Interview

Lunin will Real Madrid treu bleiben – Wechselgedanken „nicht wahr“

Andriy Lunin möchte Real Madrid treu bleiben, Wechselgedanken seien „nicht wahr“. Mit seiner Rolle als Ersatz von Thibaut Courtois kann der ukrainische Torwart leben, auch wenn er am liebsten „immer zum Einsatz kommen“ würde.

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Andriy Lunin Real Madrid
Andriy Lunin ist bei Real Madrid Ersatz von Thibaut Courtois – Foto: Javier Soriano / Getty Images

Real Madrid: Lunin schon mit sieben Einsätzen

CÁCERES/MADRID. Wenn bislang 23 Pflichtspiele der Saison absolviert sind, klingen sieben Einsätze nicht nach allzu viel. Andriy Lunin wird damit aber trotzdem zufrieden sein – zumal er so schon fast doppelt so oft zum Zug gekommen ist wie in der zurückliegenden Spielzeit, als es unter dem Strich lediglich zu vier Partien reichte.

Als erster Vertreter des weltbesten Torwarts, Thibaut Courtois, darf sich der 23 Jahre alte Ukrainer prinzipiell kaum Hoffnungen machen, zu den Protagonisten auf dem Rasen zu gehören. Diese Saison profitierte er jedoch bereits das eine oder andere Mal davon, dass der belgische Top-Keeper verletzungsbedingt oder angeschlagen ausfiel. Unter anderem sogar Mitte Oktober beim 3:1 gegen den FC Barcelona im Estadio Santiago Bernabéu.

Inzwischen gibt Lunin zwischen den Pfosten auch ein sichereres Bild ab, was zu seiner generellen Zufriedenheit in Madrid beiträgt. Dass er während des geöffneten Sommer-Transfermarkts angeblich über einen Abgang nachdachte, hat der Schlussmann am Dienstag nach dem 1:0 in der Copa del Rey gegen Viertligist CP Cacereño kopfschüttelnd dementiert.

Lunin nimmt Rolle als Courtois-Ersatz an

„Das ist nicht wahr“, gab er Reportern gegenüber zu verstehen. Diesen Satz sprach er dreimal nacheinander aus. Er will Real die Treue halte, selbst wenn es weiterhin nur in der Rolle als Courtois-Ersatz ist. „Ja“, bekräftigte Lunin.

„Ich bin am besten Ort, mit den besten Spielern, die mir helfen. Ich bin seit drei Jahren hier, mache meine Arbeit. Auch wenn ich warte, viel trainiere, die Spiele nutze, die ich bekomme… Ich tue das für etwas und nicht dafür, um zu gehen. Wie die Zukunft aussieht, weiß man nicht. Aber der Plan ist, hier zu bleiben“, so der Schlussmann, dessen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 läuft. Bedeutet: Relativ bald ist auch diese Personalie ein Thema für die Verantwortlichen. Verlängerung? Vorzeitiger Verkauf? Abgang zum Ablauf des Kontrakts?

Bis hierbei ein Entschluss fällt, wird Lunin noch die eine oder andere Gelegenheit bekommen, sein Können unter Beweis zu stellen. Vielleicht ja schon demnächst im Pokal-Achtelfinale (17./18. oder 19. Januar). In Spanien ist es nicht unüblich, dass der Ersatzkeeper manchmal sogar alle Partien in der Copa bestreitet.

Real Madrid in Copa nur mit Lunin? „Ancelotti sagte nichts“

Carlo Ancelotti handhabt das anders. „Er hat mir nichts gesagt“, teilte Lunin mit. „Der Trainer trifft für jede Partie eine Entscheidung. Jeder Spieler würde sagen, dass er immer zum Einsatz kommen will. Ich bin bereit, erledige meine Arbeit und versuche, es bestmöglich zu machen“, gibt sich der 1,91 Meter große Ballfänger bescheiden.

Verpflichtet worden war Lunin im Sommer 2018 von Zorya Lugansk, woraufhin er direkt an CD Leganés verliehen wurde. Der dortige Aufenthalt erwies sich jedoch nicht als richtige Entscheidung, ebenso wenig wie bei Real Valladolid, wo er bloß von Mitte August 2019 bis Mitte Januar 2020 weilte. Es folgte für ein halbes Jahr der Schritt zu Zweitligist Real Oviedo, seit Mitte 2020 ist er ununterbrochen bei dem weißen Ballett. Seine bisherige Ausbeute: zwölf Pflichtspiele, zehn Gegentore, drei Begegnungen ohne Gegentor.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Wirklich verstehen kann ich hier keine der Parteien. Lunin verdient sicher besser als ein Canterano, der diese Rolle genauso einnehmen könnte. Umgekehrt hat er mit bald 24 wenig Chance, Courtois in absehbarer Zeit zu verdrängen. Den Belgier hat man (soweit ich mich jetzt richtig erinnere) im selben Sommer geholt wie Lunin. Was war also der Plan? Vermutlich wieder mal ein rein monetärer. 1 Jahr hat man noch Zeit, ihn mit Gewinn weiterzuverkaufen.
 
Wirklich verstehen kann ich hier keine der Parteien. Lunin verdient sicher besser als ein Canterano, der diese Rolle genauso einnehmen könnte. Umgekehrt hat er mit bald 24 wenig Chance, Courtois in absehbarer Zeit zu verdrängen. Den Belgier hat man (soweit ich mich jetzt richtig erinnere) im selben Sommer geholt wie Lunin. Was war also der Plan? Vermutlich wieder mal ein rein monetärer. 1 Jahr hat man noch Zeit, ihn mit Gewinn weiterzuverkaufen.
Oder er bleibt halt als Nummer 2? Warum soll man Probleme und Baustellen eröffnen wo keine sind. Er hat schon einige Male gezeigt wie gut er sein kann und ist hier auch zufrieden.

Ob es ein random Canterano unbedingt besser machen kann als ein Lunin, der immerhin Nationalspieler ist wage ich zu bezweifeln

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