Vorbericht

Real und Barça kämpfen um LaLiga-Spitze: Clásico der neuen Gesichter

210 Tage sind seit dem letzten Clásico vergangen, nun heißt es wieder: Real Madrid gegen den FC Barcelona! Am 9. Spieltag duellieren sich im Estadio Santiago Bernabéu die beiden spanischen Top-Klubs in LaLiga um die Tabellenführung – und das mit gleich einigen neuen Akteuren, die mitmischen. Wer wohl danach von der Spitze grüßen wird? Alle Infos zum 249. Clásico.

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Real Madrid FC Barcelona
Real Madrid und der FC Barcelona duellieren sich zum 249. Mal in einem Clásico – Fotomontage: IMAGO / ZUMA Wire, NurPhoto

Die Ausgangslage

  • Real Madrid gegen den FC Barcelona! In LaLiga gibt es endlich wieder einen Clásico und der steigt am Sonntagnachmittag (16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im Estadio Santiago Bernabéu. Die Königlichen haben Barça zu Gast und die Ausgangslage könnte brisanter kaum sein: Denn vor dem 9. Spieltag haben die beiden spanischen Fußballgroßmächte jeweils 22 Punkte auf dem Konto und sind noch ungeschlagen. Weil der FC Barcelona ein Torverhältnis von 20:1 und Real Madrid eins von 19:7 hat, gehen die Katalanen als amtierender Tabellenführer in den 249. Clásico. De facto bräuchte die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti gegen die Truppe von Coach Xavi Hernández einen Sieg, um die alleinige Tabellenführung in der Primera División zurückzuerobern. Dabei sind seit dem letzten Clásico insgesamt 210 Tage vergangenen. Am 20. März gab es für die Blancos im Bernabéu einen schmerzhaften Nackenklatscher, denn Barça setzte sich furios mit 4:0 durch. Die Partie der vergangenen Saison wird uns denke ich nicht beeinflussen, denn es ist jetzt eine neue Saison, ein neuer Clásico“, stellte Ancelotti auf der Pressekonferenz jedenfalls klar. Der amtierende spanische Meister aus Madrid startet wettbewerbsübergreifend sogar noch komplett ungeschlagen in den Clásico. Aus bislang 13 Saisonspielen holten die Merengues elf Siege sowie zwei Remis. Der FC Barcelona verbuchte aus bis dato zwölf Partien acht Siege und zwei Unentschieden, verlor daneben aber auch schon zweimal.

Der Gegner

  • Und da wäre auch schon das Manko des FC Barcelona in dieser Saison. In LaLiga seien die Katalanen laut Ancelotti bislang spektakulär“ gewesen, dafür bereitet Real Madrids Erzrivale die Champions League große Sorgen. Im Sommer investierten die Verantwortlichen um Präsident Joan Laporta dank der Aktivierung wirtschaftlicher „Hebel“ trotz anhaltender Finanzprobleme über 150 Millionen Euro in neue Stars. Und obwohl mit Jules Koundé, Andreas Christensen, Marcos Alonso, Héctor Bellerín, Franck Kessie, Raphinha und Robert Lewandowski gleich sieben Neuzugänge kamen, droht Barça ein erneutes Ausscheiden aus der Champions League – so wie in der Vorsaison, als es in die Europa League ging. Nach einem 3:3 gegen Inter rangiert die „Blaugrana“ in ihrer Gruppe hinter dem FC Bayern München und den Mailändern und vor Viktoria Pilsen auf Platz drei. Ein Weiterkommen hat man damit nicht mehr in der eigenen Hand, wobei es unwahrscheinlich ist, dass Inter gleich beide seiner letzten Gruppenspiele verlieren wird. Der Clásico gegen Real Madrid kommt für den FC Barcelona damit zu einem vermeintlich seltsamen Zeitpunkt. Aber auch deshalb sei das Top-Duell für Xavi und seine Mannschaft „eine große Chance“, wie dieser auf der Pressekonferenz bekräftigte. Schließlich könnte man mit mindestens einem Remis Tabellenführer bleiben, mit einem Sieg die Führung aufbauen. Es bleiben noch andere Wettbewerbe als die Champions League, am Ende der Saison wird abgerechnet. Dass wir in Europa nicht gut abgeschnitten haben, dessen sind wir uns bewusst. Wir müssen aber ruhig bleiben und Geduld haben“, so Xavi, der in der Vorsaison titellos ausging und in seiner zweiten Saison als Barça-Coach endlich etwas gewinnen will. Personell können die Katalanen immerhin wieder etwas aufatmen, so meldet sich gegen Real Madrid der zuletzt verletzte Jules Koundé zurück, der laut Xavi „bei 100 Prozent“ sei und dadurch auch starten könnte. Mit Ronald Araújo, Andreas Christensen, Héctor Bellerín und Memphis Depay hat der FC Barcelona indes vier Ausfälle im Kader zu beklagen.

Voraussichtliche Startelf: Ter Stegen – Koundé, Piqué, García, Alonso – Pedri, Busquets, Gavi – Dembélé, Lewandowski, Raphinha.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  • Während Barça ohne vier Profis auskommen muss, hat Real Madrid nur zwei Ausfälle im Kader zu verzeichnen – dafür einen besonders schwerwiegenden. Denn bei den Madrilenen ist Stammtorhüter Thibaut Courtois nicht rechtzeitig fit geworden. Seine Ischiasprobleme sind noch immer nicht ausgeheilt, auch wenn der Belgier teilweise schon wieder auf dem Rasen trainiert. Andriy Lunin wird also auch im fünften Spiel nach der Länderspielpause im Tor stehen. Die Bilanz des 23-jährigen Ukrainers aus den letzten vier Partien: zwei Siege, zwei Remis und 5:3 Tore. Neben Courtois fehlt ansonsten aber „nur“ Dani Ceballos. Denn Antonio Rüdiger auf der anderen Seite kann spielen – und so seinen allerersten Clásico-Einsatz feiern. Nach seiner gegen Shakhtar (1:1) erlittenen Platzwunde hat der deutsche Innenverteidiger im Abschlusstraining mit Maske trainiert und dürfte diese auch am 9. Spieltag überstreifen. Fraglich ist nur, ob er erneut von Beginn an ran darf oder ob Éder Militão gegen den FC Barcelona in die Startelf zurückkehrt. In der Startelf könnte derweil Aurélien Tchouaméni zu seinem Clásico-Debüt kommen.
        Real Madrids voraussichtliche Startelf gegen den FC Barcelona
        So könnte Real Madrid gegen den FC Barcelona starten – Grafik: REAL TOTAL

        Die Stimmen zum Spiel

        Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Die Partien bereitet man wie immer vor. Wir müssen hier hinzufügen, wie besonders dieses Spiel für alle ist. Für die Fans, wegen der Qualität beider Mannschaften, die große Mannschaften sind. Alle Clásicos sind besonders, wie jedes Derby. Den emotionalen Aspekt muss man hinzufügen, den Druck, die Sorge, die Ruhe.“

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        Xavi Hernández (Cheftrainer FC Barcelona): Es ist für uns wie für Real Madrid ein wichtiges Spiel. Wir gehen als Tabellenführer ins Spiel, haben 20 Tore geschossen und nur ein Gegentreffer kassiert. Ich habe das Gefühl, wir sind noch im Prozess und dürfen jetzt nicht alles kaputt machen. Was in der Champions League passiert ist, ist sehr traurig, es macht uns sauer, dass wir gegen Inter zu Hause nicht gewonnen haben. Wir sind aber auf einem sehr guten Weg und müssen weiter an uns glauben.

        Statistiken und Besonderes

        • GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Barcelona duellierten sich bis dato in 248 Clásicos. Dabei fällt die Bilanz zugunsten der Königlichen aus, die bislang 100 Siege feierten. Während Barça 96 Erfolge bejubelte, endeten 52 Partien unentschieden. Die Torbilanz: 414:405 aus Sicht von Real Madrid.
        • DUELL DER BEIDEN TRAINER: Ancelotti (63) und Xavi (42) sind Übungsleiter aus verschiedenen Generationen. Nicht nur rund 21 1/2 Jahre trennen die beiden beim Alter voneinander, sondern auch sechs Clásicos. Als Trainer von Real Madrid bestritt Ancelotti bislang acht Partien gegen den FC Barcelona, bei Xavi waren es umgekehrt erst zwei. Ancelottis Bilanz: vier Siege, vier Niederlagen. Xavis Bilanz: ein Sieg, eine Niederlage. Mit einem Erfolg am Sonntagnachmittag könnte Xavi beim FC Barcelona der erste Trainer nach Gerardo Martino (2014) werden, der seine ersten beiden LaLiga-Clásicos gewinnt.
        • FOKUS AUF DIE STÜRMER: Mit Karim Benzema und Lewandowski stehen sich zwei der derzeit besten Mittelstürmer der Welt gegenüber. Dementsprechend groß ist das Interesse an ihren Leistungen. Benzema blickt aktuell auf eine kleine Torflaute zurück, denn letztmals traf er Ende August in LaLiga beim 3:1 gegen Espanyol, wobei ihm zwei Treffer gelangen. Besser in Form ist sein Gegenüber. Lewandowski sorgte mit seinem Doppelpack gegen Inter dafür, dass Barça die Hoffnungen aufs Weiterkommen in der Königsklasse noch nicht endgültig begraben muss. Während Benzema in der Champions League noch gar nicht getroffen hat, steht Lewandowski dort schon bei fünf Toren. Und auch in LaLiga trifft der ehemalige Torjäger des FC Bayern München wie am Fließband. Aus seinen ersten acht Einsätzen im spanischen Fußballoberhaus resultierten neun Treffer, damit ist er aktuell Torschützenkönig.
        • BUSQUETS AUF REKORDJAGD: Sollte der FC Barcelona siegen, würde Kapitän Sergio Busquets mit Real Madrids 2022 verstorbener Legende Francisco „Paco“ Gento (21 Siege in 42 Partien) als Spieler mit den wettbewerbsübergreifend meisten Siege in der Clásico-Historie gleichziehen. Momentan steht Busquets bei 20 Siegen aus 43 Spielen.

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        Kommentare
        Taktisch wär Rüdiger innen heute sicher die bessere Wahl in Hinsicht auf Lewas Kopfball stärke und unsere Schwäche in der Defensive bei den Kopfbällen. Da wirds wohl auf seinen Gesundheitszustand ankommen. Sonst ist es die beste Elf welche wir bieten können. Da gibts heute keine Ausreden.
        Bei Barca bin gespannt ob er Kounde gleich bringt, ich mein er müsste es ja fast riskieren. Auch vertraue ich Xavi darauf das er frenkie wieder draußen lässt für gavi oder pedri. Mit denen sind sie offensiv besser aber defensiv katastrophe, weil die 2 immer überall rumwirbeln nur nicht auf deren Position. In den Umschaltmomenten sind sie dann meilenweit von der Position entfernt und genau die großen Löcher entstehen dann wie man die letzten Spiele so schön sah. Durch das hohe Pressing, hoch stehende AV und Flügel die auf keinen Fall nach hinten Arbeiten im großen Stil bleiben dann im Umschaltmoment oft nurnoch 2,3 Verteidiger. Wie oft kam inter durch nur einen hohen ball in eine 2 vs 2 Situation ect. City hätte Barca mit dieser Leistung zweistellig abgeschossen.
        Diese Situationen müssen wir heute erkennen und schnell ausnutzen. Dann wird das kein Problem.

        Freu mich auch auf die Bilder und Videos des Busempfanges. Ist für mich so magisch wenn der Bus durch zig tausende Menschen fährt die alle am lärm machen sind.
        Hat das irgendein anderer Verein auch vor den großen Heimspielen in solch Dimensionen? Hätte noch nie Bilder gesehen wie z.B der Bayern Bus durch solche Fan Massen durchmuss. Such aber auch nicht aktiv nach Sachen von anderen Vereinen und vielleicht ist das ja alltag und ich habs nur nicht gesehen.
        Aber ich kann mir vorstellen wie sehr sowas die Spieler pusht. Durch die getönten Scheiben werden die ja nichts als Menschenmassen sehen, der Lärm muss Ohrenbetäubend sein. Einfach wundervoll. Einer der Gründe weshalb ich Madrid so sehr liebe.
         

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