
Vor ManCity – Real Madrid: CARLO ANCELOTTI über…
…das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Der Plan ist wie immer: versuchen, das Beste aus unserer Mannschaft herauszuholen – individuell und kollektiv. Es wird ein sehr anspruchsvolles Spiel. Ich glaube, wir hätten es im Hinspiel besser machen können, als wir es gemacht haben. Das werden wir jetzt morgen versuchen. Mut und Persönlichkeit sind in so einem Spiel sehr wichtig, denn es sind Partien, in denen der Druck sehr hoch ist. Manchmal hat man dann nicht immer die Persönlichkeit, den Charakter, um deine Qualität zu zeigen. Bei allen Spielern, die an diesem Spiel teilnehmen, ist sie immens. Der Charakter raubt dir dann aber manchmal etwas davon. Ich will eine Mannschaft sehen, die fähig ist, die Situationen im Spiel gut zu lesen. Wir werden sicherlich Momente des Leidens haben, in denen wir durchhalten müssen. Das ist in so einem Spiel normal. Diese Situationen müssen wir gut lesen – genauso wie die Phasen, in denen der Gegner Schwierigkeiten hat.“
…sein Vermächtnis bei Real und das Final-Ziel: „Das ist das vierte Jahr bei diesem Klub. Heute kann ich sagen: Ich habe es bislang genossen und genieße es jeden Tag. Wir sind nahe dran, diese Saison etwas Großes zu erreichen – so wie letzte Saison. Es fehlt nur noch wenig. Wir sind sehr hoffnungsvoll und motiviert. Uns ist klar, dass es sehr schwierig ist, aber die Schwierigkeiten helfen uns, das Beste aus uns herauszuholen.“
…seine Erwartung an das Rückspiel: „Ich glaube, es wird nicht sehr anders. Real Madrid und City sind im Moment die besten Mannschaften in Europa. Es wird sicherlich ebenso ein aufregendes Spiel wie im Hinspiel.“
…die schon elfte Halbfinal-Teilnahme seit 2011, die vielen Finals und vielen Titel: „Es ist nicht einfach, das zu erklären. Ich persönlich glaube aber, dass die Champions League wegen der Historie für Real Madrid sehr besonders ist. Mit den fünf Europapokalen in den 1950er Jahren wurde sie groß gemacht. Für die Fans und die Spieler, für die Mitarbeiter ist das etwas Besonderes. Vor allem die Geschichte macht den Unterschied aus. Es ist ein Klub, der fähig ist, die Geschichte lebendig zu halten. Das ist eine der großen Qualitäten des Klubs: Die Historie wurde nicht vergessen.“
…seine Ankündigung, dass Antonio Rüdiger von Anfang an spielt: „Das war ein Missverständnis. Wirklich. Ich dachte nämlich, dass es um Rodrygo geht, der nicht auf der Bank saß. Ich will sagen: Rüdiger kann spielen, genauso wie Militão, genauso wie Rodrygo, genauso wie Camavinga. Das ist eine Entscheidung, die ich treffen muss. Es war ein Missverständnis in der Pressekonferenz, dafür entschuldige ich mich. Ich dachte, es ging um Rodrygo, der gegen Getafe nicht mal auf der Bank saß. Wir haben das Glück, alle Spieler zur Verfügung zu haben. Camavinga, Mendy – alle. Das macht es für mich noch schwieriger, eine Aufstellung zu wählen. Wenn wir gewinnen, war es die richtige Aufstellung und wenn nicht, dann habe ich mich getäuscht. Das ist für mich heute die einzig klare Sache. Die Aufstellung habe ich im Kopf.“
…die Startelf und die Frage, ob Federico Valverde als Rechtsaußen auflaufen könnte: „Die Idee mit Valverde als Flügelstürmer hat uns vergangene Saison geholfen, die Champions League zu gewinnen. Und die drei Angreifer haben es uns ermöglicht, ins Halbfinale zu kommen, indem wir fast alle Spiele gewonnen haben. Die Entscheidung ist nicht so einfach, aber schon getroffen.“
…ein mögliches Elfmeterschießen in Manchester: „Daran denken wir nicht, denn das wäre ein Fehler. Es ist ein Spiel, das ins Elfmeterschießen gehen könnte. Das zu trainieren, ist schwierig. Das Ambiente eines Halbfinals im Training zu simulieren, ist sehr schwierig. Heute denken wir nicht daran. Wir denken daran, vorher zu gewinnen.“
…Éder Militão, von dem er zuletzt nach Fehlern gefordert hatte, er müsse aufwachen: „Militão ist wie alle sehr motiviert und hoffnungsvoll. Das Thema der Konzentration und Motivation existiert bei solchen Spielen nicht. Wenn jemand im Champions-League-Halbfinale nicht konzentriert ist, darf er keinen Fußball spielen. Militão ist in guter Verfassung, frisch.“
…seinen Gefühlszustand: „Ich bin heute sehr entspannt, hoffnungsvoll und habe einen großen Glauben. Morgen, am Spieltag, ist es der Tag der Sorge, schlechter Gedanken, ob (Erling) Haaland dir einen einschenkt, ob (Kevin) De Bruyne aus der Distanz trifft. Du musst das aber vergessen und daran denken, dass Vinícius ein gutes Dribbling machen kann, Karim im Strafraum bereit sein kann. Du musst positiv denken, nicht negativ. Wir sind sehr froh, hier zu sein. Für einen Klub wie Real Madrid ist das ziemlich normal, aber so leicht ist das nicht. Wir genießen es in der Zeit, in der wir es genießen können: also heute.“
…Haaland: „Wenn wir eine Mannschaft bewerten, dann schauen wir nicht nur auf einen Spieler. Wenn du Haaland erklären musst, warum dann nicht De Bruyne, (Ilkay) Gündogan, Rodrigo, (Riyad) Mahrez oder Bernardo Silva? Dann verlierst du. Wir müssen das Spiel defensiv gut planen.“
…ManCity als vermeintliche weltbeste Mannschaft im Kampf mit dem historischen Real: „Das Spiel ist nicht vorherzusagen. Selbst wenn du glaubst, du hast die beste Mannschaft der Welt, gibt dir das nicht die 100-prozentige Sicherheit, dass du weiterkommst. Es ist nicht nur eine Sache der Qualität. Wenn du das Halbfinale erreichst, geht es auch um den Persönlichkeit, den Charakter, die Mentalität.“
…eine mögliche Herangehensweise, vor allem auf Konter zu spielen: „Wir sind im Umschaltspiel sehr stark und sehr gefährlich. Aber das Hinspiel war kein Spiel zum Umschalten. Wir hatten die meiste Zeit die Kontrolle über das Spiel und haben es sehr gut gemacht. In der ersten Halbzeit hatte Manchester City die Kontrolle. Ich glaube nicht, dass es morgen viele Umschaltsituationen geben wird.“
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