista in der zweiten von drei Phasen an der Reihe.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Ich las mehrfach in den letzten Jahrzehnten, dass sich die Anzahl der Socios, in etwa an der Anzahl der möglichen Stadionsitzplätze ausrichtet. Ich fand diese Beschreibung nie wirklich stimmig, da die Anzahl der Socios stabil gehalten scheint, dass Bernabeu aber früher 125Tsd. Zuschauer fasste (hoffe ich irre mich nicht...)

Die Anzahl der Madridista Card-Besitzer überschritt vor ein paar Jahren die 1Mio. Marke, damit sollten wir auch in diesem Bereich weltweit führend sein. Offiziell werden leider immer Benfica oder München als Klubs mit den meisten Mitgliedern geführt, es werden scheinbar nur die stimmberechtigten Mitglieder gerechnet.
 
Ich las mehrfach in den letzten Jahrzehnten, dass sich die Anzahl der Socios, in etwa an der Anzahl der möglichen Stadionsitzplätze ausrichtet. Ich fand diese Beschreibung nie wirklich stimmig, da die Anzahl der Socios stabil gehalten scheint, dass Bernabeu aber früher 125Tsd. Zuschauer fasste (hoffe ich irre mich nicht...)

Die Anzahl der Madridista Card-Besitzer überschritt vor ein paar Jahren die 1Mio. Marke, damit sollten wir auch in diesem Bereich weltweit führend sein. Offiziell werden leider immer Benfica oder München als Klubs mit den meisten Mitgliedern geführt, es werden scheinbar nur die stimmberechtigten Mitglieder gerechnet.
Scheint mir auch nicht einleuchtend mit den Stadionplätzen. Wäre doch sowieso nie so, dass alle Mitglieder Zeit und die geographische Möglichkeit haben, jedes Spiel vor Ort zu sehen. Und wenn ein Klub mehrere Sportarten pflegt, gibt es immer auch Mitglieder, denen eventuell an anderen Sektionen mehr liegt. Und inwiefern sollte es für den Klub besser sein, weinn die Leute bis an ihr Lebensende umsonst, statt wie etwa in Barcelona auf das Stadionabonnement, eben gleich auf die Mitgliedschaft warten? Keine Ahnung also, warum damit argumentiert wird oder wurde.

Die Sorge vor der "Internationalisierung" und der Einmischung in die "Belange" scheint mir unbegründet. Der FC Barcelona hat solche Beschränkungen nicht, Ausländer werden schon in den ersten, handgeschriebenen Statuten erwähnt (was es gab, bis Laporta sie wieder abschaffte, war eine Anwartschaft ohne Stimmrecht und eine überbordende Bürokratie bezüglich der Mitgliedschaft einschließlich, zumindest in der Theorie und auf dem Beleg, Barzahlung des ersten Beitrags an den Schatzmeister) und der Prozentsatz der Mitglieder im Ausland ist trotzdem gering, ich meine, es sind ca. 5 %, Andorra schon eingeschlossen, habe jetzt allerdings keine aktuellen Zahlen.

Man hat ja keinen "Nutzen" in dem Sinn davon, über 200 Euro pro Jahr zu zahlen, um vielleicht alle paar Jahre ein Spiel sehen zu können. Das Problem ist eher das umgekehrte, die katastrophal niedrige Beteiligung an den Jahreshauptversammlungen und sonstigen Abstimmungen, weil eben die Leute, die halt Fußball sehen wollen, nicht unbedingt auch Statuten lesen und sich 8 Stunden lang Wirtschaftsdaten etc. anhören wollen. Müssten sie m.E. aber, wenn sie sich als Eigentümer des Klubs sehen wollen...

Hier werden Investoren erwähnt... Ein Verein, der noch wirklich einer ist, erlaubt nur natürlichen Personen die Mitgliedschaft. Unternehmen können also gar keine Stimme haben, geschweige denn mehrere.

Bayern wird auch erwähnt. Aber bei denen ist doch der Profifußball nicht Teil der Tätigkeit des Vereins? Wenn ich das recht verstehe, sind dort die Mitglieder des Vereins zusammen Eigentümer eines Teils einer AG und können über entsprechende Belange eben nicht gegen die Aktionäre entscheiden?

Habe eigentlich schon den Eindruck, dass so etwas wie die Madridista-Karte bei größeren Klubs üblich ist. Aber ja, es leuchtet ein, wenn sie bei Real Madrid eine wichtigere Rolle spielt, da viele Leute sie anscheinend als Ersatz für die eigentlich gewünschte Vollmitgliedschaft nehmen.

"Von den etwas über 90.000 Mitgliedern sind nicht alle wahlberechtigt, wenn der Klub darum bittet, zu geplanten Entscheidungen des Vorstands abzustimmen." Der Anteil der Mitglieder, der bei Jahreshauptversammlungen etc. abstimmt, ist ja vom Gesetz vorgegeben. Wie werden diese Personen bei Real Madrid bestimmt (ich weiß, das steht bestimmt in den Statuten, kann und mag jetzt aber nicht...)? Sind das die Mitglieder, die bei euch Socios Representantes genannt werden? Bei Barcelona wird ein Teil der "socis i sòcies compromissaris" durch das Los bestimmt (natürlich nicht unter Neumitgliedern - nach 1 Jahr erhält man das gewöhnliche Stimmrecht, nach 5 Jahren kommt man für diese Funktion in Frage). Das Problem dabei ist, dass viele davon gar nicht interessiert sind. Auch wenn man jetzt online abstimmen kann, ist die Beteiligung mager. Der Klub ist sich dieses Problems bewusst. Ich denke, dass die nächsten überarbeiteten Statuten irgendwie in Richtung mehr Mitspracherecht aller (nicht so desenteressierten) Mitglieder gehen sollen, weiß aber nichts Aktuelles dazu.
 
Im Rahmen der Emanzipation sei die Frage gestattet, ob auch ein weibliches, verwandtes Mitglied für die eigene Mitgliedschaft hilfreich wäre? Darüberhinaus erinnert mich ein solches etwaiges „Vererben“ der Mitgliedschaft ein bisschen an die DDR: da war es auch nur dann möglich, an ein Abonnement der Fernsehzeitschrift „FF dabei“ zu gelangen, wenn man ein solches von einer anderen Person übernehmen/erben konnte.
So gesehen: ganz schön old-school unser Verein.
 
Real Madrid gehört seinen Mitgliedern,wie kann es sein,das der FC Bayern ,als AG seinen Mitgliedern gehört.was ist mi Audi,Adidas und Allianz ?
 

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