
Die Ausgangslage
- Für Real Madrid geht es zwischen den beiden Partien im Champions-League-Halbfinale gegen Manchester City am 34. Spieltag in LaLiga gegen den FC Getafe (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Nach dem 1:1 gegen die Engländer am vergangenen Dienstag steht für den spanischen Rekordmeister schon wieder ein Heimspiel im Estadio Santiago Bernabéu an, ehe es am kommenden Mittwoch (21 Uhr) im Etihad Stadium um den Einzug ins Finale der Königsklasse geht. Das Duell mit Getafe stellt für Trainer Carlo Ancelotti und seine Truppe somit die Generalprobe dar. Und diese birgt eine Stolpergefahr. Denn aus der Verteidigung des Meistertitels wird nichts werden; der FC Barcelona kann am Sonntagabend (21 Uhr) im Stadtderby gegen Espanyol vorzeitig seine 27. Meisterschaft klarmachen. Und weil die Trophäe in LaLiga schon in den vergangenen Spielen in weiter Ferne war, lieferten die Königlichen teils schludrige Auftritte ab. Aus den letzten drei Partien in der Primera División gab es zwei Niederlagen zu verzeichnen: gegen Real Sociedad (0:2) und den FC Girona (2:4). Folglich rutschte Real Madrid sogar auf Tabellenplatz drei ab, besitzt mit 68 Punkten einen weniger als Atlético. Doch immerhin konnten die Blancos mit dem Triumph im Finale der Copa del Rey gegen Osasuna (2:1) sowie dem starken Auftritt gegen ManCity im Hinspiel Selbstvertrauen tanken. Und darob ist das Ziel gegen Getafe klar: „Es ist eine Partie, die wir gut bestreiten und gewinnen wollen“, so Ancelotti am Freitag auf der Pressekonferenz.
Der Gegner
- Der FC Getafe will Real Madrid die Generalprobe dem Halbfinal-Rückspiel in der Königsklasse jedoch vermiesen. Denn für den Madrider Vorstadtklub geht es in LaLiga noch um den Klassenerhalt. Die Mannschaft um Coach José Bordalás rangiert vor dem Gastauftritt im Estadio Santiago Bernabéu auf dem 18. Tabellenplatz und sonach auf einem Abstiegsplatz. Dabei kehrte Bordalás erst Ende April zurück zu Getafe, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Der 59-Jährige war bereits von September 2016 bis Juni 2021 Coach der „Azulones“ gewesen und hatte den Klub sogar in die Europa League geführt. Zuletzt fungierte er von Juli 2021 bis Juni 2022 als Trainer beim FC Valencia. Bordalás hat nach seiner Rückkehr zu Getafe bisher erst zwei Spiele geleitet: ein 1:0 gegen Celta Vigo und ein 0:1 gegen Espanyol. Ob dem aus Alicante stammenden Übungsleiter mit den „Getafenses“ noch der Klassenerhalt gelingt? Bei noch fünf verbleibenden Spieltagen ist man punktgleich mit dem Tabellen-17. Valencia (34). Vor diesem Hintergrund besitzt Getafe noch alle Möglichkeiten. Im Bernabéu zu punkten würde zweifellos helfen. Was dem Vorstadtverein Mut macht: in zwei seiner letzten vier LaLiga-Spiele gegen Real Madrid punktete man (ein Sieg, ein Remis, zwei Niederlagen). Was Bordalás Sorgen bereitet: Getafe hat nicht nur keines der letzten zehn Auswärtsspiele gewonnen (drei Remis, sieben Niederlagen), sondern zuletzt auch im Bernabéu in der Primera División 13-mal in Serie verloren – gegen keinen anderen Gegner aus dem Oberhaus gibt es eine längere Niederlagenserie; obendrein siegte Bordalás in bisher zehn Pflichtspielen seiner Trainerkarriere noch nie gegen die Merengues (zwei Remis, acht Niederlagen). Dazu kommt: Top-Torjäger Enes Ünal fehlt gesperrt.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Was hat Ancelotti vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League personell vor? Es mutet an, der Italiener könnte sich aufgrund der Bedeutung der kommenden Partie gegen ManCity und der in LaLiga bereits aussichtslosen Perspektive auf den Titel auf Rotationen einlassen. Nur in welchem Ausmaß ist die Frage. „Es werden alle spielen, die zur Verfügung stehen werden. Es wird eine sehr, sehr wettbewerbsfähige Elf! Es ist klar, dass ich nichts riskieren werde, zumal wir auch frische Spieler haben. Es ist aber eine Partie, die uns viel abverlangen wird. Der Gegner kämpft um den Klassenerhalt“, stellte Ancelotti gegenüber den Reportern klar. Der 63-Jährige erklärte jedenfalls, dass Karim Benzema, David Alaba und Rodrygo Goes nach dem Hinspiel gegen ManCity noch nicht ganz fit seien. Derweil meldet sich Daniel Carvajal aufgrund einer Gelb-Roten Karte ab, die er gegen Real Sociedad sah. Dafür geben Ferland Mendy und Daniel Ceballos ihre Comebacks und könnten auch in der Startformation gegen Getafe stehen. Ansonsten steht für Ancelotti fest: „Ich will Spieler schonen, die müde sind, bei denen es Zweifel gibt. Welche Mannschaft ich aufstelle, kann ich jetzt nicht sagen, aber sie wird wettbewerbsfähig sein. Ein gutes Spiel kann dir deinen Lauf beibehalten und ein schlechtes würde Sorge reinbringen, die wir vor einem so wichtigen Spiel wie am Mittwoch nicht brauchen.“ Überraschen könnte Ancelotti indes in der Startelf: Eden Hazard und Mariano Díaz sind potenzielle Kandidaten für die Offensive.
- Nicht dabei: Daniel Carvajal (gesperrt), David Alaba, Rodrygo Goes, Karim Benzema (alle geschont)

Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir sind in ziemlich guter Verfassung, haben noch ein paar Zweifel. Ein paar Spieler haben am Dienstag Schläge abbekommen. (Karim) Benzema, (David) Alaba und Rodrygo (Goes) haben sich noch nicht erholt. (Ferland) Mendy und (Daniel) Ceballos kehren zurück, sind vollständig erholt und können morgen spielen. Bei den drei Spielern, bei denen es Zweifel gibt, bewerten wir es morgen. Die Mannschaft ist in guter Verfassung und motiviert, morgen zu gewinnen.“
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José Bordalás (Cheftrainer FC Getafe): „Wir wissen, dass wir ein gutes Spiel machen müssen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Im Bernabéu zu punkten ist für jeden Gegner ein gutes Ergebnis, denn wir wissen, wie schwierig es ist, das zu tun. Wir müssen wissen, wie wir das Spiel interpretieren müssen, und wir wissen auch, dass es sehr kompliziert sein wird, aber wir gehen immer mit dem Ziel in die Spiele, ein gutes Ergebnis zu erzielen.“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Getafe standen sich bislang in 35 Pflichtspielen gegenüber. Dabei spricht die Bilanz eine deutliche Sprache: 25-mal siegten die Blancos, nur sechsmal siegten die „Azulones“ und vier Duelle endeten unentschieden. Torbilanz: 76 zu 28 aus Sicht Reals. Das Aufeinandertreffen in der Hinrunde entschieden die Königlichen unterdessen auswärts dank eines Tors von Éder Militão mit 1:0 für sich.
- MINI-DERBY OHNE TOP-TORJÄGER: Vor dem 34. Spieltag führt Barças Robert Lewandowski die Torjägerliste in LaLiga mit 19 Toren an, Benzema folgt mit 17 dahinter. Und dann kommt auch schon Getafes Enes Ünal, der bereits 14 Treffer vorzuweisen und somit fast die Hälfte der insgesamt 30 Tore seines Klubs in der laufenden LaLiga-Saison erzielt hat. Ärgerlich für Getafe: Der Türke ist aufgrund einer Gelb-Sperre nicht einsatzfähig. Und auf der Gegenseite wird wohl Benzema ebenfalls nicht spielen. Das aber eher aus Schonungsgründen.
- GELB-ALARM: Militão muss in LaLiga aufpassen. Der Brasilianer steht bei vier Gelben Karten und wäre folglich bei der nächsten gesperrt. Nach der Partie gegen Getafe geht es für Real Madrid in der Primera División mit einem Auswärtsspiel beim FC Valencia weiter (21. Mai, 18:30 Uhr).
- WIEDERSEHEN: Für gleich ein paar Akteure kommt es zum Wiedersehen mit dem Ex-Klub. Kiko Casilla gewann zwischen 2015 und 2019 mit den Merengues drei Champions-League-Titel, wenn auch nur als Ersatztorhüter. Beim FC Getafe wartet er nach seiner Ankunft im vergangenen Sommer noch auf sein Debüt in LaLiga. Denn David Soria, der einst bei Real in der Jugend spielte, macht es Casilla nach wie vor schwer. Mittelfeldspieler Jaime Seoane kickte unterdessen für die Castilla sowie auch Stürmer Juanmi Latasa. Und Borja Mayoral unterschrieb erst im letzten Sommer fix von Real kommend langfristig beim FC Getafe.
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