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Casemiro, Bale, Marcelo und Co.: So läuft’s bei den Ehemaligen

Im Sommer ist viel passiert im Kader von Real Madrid. Acht Spieler verabschiedeten sich für immer, unter anderen auch die Vereinslegenden Marcelo und Casemiro. Wie ergeht es den Ex-Madrilenen bei ihren neuen Vereinen, wie ist jeweils die aktuelle Form und Situation? REAL TOTAL mit dem Überblick.

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Casemiro

Casemiro
Seit Casemiros Ankunft läuft es besser bei Manchester United, der Brasilianer ist inzwischen Stammspieler – Foto: IMAGO / PA Images

Der plötzliche Abgang von Casemiro zu Saisonbeginn überraschte alle bei und um Real Madrid herum. Neben hunderten von Einsätzen sind es vor allem fünf Champions-League-Titel mit den Blancos, die sportlich in Erinnerung bleiben – der Brasilianer war ein elementarer Grund für alle die großen Erfolge in den letzten Jahren. Für kolportierte 70 Millionen Euro ging der 30-Jährige von der Concha Espina zum seit Jahren kriselnden englischen Rekordmeister Manchester United. Nach einem katastrophalen Saisonstart fingen sich die „Red Devils“ seit Casemiros Ankunft, obwohl dieser in den ersten Wochen nur dosierte Einsätze bekam.

Seit dem Auswärtsspiel beim FC Everton am 9. Oktober, wo er beim 2:1-Sieg auch seine erste Torvorlage lieferte, ist der Brasilianer unumstrittener Stammspieler und Chef im defensiven Mittelfeld. Seitdem verlor United nur ein Ligaspiel, gewann deren vier und spielte zweimal unentschieden. Am 22. Oktober erzielte Casemiro beim FC Chelsea in der Nachspielzeit seinen ersten und bisher einzigen Saisontreffer zum 1:1. Auch in der Europa League lief es für den englischen Rekordmeister mit der Real-Legende zuletzt besser – man gewann die letzten vier Gruppenspiele und qualifizierte sich als Gruppenzweiter für die Play-offs zum Achtelfinale. Dort kommt es zum Wiedersehen mit dem ehemaligen Erzrivalen aus Spanien, dem FC Barcelona.

Borja Mayoral

Borja Mayoral Getafe Real Madrid
Borja Mayoral wurde im Sommer vom FC Getafe fest verpflichtet – Foto: IMAGO / Alterphotos

Seit 2016 durchlief der 25-Jährige eine wahre Leih-Odyssee. Real Madrid verlieh den Canterano zunächst eine Saison an den VfL Wolfsburg, anschließend ging es für zwei Jahre zu UD Levante, bevor Mayoral anderthalb Saisons von AS Rom ausgeliehen wurde. Die Rückrunde der vergangenen Saison verbrachte der Spanier schließlich beim FC Getafe – als Leihspieler. In der Sommerpause verpflichtete der Madrider Vorstadtklub den Angreifer fest und zahlte eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro an Real.

Nach einer ordentlichen Rückrunde 2021/22, als Mayoral in 18 Einsätzen Getafe-Trikot auf sechs Tore und eine Vorlage kam, läuft es in der aktuellen Spielzeit noch nicht rund. Der Spanier startete zwar in allen 14 LaLiga-Partien von Beginn an, konnte bis dato aber lediglich einen Treffer bei der Heimpleite gegen Valladolid (2:3) verbuchen. Dazu kommt noch das Siegtor in der ersten Runde der Copa del Rey, als Mayoral beim unterklassigen CD San Roque de Lepe in der Verlängerung zum entscheidenden 3:2 traf. Es bleibt abzuwarten, ob er sich in einer grundsätzlich defensiv und destruktiv orientierten Mannschaft wird durchsetzen können.

Takefusa Kubo

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Takefusa Kubo steht seit dem Sommer bei Real Sociedad unter Vertrag, nachdem er mehrfach von Real Madrid verliehen wurde – Foto: imago

Der 21-jährige Japaner ist ein weiterer ehemaliger Blanco, der in den letzten Jahren als Leihspieler von Verein zu Verein zog. Nachdem Real Madrid ihn im Sommer 2019 ablösefrei vom FC Tokyo verpflichtete, wurde Kubo prompt an den Aufsteiger RCD Mallorca verliehen. Dort bekam er mit 36 Pflichtspieleinsätzen (vier Tore und fünf Vorlagen) die erhoffte Spielpraxis, allerdings stieg Mallorca am Ende der Spielzeit 2019/20 wieder ab. Die Königlichen schickten ihn anschließend nach Villarreal, wo der Techniker nicht zurecht kam, weshalb die Leihe nach einem halben Jahr beendet wurde. Die Rückrunde 2020/21 verbrachte Kubo beim FC Getafe, aber auch dort lief es nicht wie erhofft. Erst die Rückkehr auf die Balearen vor der vergangenen Saison – wieder auf Leihbasis – brachte Fortschritte. Kubo leistete in 28 Ligaeinsätzen einen soliden Beitrag zu Mallorcas Klassenerhalt bei und wurde nach der Saison von Real Madrid für eine Ablösesumme von fast sieben Millionen Euro an Real Sociedad verkauft.

In San Sebastián läuft es bisher gut für den japanischen Dribbler. Er kam in 17 Pflichtspielen zum Einsatz, 13 Mal von Beginn an, und verbuchte dabei zwei Treffer sowie vier Torvorlagen. Drei Partien verpasste Kubo wegen einer Schulterverletzung. Sein Team konnte vor allem in der Europa League glänzen – man qualifizierte sich als Gruppensieger (vor Manchester United) direkt für das Achtelfinale. Mit „La Real“ scheint er ein seinen Fähigkeiten und seinem Alter adäquates Umfeld wie System gefunden zu haben, in dem seit Jahren auf junge, offensive und schnelle Spieler gesetzt wird.

Luka Jović

Luka Jovic AC Florenz Real Madrid
Nach einem guten Saisonstart läuft es für Luka Jović auch in Florenz nicht rund – Foto:IMAGO / Gribaudi/ImagePhoto

Nach drei Jahren ging im Sommer 2022 ein großes und teures Missverständnis zu Ende – Real Madrid und Luka Jović gehen seitdem getrennte Wege. Da es für den 24-jährigen Stürmer aus Serbien gar keinen Markt mehr gegeben hatte, ließ Real Madrid ihn ablösefrei zu Italien-Klub AC Florenz ziehen, wird jedoch im Falle eines Weiterverkaufs während der nächsten vier Spielzeiten zu 50 Prozent an den Einnahmen beteiligt. Jović selbst erhoffte sich in Florenz die bei Real vermissten Einsatzchancen und Kontinuität.

Doch bisher erinnert der Saisonverlauf sehr an die Rückrunde 2020/21, als der Serbe für ein halbes Jahr an Eintracht Frankfurt verliehen wurde und er nach einem verheißungsvollen Start vollends enttäuscht hatte. Auch bei der Fiorentina traf der Mittelstürmer gleich im ersten Saisonspiel gegen Cremonese, doch seitdem kamen nur noch zwei weitere Tore in der Serie A dazu. Stand er in den ersten Spielen noch regelmäßig in der Startelf, verlor Jović zwischendurch nicht nur seinen Stammplatz, sondern stand Mitte September gegen Hellas Verona nicht einmal im Kader. Seitdem pendelt er zwischen Bank und Stammplatz. Immerhin traf er in der Gruppenphase der UEFA Conference League viermal und trug so zur Qualifikation in die Play-offs zur K.o.-Phase bei. Es ist noch zu früh für ein abschließendes Urteil, jedoch scheint sich die Karriere des serbischen Stürmers weiter in einer Abwärtsspirale zu befinden.

Isco

Isco
Isco spielt wieder häufiger, kann aber den Abwärtstrend beim FC Sevilla nicht stoppen – Foto: imago

Die Jahre der Magie waren längst vorbei, spätestens seit der Saison 2020/21 ging es für Isco bei Real Madrid endgültig abwärts. Es war seit mindestens einem Jahr allgemein erwartet worden und demzufolge keine Überraschung, dass sein im vergangenen Sommer auslaufender Vertrag bei den Königlichen nicht verlängert wurde. So unterschrieb der 30-Jährige einen bis Ende Juni 2024 gültigen Vertrag beim FC Sevilla.

Zu Beginn der Saison musste Isco Geduld beweisen und auf Einsatzminuten warten. Ab Anfang September stand der Andalusier dann aber regelmäßig in der Startelf und konnte auch seine ersten Scorerpunkte verbuchen – er traf einmal in der Champions League beim 3:0-Sieg gegen Kopenhagen, während es in LaLiga bisher jedoch lediglich zu zwei Assists gereicht hat. Auch Isco konnte nicht den Niedergang des FC Sevilla verhindern, der sich zur WM-Pause mit nur elf Punkten in 14 Spielen auf einem Abstiegsplatz befindet. Die Entlassung von Trainer Julen Lopetegui brachte auch keine Besserung – unter Jorge Sampaoli läuft es für Isco und seinen neuen Klub kaum besser. Immerhin erreichte Sevilla den dritten Tabellenplatz in der Gruppenphase der Champions League und somit auch die Play-offs zum Achtelfinale der Europa League, wo die PSV Eindhoven wartet.

Marcelo

Marcelo Olympiakos Piräus Real Madrid
Trotz euphorischen Empfangs läuft es nicht für Marcelo in Piräus – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Piräus stand am 5. September Kopf, nachdem Olympiakos drei Tage zuvor die Verpflichtung einer Real-Legende bekanntgegeben hatte. Marcelo wurde frenetisch in Empfang genommen. Die Tribünen im Karaiskakis-Stadion waren prall gefüllt, vor Begeisterung zündeten einige Fans sogar Bengalo-Fackeln. 

So wie über 15 Jahre lang bei den Königlichen läuft der 34-jährige Brasilianer auch bei dem griechischen Rekordmeister, der in der Europa League vertreten ist, mit der Nummer 12 auf dem Rücken auf. Sein Vertrag soll bis zum 30. Juni 2023 laufen, folglich die Option für eine weitere Saison bestehen. 

Bisher läuft es aber weder für Marcelo selbst noch für seinen neuen Verein besonders gut. Der Brasilianer wurde in der Liga nur zweimal eingewechselt, in der Europa League reichte es nur für drei Kurzeinsätze von der Bank. Ansonsten stand er wegen einer Rotsperre sowie verletzungsbedingt gar nicht im Kader. Gleichzeitig kriselt es auch bei Olympiakos gewaltig – der griechische Rekord- und Serienmeister steht nach 13 Ligaspielen nur auf dem vierten Tabellenplatz mit gewaltigen zwölf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze, wo ausgerechnet der Erzrivale Panathinaikos thront. Aus der Europa League schied der Klub aus Piräus mit nur zwei Punkten als Tabellenletzter sang- und klanglos aus. Keine guten Aussichten für Reals Legende.

Gareth Bale

Gareth Bale tat sich schwer in seiner ersten MLS-Saison, entschied aber wieder einmal ein Endspiel

Nach Jahren der großen Erfolge verkamen die letzten Jahre des Gareth Bale beim spanischen Rekordmeister zu einem einzigen Missverständnis auf allen Ebenen. Dass sein auslaufender Vertrag nach der Saison 2021/22 nicht verlängert werden würde, war seit Langem kein Geheimnis. So wechselte der Waliser schließlich nach neun Jahren bei Real Madrid in die MLS zum Los Angeles FC.

Der ehemalige Weltstar tat sich in der neuen Liga von Anfang an schwer. Während er in den ersten vier Spielen zweimal traf, blieb der Waliser bis zum Meisterschaftsendspiel torlos, kam häufig nur zu Kurzeinsätzen und absolvierte 13 von 19 möglichen Spielen.  Insgesamt stand er nur zweimal in der Startelf und erzielte gerade mal drei Tore, blieb ohne Vorlage. Im letzten und entscheidenden Spiel wurde Bale jedoch – wieder mal – zum großen Helden. Nachdem er in den Play-offs zum MLS Cup zunächst keine Rolle gespielt hatte, wurde der Waliser in der Verlängerung des großen Endspiels um die Meisterschaft gegen Philadelphia in der Verlängerung beim Rückstand von 2:3 eingewechselt, und nur wenige Minuten später traf er per Kopf zum umjubelten Ausgleich. Das Tor ermöglichte dem LAFC das anschließende Elfmeterschießen, welches Bales Team für sich entscheiden und so die Meisterschaft gewinnen konnte. Trotz aller Probleme bewies Bale wiederholt, dass er für große Spiele und Momente geboren wurde.

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