Transfer

(K)Ein Trainerbeben in Madrid? Raúl vor Abgang wegen Ancelotti

Raúl González Blanco scheint Real Madrid im Sommer zu verlassen! Der Trainer der Castilla sieht wohl keine Perspektive bei den Blancos, auch weil Carlo Ancelotti bleiben könnte – und weil Raúl nicht der Top-Kandidat für seine Nachfolge wäre. Für die zweite Mannschaft scheint indes ein anderer bekannter Name bereit zu stehen.

841
Raúl und Ancelotti
Raúl wird wohl nicht wie angeblich versprochen Ancelottis Nachfolger – Foto: IMAGO / Offside Sports Photography

Selbst wenn Ancelotti gehen sollte: Raúl wäre wohl nicht erste Option

Was passiert im Sommer auf Real Madrids Trainerbank? Ob die zweite Ära von Carlo Ancelotti weiter geht, hängt wie üblich auch von der Titelausbeute ab: zwei kleine Titel wurden mit dem UEFA Super Cup und der Klub-WM schon eingefahren, aber ohne großen Pokal kann sich eigentlich kein Trainer bei den Blancos halten. „Die geschriebenen Regeln können sich auch ändern. Ich bin davon überzeugt, dass wir diese Saison etwas gewinnen, von daher erledigt sich das Thema dann auch“, sagte der Italiener zu diesem ungeschriebenen Gesetz bereits. Zwar heißt es, die brasilianische Nationalmannschaft wolle „Carletto“ aufnehmen, andererseits erklärte der Italiener schon oft, sich nach Real Madrid in der spanischen Hauptstadt zur Ruhe setzen zu wollen. Diese Ruhe könnte noch fern sein, denn sollte es in Copa del Rey oder Champions League noch Silberware geben, dürfte zumindest der Verein den Italiener halten wollen.

Dass Ancelotti nicht nur bleiben könnte, sondern überhaupt noch da ist, scheint nun Auswirkungen auf eine andere Personalie zu haben. Auf einen, der bisher im Hintergrund bereit stand, bereit für den nächsten Schritt. Aber Raúl González Blanco könnte den Verein im Sommer verlassen, das berichtet zumindest Real-Experte Miguel Gutiérrez, besser bekannt als „Soy Madridista“. Der Spanier ist bestens bekannt und regelmäßig auf dem königlichen Trainingsgelände in Valdebebas vertreten – und verrät nun, dass Raúl nicht nur gehen will, sondern wird. Von 1992 bis 2010 als Jugend- und Profispieler für die Blancos aktiv, arbeitet der 45-Jährige seit 2018 als Nachwuchstrainer in „La Fábrica“. Nach einer erfolgreichen Saison mit der Juvenil B (U18) übernahm er 2019 die Castilla, leistet dort konstant gute Arbeit mit jungen Mannschaften, die jährlich enorm verändert werden. Dazu kam 2020 der Youth-League-Sieg als Interimslösung in der Juvenil A (U19). Als „Mann des Klubs“ präsentiert sich Raúl regelmäßig auf den Pressekonferenzen, berichtet von der Geduld, die er habe, und dass er bereit sei für seinen Traum, die erste Mannschaft zu trainieren. Aber dieser Traum wurde ihm 2021 schon verwehrt (angeblich trotz eines mündlichen Versprechens), als der Nachfolger von Zinédine Zidane nicht Raúl González, sondern Carlo Ancelotti hieß. Es hieß auch, der 63-Jährige sollte nur zu einer Übergangssaison kommen, gewann dann aber sowohl Meisterschaft als auch Champions League. Und weil auch jetzt trotz des quasi entschiedenen Meisterschaftsrennens weder eine Trennung im Sommer sicher zu sein scheint, noch dass Raúl der Top-Kandidat wäre (eher Mauricio Pochettino), hat die Real-Legende wohl vorerst genug.

Raúls Ziel eher USA als Europa?

Und könnte nach vier guten Jahren als Cheftrainer der zweiten Mannschaft – aktuell spielt die Castilla sogar um eine Qualifikation zu den Aufstiegs-Playoffs mit – erneut „adiós“ sagen, wie schon 2010, als er sich erst Schalke, dann Al-Sadd und schlussendlich noch New York Cosmos anschloss. „El Siete“ tätigt seitdem seine ersten Trainerschritte in Madrid, aber sein Geduldsfaden scheint wohl am Ende zu sein, auch weil Florentino Pérez und Co. ihm wohl eher nur eine Feuerwehr-Lösung zutrauen, also ihn als Notlösung für unter der Saison in der Hinterhand behalten wollen. Für Raúl nach guten Leistungen scheinbar zu wenig – interessierte Top-Klubs müssen sich jetzt trotzdem nicht die Hände reiben. Aus Loyalität würde er in Spanien wohl nur Real Madrid trainieren wollen und auch im Rest Europas würde ihn wohl nur Ex-Klub Schalke reizen. So heißt es im Bericht, dass Raúls nächstes Ziel eher die MLS in den USA sein könnte, auch weil dort seine Söhne studieren.

Castilla: Toril statt Arbeloa?

Raúl könnte aufgrund eines Rückkehrers gehen und so für ein anderes Comeback sorgen. Denn die zweite Mannschaft könnte dann wieder von Alberto Toril trainiert werden: Der tat das bereits von 2011 bis 2013 mehr oder weniger erfolgreich, versuchte sich dann in der „richtigen“ Fußballwelt, ehe er 2021 nach Madrid zurückkehrte und seit anderthalb Jahren die erste Frauenmannschaft leitet – auch das wohl mit dem Versprechen, dass er bald in den Herrenbereich zurückkehren dürfe, um wieder die Castilla zu trainieren. Die wäre dann für Álvaro Arbeloa, der nicht nur aufgrund des gewonnenen Pokalfinals eine erfolgreiche Saison mit der königlichen U19 erlebt, vorerst blockiert. Aber bei Arbeloa ist es wohl wie bei Raúl: Als Mann des Klubs hat er viel Geduld und wartet auf seine Chance – die Frage ist nur, wie lange dieser Geduldsfaden ist. Bei Raúl scheint er am Ende zu sein.

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Finde ich tatsächlich nicht schlecht. Vielleicht kann er wir Xabi einen Erstligisten übernehmen, um mehr Erfahrung zu sammeln.

So Glücksfälle wie Zidane sind nämlich nicht die Regel. Normalerweise braucht ein Trainer ein Stück weit Erfahrung, um hier bestehen zu können.

Gesendet von meinem SM-S901B mit Tapatalk
 
Ich sehe weder in Nagelsmann noch in Pochettino einen geeigneten Trainer für Real Madrid.
Nagelt mich nicht fest, aber ich denke, wenn einer von den beiden Trainer bei uns werden würde, würde es ähnlich wie mit Benitez, Solari und Lopetegui in einem Fiasko enden.
Da wäre Tuchel mMn schon die bessere Lösung gewesen.

Wenn dann, würde ich Raúl, Xabi Alonso oder Zidane holen.
 
Schade, wenn Raul geht, weil er keine Perpektive bei uns sieht, die erste Mannschaft zu übernehmen. Sollte es ihm bereits nach Zidane versprochen worden sein, kann man verstehen, dass er im Sommer geht, wenn er wieder nicht die 1. Wahl ist.
Bevor ich einem Nagelsmann oder Pocchetino das Vertrauen aussprechen würde, wäre bei mir Raul an der Reihe.
 
Ich habe leider jeden Tag mehr die Befürchtung, es könnte am Ende Zidane werden….und an die User hier die das begrüssen würden: Klärt mich bitte auf, was genau sieht ihr in ihm?? Wir haben unter seiner Leitung einen katastrophalen Fussball gespielt, Spiele wo wir deutlich mit 4:1 gewonnen haben waren Mangelware, er hatte auch dieselbe 11 die er ständig aufbot und auf die Jugend hat auch e nicht gesetzt. Und zur Info: Valverde hat er erst spielen lassen, als es durch die Verletzungen der anderen gar nicht mehr anders ging. Seine zwei gewonnen Meistertitel wurden gegen ein furchtbares Barça eingefahren und sein CL-Hattrick war absolut beeindruckend, aber er hat hier keinen Modric und Kroos mehr, die immer noch sau stark abliefern, einen Casemiro und insbesondere einen unglaublichen CR7. Er schafft es mit seiner Aura auch die letzten Prozente aus den Spielern heraus zu holen, aber bei diesem Kader bringt auch das nicht viel.

Aber bin für Belehrungen offen. Nur sehe ich da wirklich rein gar nichts was für Zidane sprechen würde.
 
An Carlo festhalten, Tuchel verpennen, ansonsten Poche statt Raul, trotz Versprechen, Toril statt Arbeloa, die gönnen einem wirklich gar nichts.
 
Dieser Journalist war früher mehrfach bei Sky und schreibt für die SZ (glaube ich jedenfalls zu erinnern...), in meinen Augen hat nahezu jeder hier im Forum, mehr Ahnung von Real Madrid.

Ich kann mir schon vorstellen das Raul in einer höheren Liga trainieren möchte, dass eingrenzen auf Real Madrid, Schalke und MLS, erschwert natürlich das Bestreben. Toril nein Danke, Arbeloa soll die Castilla übernehmen und Solari schlägt angeblich Redondo als neuen Juvenil A Trainer vor. Ich vertraue dem Inhalt des Artikels, sollte er sich tatsächlich auf diesen Journalisten berufen, sehr wenig. Vielleicht sitzt Raul doch bald auf dem Chefsessel in Madrid...
 
Zuletzt bearbeitet:

Verwandte Artikel

Wieder ruhiger Deadline-Day bei Real – Rodrygo und Ceballos bleiben

Real Madrids letzter Zu- oder Abgang? Franco Mastantuono am 13. Juni! Danach...

„Waren interessiert“: Marseille äußert sich zu Ceballos-Absage

Daniel Ceballos sagt Olympique Marseille nicht final zu, sondern plötzlich ab. Der...

Ceballos nimmt Abstand von Marseille – es riecht nach Verbleib

Unerwartete Kehrtwende: Daniel Ceballos nimmt von Olympique Marseille plötzlich Abstand. Gleichbedeutend mit...

Ceballos und Marseille: Transfer offenbar auf Zielgeraden

Daniel Ceballos steht bei Real Madrid tatsächlich vor einem Abgang. Der spanische...