
Mourinho nimmt Casillas in Schutz: „Iker trainiert sehr gut“
ISTANBUL. Gleich zu Beginn der Fragerunde mit den Journalisten bestätigte José Mourinho die unerfreuliche Nachricht des Tages: „Pepe hatte sich eine Verletzung im Muskel in der Partie gegen Levante zugezogen und es ist noch nicht klar, ob er spielen wird. Wir werden dies morgen entscheiden. Wenn Pepe nicht spielt, wird Albiol antreten und ich habe in Albiol genau so viel Vertrauen wie in Pepe! Wir haben, mal abgesehen von Varane, sehr erfahrene Innenverteidiger.“ Die Tatsache, dass der Portugiese nicht auf die geplante Abwehr zurückgreifen kann, verunsichere ihn überhaupt nicht: „Es ist natürlich besser wenn alle da sind, aber Essien, Nacho oder Arbeloa können auch in der Innenverteidigung spielen“, gab sich der zweifache Champions-League-Sieger hinsichtlich der unangenehmen Situation entspannt.
Man staunte nicht schlecht, als der 50-Jährige den Kader für das morgige Spiel bekannt gab, denn das Team reiste nicht mit drei, sondern gleich mit allen vier Torhütern nach Istanbul! „Ich wollte Jesús nicht allein in Valdebebas trainieren lassen. In Manchester nahmen wir auch alle vier Torhüter mit. Nur die Verletzten, also Kaká und Carvalho, sowie die Gesperrten fehlen. Ich wollte auch Nacho mitnehmen, der erst vor kurzem mit der Castilla gespielt hatte.“ Das Team als eine moralische Einheit oder existieren beim Trainer weiterhin Zweifel an Iker Casillas? Mit nichten! Mourinho brach für seinen Kapitän eine Lanze und bezeichnete Arrigo Sacchis angebliche Aussage – der Italiener dementierte diese jedoch schon –, dass Iker schlecht trainieren würde, als absolut haltlos: „Die Vergangenheit interessiert mich nur wenig. Mich interessiert nur die Gegenwart und die Zukunft. Casillas trainiert nicht nur gut, sondern sehr gut und dieser Umstand ist sehr gut für ihn, für Real Madrid und für seine Kameraden“, nahm „the Special One“ den Kapitän in Schutz.
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„Wir haben uns auf ein schwieriges Spiel vorbereitet“
Hinsichtlich der morgigen Partie gegen Galatasaray Istanbul hatte der Chef an der Seitenlinie der Merengues vor allen damit zu kämpfen, dass man die 90 Minuten nicht auf die allzu leichte Schulter nehmen sollte. Selbst mit einem komfortablen 3:0-Vorsprung aus dem Hinspiel sieht sich der Portugiese nicht auf der sicheren Seite: „Ich hoffe, dass wir nicht zu zuversichtlich sind. In der heutigen Besprechung mit dem Team analysierten wir eine K.o.-Runde, in der ein Team mit 3:0 führte und schlussendlich trotzdem verloren hat. Wir bereiten uns sehr seriös auf dieses Spiel vor. Es würde mich verwundern, wenn wir für ein solch schwieriges Spiel nicht entsprechend vorbereitet wären.“
Viel wurde und wird von der angeblichen Hölle von Istanbul gesprochen oder geredet, in ein wenig mehr als 24 Stunden stehen die Akteure der Blancos dann wirklich in dieser angeblichen Feuerbrunst leidenschaftlicher Fans. Könnte die feurige Atmosphäre der Türk Telekom Arena zu einem möglichen Stolperstein werden? „Mit Porto gewannen wir ein Hinspiel mit 6:0 gegen Trabzonspor und als wir dann in die Türkei gereist sind, gab es trotzdem ein großartiges Ambiente. So ist ihre Kultur. In Spanien oder Italien würde man ausgepfiffen werden. Darum erwarte ich ein heißes Ambiente und das gefällt uns. Die Spieler werden diese Atmosphäre genießen“, relativierte Mou den Einfluss des zwölften Mann.
„Im Halbfinale haben alle die gleichen Chancen“
Selbstverständlich ließ sich der Dirigent des weißen Balletts hinsichtlich der Aufstellung nicht in die Karten blicken, dementsprechend behielt er für sich, ob im Angriff Gonzalo Higuaín oder Karim Benzema von Beginn an auf dem Feld stehen werde: „Es wird nur einer spielen. Ich freue mich darüber, dass sie Tore erzielen konnten, denn somit werden sie in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen. Beide konnten auch gegen Galatasaray einen Treffer erzielen. Higuaín erzielte ein fantastisches Tor gegen Levante. Karim erzielte kein Tor, spielte aber auf der rechten oder linken Seite oder auch hinter Higuaín. Mal schauen ob sich dies wiederholt.“
Zu guter letzt versicherte der Mann aus Setúbal, dass seine Zukunft nicht vom Erfolg oder Misserfolg in der Königsklasse abhängig sei. „Vor der Auslosung dachte ich, dass alle Teams die gleichen Chancen haben. Jetzt haben Real Madrid, Barcelona oder die Bayern einen Vorsprung. Alle, die das Halbfinale erreichen werden, haben dann wieder die gleichen Chancen die Champions League zu gewinnen. Meine Zukunft hängt nicht davon ab, ob wir die Champions League gewinnen oder nicht.“
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