Offiziell

Rassismus erlaubt? Staatsanwaltschaft stellt Untersuchungen nach Derby ein

Untersuchung eingestellt. Die Madrider Staatsanwaltschaft archiviert die Beschwerde wegen „unangenehmer und respektloser“ Gesänge gegen Vinícius Júnior während des Derbys, weil die Gesänge „während eines Spiels mit maximaler Rivalität getätigt“ wurden. Es scheint, als wäre Rassismus erlaubt in LaLiga…

690
Vinícius Júnior
Was Vinícius wohl von dieser Entscheidung hält? Foto: OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images

Beschwerde wird nur „archiviert“

Gute Nachricht für alle rassistisch veranlagten Fußballfans: In LaLiga können und dürfen sie sich scheinbar noch austoben – zumindest in gewissen Partien mit besonderer Anspannung.

Denn eine Behörde in Madrid hat die rassistischen Beleidigungen gegen Vinícius Júnior während des Derbys bei Atlético als nicht schlimm beziehungsweise nicht strafbar erachtet. Unangenehm und respektlos ja, aber nicht rassistisch. Scheinbar entschuldigt ein Ambiente der „maximalen Rivalität“ selbst zu Gesängen wie „Du bist ein Affe, Vinícius du bist ein Affe“ (auf spanisch: „Eres un mono, Vinícius eres un mono“) – so vorgetragen von nicht nur zehn Atlético-Anhängern… Dazu kamen am 21. September diverse Affen-Laute („Uh uh uh“) vor und während der Partie im Metropolitano-Stadion. Immerhin: Angeblich hat Atlético drei Zuschauer selbst bestraft, vermutlich den mit der Afroamerikaner-Puppe vor dem Stadion und den mit dem ausgestreckten rechten Arm im Stadion. Viel mehr war bislang nicht bekannt, bis zu diesem Urteil der Staatsanwaltschaft. Denn die findet, dass die offensichtlich rassistischen Beleidigungen gegen Vinícius „kein Verbrechen gegen die Würde“ und somist auch keine Straftat darstellen. Und das auch, weil die Äußerungen nur „einige Sekunden dauerten“ und es laut Staatsanwaltschaft ohnehin nur zu zwei solcher Gelegenheiten kam. Bedeutet: Wie am Freitag bekannt gegeben wurde, werden die Gesänge gegen Vinícius „archiviert“.

In Spanien wird diese Mitteilung der Madrider Staatsanwaltschaft geteilt

„Maximale Rivalität, wenige Sekunden“ der Raum für Rassisten

Archiviert und eingestellt. Dabei sind speziell manche Teile der Atlético-Anhängerschaft – besonders Mitglieder des Fanklubs „Frente Atlético“ – mittlerweile Wiederholungstäter – für die „Fiscalía de la Comunidad de Madrid“ nicht genug. Was muss noch passieren? LaLiga hat seit Jahren ein Problem mit rassistisch veranlagten Stadionbesuchern und scheint – zumindest öffentlich – nichts dagegen zu unternehmen. So stellte das Derbi Madrileño mal wieder einen traurigen Höhepunkt dar, und vermutlich auch nur die Spitze des Eisbergs. Durch die von der Staatsanwaltschaft abgelehnte Beschwerde (eingereicht von Esteban Ibarra, dem Vorsitzenden der Bewegung gegen Intoleranz) dürfte das Rassismus-Problem in Spanien nicht unbedingt gelöst werden, schlimmer noch: Rassisten wurde quasi ein klar begrenzter Raum gegeben, dunkelhäutige Spieler beleidigen zu können – es muss nur bei einem Spiel mit maximaler Rivalität und für nur wenige Sekunden geschehen. Ein trauriger Tag für LaLiga und für die Fußballwelt – zumindest die zweite kann nichts dafür. Der Betroffene, also Vinícius, meldete sich am Freitagabend noch selbst zur Causa. Alles normal, aber wir werden den Kampf fortsetzen. Ich werde nicht aufhören“, wirkte er auf Social Media nicht überrascht und fügte an: „Es gibt nur ein (wahres; d. Red.) Madrid“, also Real und nicht Atlético.

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Erbärmlich.
 
Die spanische Liga tut vieles um schlecht dazu stehen , unterirdische Schiris ,
Schiris die zb im VAR Raum sitzen und kein Bock haben zu reagieren denn es spielt ja Real Madrid + dabei lachen +sie sind pro Barca ,
jetzt sind übelste rassistische Beleidigung ja nicht schlimm , komische Deals eingehen ohne es vorher richtig abzusprechen mit den Teams ,
bis hin zu komischen Sperren einzelner Spieler und wenn wirklich mal was ist war es doch halb so schlimm !

Ganz schwach für so eine große Liga
 
Die spanische Liga tut vieles um schlecht dazu stehen , unterirdische Schiris ,
Schiris die zb im VAR Raum sitzen und kein Bock haben zu reagieren denn es spielt ja Real Madrid + dabei lachen +sie sind pro Barca ,
jetzt sind übelste rassistische Beleidigung ja nicht schlimm , komische Deals eingehen ohne es vorher richtig abzusprechen mit den Teams ,
bis hin zu komischen Sperren einzelner Spieler und wenn wirklich mal was ist war es doch halb so schlimm !

Ganz schwach für so eine große Liga


Das Problem hier ist, dass diese Stellungnahme nicht von der spanischen Liga oder irgendeinem anderen Verein veröffentlicht wurde, sondern von einer Staatsanwaltschaft, also einer staatlicher Behörde. Und das ist schon starker Tobak…
 
Die spanische Liga tut vieles um schlecht dazu stehen , unterirdische Schiris ,
Schiris die zb im VAR Raum sitzen und kein Bock haben zu reagieren denn es spielt ja Real Madrid + dabei lachen +sie sind pro Barca ,
jetzt sind übelste rassistische Beleidigung ja nicht schlimm , komische Deals eingehen ohne es vorher richtig abzusprechen mit den Teams ,
bis hin zu komischen Sperren einzelner Spieler und wenn wirklich mal was ist war es doch halb so schlimm !

Ganz schwach für so eine große Liga


Das Problem hier ist, dass diese Stellungnahme nicht von der spanischen Liga oder irgendeinem anderen Verein veröffentlicht wurde, sondern von einer Staatsanwaltschaft, also einer staatlicher Behörde. Und das ist schon starker Tobak…


Mag jetzt nicht melancholisch werden, aber wir schreiben das Jahr 2022.
Es gibt kaum noch etwas, das mich wirklich wundert. Es gibt so etwas wie Momente, wo ich irrgläubig dreinblicke. Aber wo der Mensch involviert ist, da darf man sich eigentlich über nichts mehr wundern. Ist schon toll, wenn man ein Rudel dieser Spezies um sich gescharrt hat und in dieser Blase so etwas wie Normalität, Empathie und Einfühlungsvermögen existiert. Man sollte das wirklich pflegen, denn man kann kaum Nachrichten lesen oder hören ohne sekündlich daran erinnert zu werden, das wir eigentlich Wilde sind.

Die Aussage das die "maximale Rivalität" die Gesänge rechtfertigen oder tolerierbar machen allerdings ist Dumm.
Das ist ein erbärmliches Eingeständnis auf so vielen Ebenen, das ich gerade wieder einen dieser Momente habe, mich dafür zu schämen dieser Spezies anzugehören. Bin mir allerdings sicher, das ich es nicht mehr erleben werde, das wir uns wirklich dazu hin weiterentwickeln werden der Toleranz auf die Siegerstraße zu führen.

Gruß, Gato
 
Die spanische Liga tut vieles um schlecht dazu stehen , unterirdische Schiris ,
Schiris die zb im VAR Raum sitzen und kein Bock haben zu reagieren denn es spielt ja Real Madrid + dabei lachen +sie sind pro Barca ,
jetzt sind übelste rassistische Beleidigung ja nicht schlimm , komische Deals eingehen ohne es vorher richtig abzusprechen mit den Teams ,
bis hin zu komischen Sperren einzelner Spieler und wenn wirklich mal was ist war es doch halb so schlimm !

Ganz schwach für so eine große Liga


Das Problem hier ist, dass diese Stellungnahme nicht von der spanischen Liga oder irgendeinem anderen Verein veröffentlicht wurde, sondern von einer Staatsanwaltschaft, also einer staatlicher Behörde. Und das ist schon starker Tobak…

Ja hast du vollkommen recht , dennoch könnte da LaLiga ein Zeichen setzen und A Madrid hart bestrafen ! Jedenfalls keine gute PR für Spanien , für LaLiga und erst recht nicht gut für die Spieler die mit solch hartem Rassismus betroffen sind ! Gehören Sticheleien zu einem Derby ? Ja definitiv, dennoch sollte man dort eine Grenze nicht überschreiten , ich meine einige A Madrid Spieler haben das ganze ja schon vorher befeuert !
 
Schade, man hätte hier endlich mal anfangen können, ein Exempel zu statuieren. So werden sich diese Leute nur bestätigt fühlen und man legitimiert Rassismus unter dem Deckmantel der Emotion. Eine Schande, dieses Urteil.
 

Verwandte Artikel

Champions League: ManCity und Liverpool unter Reals Gegnern

Manchester City, FC Liverpool, Juventus, Benfica, Olympique Marseille, Olympiakos Piräus, AS Monaco...

„Gebe mein Leben“: Mastantuono will „Fan auf dem Platz“ sein

Real Madrid stellt mit Franco Mastantuono seine bis dato jüngste Verpflichtung des...

Überraschend: Mastantuono bekommt keine Profinummer

Rätsel gelöst: Franco Mastantuono erhält bei Real Madrid die Rückennummer 30 –...

Barça-Spiel in USA? Real Madrid protestiert öffentlich

Der FC Barcelona könnte sein eigentliches Auswärtsspiel gegen den FC Villarreal in...