
Toni Kroos begeistert: „Das beste Spiel einer WM“
MADRID. „Ich fühle mich, als hätte ich selbst gespielt“: Das spektakuläre, nahezu epische Finale der Weltmeisterschaft in Katar zwischen Argentinien und Frankreich (3:3 n. V., 4:2 i. E.) hat am Sonntagabend selbst den für gewohnt so abgeklärten Toni Kroos vom Hocker gerissen. Der 120-minütige Schlagabtausch samt Elfmeterschießen sei für ihn „das beste Spiel einer WM“ gewesen, „das ich gesehen habe“, zeigte sich Real Madrids Spielgestalter in seiner Rolle als Kommentator des Pay-TV-Senders MagentaTV entzückt.
Vor dem Endspiel hatte Kroos offen und ehrlich zugegeben, er würde seinen Vereinskollegen Aurélien Tchouaméni und Eduardo Camavinga den goldenen Pokal zwar wünschen, Lionel Messi angesichts dessen überragender Karriere aber definitiv auch gönnen. Der langjährige Rivale vom FC Barcelona ist mit dem Titelgewinn nun am Ende seiner Ziele angekommen.
Real-Star angetan von Lionel Messi
„Der hat es absolut verdient. Als Einzelleistung bei einem Turnier habe ich noch keinen Spieler konstant so gut spielen gesehen wie den Jungen. Und der hat noch nie in Vereinen gespielt, die mir wohlgesonnen sind, das muss ich schon ernst meinen“, meinte der 32-Jährige grinsend und würdigte Messi, inzwischen 35, damit zugleich.
Während die „Gauchos“ vom Punkt aus alle Schüsse verwandelten, versagten Kingsley Coman und Tchouaméni auf Seiten der „Équipe Tricolore“ die Nerven. Nichts wurde es daher mit der Verteidigung des Titels aus dem Sommer 2018. Endet damit nun die Ära von Didier Deschamps als französischer Nationaltrainer, der er schon seit 2012 ist?
Übernimmt Zidane Nationalmannschaft? Kroos: „70:30“
Die Entscheidung liegt allein bei dem 54-Jährigen, diese Belohnung hat Verbandspräsident Noël Le Graët ihm für den Einzug in das Halbfinale ausgesprochen. Zinédine Zidane befindet sich jedenfalls schon lange geduldig in Lauerstellung, nach seinem erneuten Rücktritt bei den Königlichen vor anderthalb Jahren ist der Frankreich-Job sein großes Ziel.
Kroos rechnet durchaus damit, dass sein Ex-Coach diesen Posten demnächst übernimmt. „Ich versuche mich reinzudenken, weil ich die Tage vom Präsidenten von Frankreich gelesen habe, dass Deschamps sich das aussuchen kann, ob er weitermacht oder nicht. Deswegen versuche ich mich jetzt eher in Deschamps hineinzudenken, was welches Ergebnis mit ihm machen würde. Ich glaube auf jeden Fall, dass ‚Zizou‘ nicht nur ein guter, sondern auch der Nachfolger wäre. Jetzt ist die Frage: Was will der Didier? Sagen wir mal so: Ich glaube 70:30, dass ‚Zizou‘ neuer Trainer wird“, so der 32-Jährige, der ganz allgemein glaubt: „‚Zizou‘ hat bestimmt grundsätzlich mal wieder Bock, zu trainieren.“
Das weiße Ballett coachte der 50-Jährige von Anfang 2016 bis Ende Mai 2018 sowie von Mitte März 2019 bis Ende Mai 2021, mit diesem gewann er unter anderem dreimal in Folge die Champions League und zweimal die spanische Meisterschaft.
Community-Beiträge