Brasiliens Unglücksrabe stellt sich der Verantwortung. Über den „schmerzhaftesten Moment meiner Laufbahn“, bei dem es „vom Himmel in die Hölle in ein paar Minuten ging“, schreibt Rodrygo Goes: „Danke an alle, die uns angefeuert und an uns geglaubt haben, danke Gott für alles und vergib mir, dass ich undankbar bin, nach allem, was du für mich getan hast, ich frage mich immer wieder, warum ich? Warum musste es so sein?“
Nicht direkt ein Klagen, eher ein Besinnen des 21-Jährigen, der den ersten Elfmeter gegen Kroatien vergeben hat. „Ich kann es nicht verstehen, aber dann fange ich an, mich an alles zu erinnern und sehe, dass ich mich über nichts beschweren kann.“ Kann er nicht, denn an ihm allein ist Brasiliens überraschendes Aus im Viertelfinale nicht festzumachen – angefangen bei einer zu risikoarmen ersten Halbzeit über Marquinhos, der den letzten und entscheidenden Elfmeter vergab.
Rodrygo weiß, „dass ALLES vergeht“, aber auch „wenn ich im Moment noch nicht die Kraft habe aufzustehen, bin ich mir sicher, dass ich zurückkommen werde, ich weiß nicht wie, aber ich werde zurückkommen und das viel stärker…“ blickt er schon voraus: „2026 wird anders, ich glaube, dass wir sehr glücklich sein werden! Diese Generation ist sehr gut, sie verdient es und muss gekrönt werden!“
Voller Selbstzweifel und Schmerz, wiederfährt Rodrygo aber auch viel Gutes und aufbauende Worte. So sagte untere anderem Luka Modrić nach dem Halbfinal-Einzug: „Das kann jedem passieren. Man muss Rodrygo gratulieren, weil er die Kraft und Mentalität hatte, um in diesem Spiel einen Elfmeter zu schießen. (…) Alle können mal versagen, das habe ich ihm gesagt. (…) Ich war in seinem Alter, als ich 2008 gegen die Türkei einen Elfmeter verschossen habe. Es ist nicht leicht, aber das wird ihn stärker machen.“
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