
David Raum: „Man dachte, es war eine Geste ihm gegenüber“
AL-RUWAI. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Oder: Wer zuletzt jubelt, jubelt am besten. Als Real Madrid Mitte September RB Leipzig in der Champions League empfing, feierte David Raum in der ersten Halbzeit vor der Nase von Federico Valverde eine abgefangene Flanke. Nachdem es bei dem spanisch-deutschen Duell im Estadio Santiago Bernabéu lange nach einer torlosen Punkteteilung ausgesehen hatte, brachte der Uruguayer die Königlichen dann in der 80. Minute auf die Siegerstraße, am Ende stand ein 2:0 auf der Anzeigetafel.
Während des Jubels zu seinem Treffer brüllte Valverde seine Freude heraus, das wiederum klar in die Richtung des bedröppelten Raum, der wenige Meter entfernt seiner Wege ging. Was genau war da zwischen dem Linksverteidiger und dem Mittelfeldspieler los? Dazu geäußert hat sich keiner von ihnen – bis jetzt.
Mit der Sportzeitung MARCA sprach Raum beiläufig über das Vorgefallene. „Ich freue mich über diese Frage, weil das etwas ist, was ich klarstellen wollte, denn es wurde viel darüber geredet, vor allem in Spanien. Ich bin ein auf dem Rasen sehr leidenschaftlicher Spieler, in der ersten Halbzeit habe ich eine Hereingabe abgefangen und zur Ecke geklärt. Das war vor unseren Fans und ich habe den Arm gehoben, um das mit ihnen zu bejubeln. Das Problem war, dass Fede da gerade vorbeilief und man daher dachte, es war eine Geste ihm gegenüber“, so der 24-Jährige, der am Sonntag bei der Weltmeisterschaft mit dem DFB-Team auf Spanien trifft, im Quartier der Nationalmannschaft in Al-Ruwai.
„Meine Freundin und ich wurden danach bedroht“
Er habe definitiv „maximalen Respekt vor Fede, der jetzt einer der besten Spieler bei Real Madrid und in der spanischen Liga ist. Es war keine Respektlosigkeit gegenüber Fede oder Real Madrid. Es war mein erstes Mal im Bernabéu, ein unglaubliches Stadion eines Klubs, den ich sehr bewundere“, erklärte Raum, wegen des besonderen Abends eben besonders motiviert gewesen zu sein.
Seine Jubelarie hatte auch negative Folgen, mit denen Valverde nichts zu tun hatte. „Das Problem ist, dass meine Freundin und ich danach in den sozialen Netzwerken bedroht wurden. Das war sehr unangenehm. Dann hat er sein Tor direkt vor mir bejubelt und ich akzeptiere das. Doch ich habe ihm nichts getan. Aber das ist abgehakt. Ich hoffe, ich kann noch problemlos nach Madrid und Spanien (lacht)“, meinte der gebürtige Nürnberger, der in der vorletzten Saison noch in der 2. Bundesliga für Greuther Fürth gespielt hatte und plötzlich einem WM-Kader angehört.
Real Madrid wäre für Raum ein Traum: „Wahnsinniger Klub“
Ein steiler Aufstieg. Ob so womöglich sogar auch noch eine Unterschrift bei dem weißen Ballett möglich ist? „Das wäre ein Traum. Vielleicht. Ich schließe mir die Tür nicht. Ich bin sehr glücklich in Leipzig, aber Real Madrid ist ein wahnsinniger Klub“, schwärmt Raum.
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