
Die Ausgangslage
- Der 252. Clásico steht an und somit der bereits vierte der Saison: Für Real Madrid geht es im Rahmen des 26. Spieltags in LaLiga auswärts ins Camp Nou zum FC Barcelona (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Die Ausgangslage im Vorfeld: Barça ist Tabellenführer mit 65 Punkten, Real der Verfolger mit 56 Punkten. Heißt auch: Mit einem Sieg können die Königlichen den Abstand auf sechs Punkte verkürzen, mit einem Remis würde er bei neun Zählern bleiben und eine Niederlage hätte zur Folge, dass die Katalanen mit zwölf Punkten enteilt wären – und die Meisterschaft mit dann noch zwölf verbleibenden Spielen höchstwahrscheinlich futsch wäre. Um den Ligatitel zu verteidigen und die Chancen auf die 36. Meisterschaft doch noch zu wahren, drängt Real in Barcelona auf die drei Punkte. Wenngleich die Katalanen zuletzt im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey (1:0) und im Finale der Supercopa de España (3:1) als Sieger hervorgingen, können die Königlichen immer noch auf eine zuletzt äußert positive Bilanz in der Primera División blicken: Real gewann gegen Barça fünf der letzten sechs Clásicos und verlor daneben nur einmal (4:0 im März 2022 im Estadio Santiago Bernabéu). In der Hinserie ging es in Madrid 3:1 für die Auswahl von Trainer Carlo Ancelotti aus. Daneben gab es für die Blancos nach Oktober 2018 (1:5) im Camp Nou wettbewerbsübergreifend mit zwei Siegen und zwei Remis keine Niederlage mehr.
Der Gegner
- Der FC Barcelona will Real Madrid auf heimischem Rasen endlich mal wieder besiegen. Die Truppe von Coach Xavi Hernández würde damit das Tor zur ersten Meisterschaft seit 2019, die zugleich die bislang 27. wäre, weit aufstoßen. Aufgrund des komfortablen Punktevorsprungs kann Barça so entspannt wie schon lange nicht mehr in den Clásico starten. Der Druck lastet vor allem aufseiten der Merengues, die im Camp Nou offensiv ausgerichtet auftreten wollen. Ziel der Hausherren ist es indes, die Null zu halten. Mit dem FC Barcelona und Real Madrid treffen übrigens die beste Verteidigung (acht Gegentore) und die beste Offensive (50 Tore) der laufenden LaLiga-Saison aufeinander. Was den Katalanen Mut geben kann: Im Camp Nou musste Torhüter Marc-André ter Stegen in den bisherigen zwölf Liga-Partien nur ein einziges Mal hinter sich greifen und zwar im Derby gegen Espanyol, als Joselu in der 73. Minute per Elfmeter zum 1:1-Endstand traf. Bis auf diesen Standard hat Xavis Ensemble im Camp Nou in dieser Saison noch kein Gegentor im spanischen Oberhaus kassiert. Barças letzter Liga-Gegentreffer im heimischen Stadion aus dem Spiel heraus datiert auf den 22. Mai 2022, den 38. Spieltag der abgelaufenen Spielzeit. Damals traf Villarreals Moi Gómez in der 55. Minute zum finalen 2:0. Ob Real diese Serie bricht? Verzichten muss Xavi gegen die Königlichen im Kader immerhin auf die beiden verletzten Leistungsträger Ousmane Dembélé und Pedri.
Voraussichtliche Startelf: Ter Stegen – Araújo, Koundé, Christensen, Balde – De Jong, Busquets, Kessié – Raphinha, Lewandowski, Gavi.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Xavi muss im Clásico auf zwei Stammspieler verzichten, Ancelotti nur auf einen: David Alaba. Der Österreicher fehlt seit dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Liverpool (5:2) Ende Februar, trainiert aber mittlerweile wieder individuell auf dem Rasen und dürfte nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung stehen. Insgesamt hat Ancelotti 23 Akteure in den Kader gegen den FC Barcelona berufen. Im 19. und vorerst letzten Spiel innerhalb 66 Tagen muss es Real folglich nochmal ohne den eigentlichen Abwehrchef angehen. Dafür ist der Kapitän fit. Karim Benzema wurde im Liverpool-Rückspiel (1:0) angeschlagen ausgewechselt, meldete sich im Abschlusstraining jedoch fit. Der 35-jährige Franzose ist dabei, nicht aber Álvaro Rodríguez – der Castilla-Mittelstürmer holte sich in der zweiten Mannschaft eine Gelb-Sperre und steht damit auch den Profis nicht zur Verfügung. Trotzdem: Ancelotti hat im vierten von fünf Clásicos die Qual der Wahl! Schließlich steht das Copa-Halbfinal-Rückspiel ebenso bald an (5. April, 21 Uhr). Und doch bleibt fraglich, wie Real es zum Ende des Pflichtspiel-Marathons inklusive neun englischer Wochen am Stück angehen wird. „Wir werden morgen offensiv spielen, ja. Offensiv ohne Risiko“, kündigte Ancelotti auf der Pressekonferenz an. Denkbar ist aber: er wagt es mit derselben Startelf wie zuletzt gegen Liverpool.
- Verletzt: David Alaba (Aufbautraining nach Muskelverletzung)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Es ist sehr schwierig, zu sagen, was es für ein Spiel wird, denn jedes ist eigen. Barcelona hat in der Copa del Rey viel verteidigt, weil es in Führung gegangen ist. Es könnte auch im Laufe der Partie ein anderes Spiel werden, wenn wir oder sie etwa früh treffen. Wir müssen wie ein Löwe antreten, nicht wie eine Katze. Es ist ein wichtiges Spiel, wir müssen bis zum Ende kämpfen. Angst habe ich immer. Ich weiß nicht, ob es Sorge oder Angst ist, aber das ist immer da, lässt dich nicht los. Die Stunden vor einem Spiel sind für mich persönlich das Schwierigste.“
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Xavi Hernández (Cheftrainer FC Barcelona): „Es gibt eine große Bewunderung für Madrid und für Ancelotti. Wir haben ein gutes und faires Verhältnis. Wir können unseren ewigen Rivalen zwölf Punkte hinter uns lassen. Wir wissen, dass es eine große Chance ist. Es ist ein Schritt zum Sieg in der Liga. Wir sind sehr motiviert. Für viele wäre es der erste Meistertitel.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Der FC Barcelona und Real Madrid standen sich bis dato in 251 Clásicos gegenüber. Dabei spricht die Bilanz knapp für die Blancos, die 101 Siege bejubelten. Während 98 Siege an Barça gingen, endeten 52 Aufeinandertreffen remis. Torbilanz: 418 zu 410 aus Sicht der Königlichen.
- DUELL DER TRAINER: Ancelotti (63) und Xavi (43) sind Trainer aus verschiedenen Generationen. Nicht nur knapp 21 Jahre trennen die beiden beim Alter voneinander, sondern auch sechs Clásicos. Als Trainer von Real Madrid bestritt Ancelotti bislang elf Partien gegen den FC Barcelona, bei Xavi waren es umgekehrt fünf. Ancelottis Bilanz: fünf Siege, sechs Niederlagen. Xavis Bilanz: drei Siege, zwei Niederlagen. Während Ancelotti 2022 zum ersten Mal spanischer Meister mit Real wurde, wartet Xavi mit Barça noch auf diese Errungenschaft.
- GELB-ALARM: Bei Real Madrid müssen drei Spieler Acht geben. Denn Daniel Carvajal, Nacho Fernández und Eduardo Camavinga haben in der laufenden LaLiga-Saison jeweils schon vier Gelbe Karten auf dem Konto. Bei der nächsten Karte zieht es eine Sperre nach sich. Sollte es diese bereits gegen den FC Barcelona geben, würde dies einen Ausfall gegen Real Valladolid (2. April, 16:15 Uhr) bedeuten.
- KORRUPTIONSVORWÜRFE: Vor dem Clásico drängt sich um den FC Barcelona einmal mehr große Unruhe auf: Der „Caso Negreira“ gilt als Nebenkriegsschauplatz. Barça beteuert weiterhin seine Unschuld, das (geschäftliche) Verhältnis zu Madrid gilt zu bröckeln, weil die Königlichen an einem gerichtlichen Verfahren teilnehmen würden. Auf dem Platz soll dies Barça aber nicht beeinträchtigen. „Wir haben mit den Spielern nicht über die Schiedsrichter oder den Fall Negreira gesprochen. Wir konzentrieren uns auf den Wettbewerb und das höchste Niveau“, so Xavi, für den der Clásico nun übrigens der erste im Camp Nou ist.
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