
Startelf
Thibaut Courtois
Der Belgier war an einem katastrophalen Abend für den Titelverteidiger bester Blanco. In der Anfangsphase hielt der Schlussmann die Königlichen mit zwei starken Paraden gegen Erling Haaland (13., 22.) im Spiel. Und auch in der Schlussphase behielt er im Privatduell mit dem Norweger die Oberhand (73.). Nichtsdestotrotz kassierte der 1,99-Meter-Mann vier (!) Gegentreffer und dürfte den Heimflug nach Madrid reichlich bedient antreten. REAL TOTAL-Note: 1,5.
Daniel Carvajal (bis zur 80. Spielminute)
Gelang es dem Außenverteidiger im Hinspiel noch, aggressiv und mitunter giftig nach vorn zu verteidigen, reihte er sich am Mittwochabend in die schwache Leistung seiner Nebenleute ein. Nur 38 Prozent gewonnene Zweikämpfe sowie der subjektive Eindruck eines passiven Abwehrverhaltens unterstreichen den starken Formabfall. Diese Passivität war auch einer entscheidender Faktor beim zweiten Gegentreffer. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Éder Militão
Der Brasilianer rückte für viele Experten überraschend für und nicht an der Seite von Antonio Rüdiger in die Startelf. Im Unterschied zum deutschen Nationalspieler, der Erling Haaland in der Vorwoche überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließ, hatte Militão in manchen Situationen seine Mühe. Dennoch war er mit sieben von elf gewonnene Zweikämpfen in den meisten Duellen noch der stabilste Real-Verteidiger. Dass der 25-Jährige Akanjis Kopfball zum 3:0 unhaltbar abfälschte kann man dem Abwehrchef nicht anlasten. REAL TOTAL-Note: 4,5.
David Alaba
War der Österreicher in der Vorwoche noch kaum zu überspielen, wirkte er im Etihad Stadium phasenweise überfordert. Zwar rettete der Linksfuß einmal stark per Block (45.+1) und schoss zudem einen sehenswerten Freistoß auf das City-Tor (51.). Dass der Ex-Bayer jeden seiner vier Defensivzweikämpfe verlor, unterstreicht jedoch, wie wenig Zugriff die Merengues an diesem Abend auf das Spiel des englischen Meisters bekamen. REAL TOTAL-Note: 5.
Eduardo Camavinga (bis zur 80. Spielminute)
In der Vorsaison und in vielen K.o.-Duellen in dieser Spielzeit noch der Shootingstar, kam Camavinga an diesem Abend auf dem harten Boden der (aktuelle) Champions-League-Realität an. So hatte er (auch wenn wir die Kommunikation zwischen ihm und Kroos nicht kennen) zumindest einen Anteil am ersten Gegentreffer, leistete sich einige gefährliche Ballverluste und kam schlichtweg oftmals zu spät. Und auch beim zweiten Tor netzte sein eigentlicher Gegenspieler ein. Mit Blick auf die Entwicklung des Franzosen bleibt zu hoffen, dass die Königlichen die Problematik auf der Linksverteidigerposition zur neuen Saison lösen. REAL TOTAL-Note: 5.
Luka Modrić (bis zur 63. Spielminute)
Die Hilflosigkeit des Kroaten gegen die unfassbare City-Dominanz in den ersten 30 Minuten drückt aus, wie weit Real Madrid an diesem Abend von der nötigen Form entfernt war. In der Regel auch unter hohem Gegnerdruck immer eine Lösung findend, spielte der Vize-Weltmeister von 2018 viele „Notbälle“ (nur 76 Prozent Passquote). Da der „Abuelo“ fast nur hinterherrannte, nahm Ancelotti ihn nach gut einer Stunde vom Feld. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Toni Kroos (bis zur 70. Spielminute)
Abgesehen von seinem Stellungsfehler vor dem 0:1 (hier trifft den Deutschen zumindest eine Teilschuld) war der 33-Jährige an diesem schlimmen Abend für den Madridismo bester Feldspieler aufseiten der Gäste. So gewann er starke 67 Prozent seiner Zweikämpfe, legte auch in Rückstand liegend die richtige Körpersprache an den Tag und hatte per Lattenknaller (35.) eine der wenigen guten Gelegenheiten. Nach 70 Minuten musste der Ex-Nationalspieler jedoch aus taktischen Gründen weichen. REAL TOTAL-Note: 3.
Federico Valverde
Wie seine Nebenleute erwischte auch der Uruguayer einen schaurigen Abend. So fand der Box-to-Box-Spezialist zu keiner Phase in die Begegnung, beging viele einfache Fehler und präsentierte sich außerdem enorm zweikampfschwach (nur 30 Prozent gewonnene Duelle). In dem Wissen, welche Qualitäten Valverde besitzt, war der Auftritt bei Manchester City ein Abend zum Vergessen. REAL TOTAL-Note: 5.
Vinícius Júnior
Vor dem Spiel stellte sich die Fußballwelt die Frage, ob „Viní“ inzwischen vielleicht sogar der beste Spieler der Welt ist. Angesichts der Leistung am Mittwochabend muss diese Frage mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Viele unsaubere erste Kontakte, schlechte Entscheidungen und die Tatsache, dass der Brasilianer in Kyle Walker seinen Meister gefunden hat, sind Ausdruck einer enttäuschenden Vorstellung. Dass der Publikumsliebling vor dem 0:4 nach Ballverlust einfach stehenblieb, dürfte viele Madridistas noch mehr verärgert haben als die fehlende offensive Durchschlagskraft. REAL TOTAL-Note: 5.

Karim Benzema
In der Endphase einer von Verletzungen geplagten Saison ist es dem Franzosen nicht gelungen, in der „Crunch Time“ in Top-Form zu sein. Gegen ein dominantes Manchester City wirkte „KB9“ immer mindestens einen Schritt zu langsam und zudem nicht handlungsschnell genug. Lediglich einmal kam er selbst gefährlich zum Abschluss (83.), ehe Vázquez den Rebound nicht im Tor unterbringen konnte. REAL TOTAL-Note: 5.
Rodrygo Goes (bis zur 80. Spielminute)
Wenn jemand gegen ein maximal seriös verteidigendes ManCity an diesem Abend aus dem Spiel heraus gefährliche Momente kreieren konnte, war es oftmals Rodrygo Goes. So setzte er beispielsweise Vinícius (32.) und Benzema (33.) stark ein oder behauptete das Leder auch unter großem Gegnerdruck gekonnt (53.). Wirklich Torgefahr versprühte aber auch der Youngster nicht. REAL TOTAL-Note: 4.
Einwechselspieler
Antonio Rüdiger (ab der 63. Spielminute)
Musste überraschenderweise mehr als eine Stunde auf der Bank Platz nehmen. Nach seiner Einwechslung war die Partie fast schon entschieden. Dennoch wirkte der Deutsche im Defensivzweikampf deutlich bissiger als seine Teamkollegen. REAL TOTAL-Note: 3.
Marco Asensio (ab der 70. Spielminute)
Sollte die Offensive beleben, konnte das Spiel aber nicht mehr entscheidend beeinflussen. REAL TOTAL-Note: 4.
Aurélien Tchouaméni (ab der 80. Spielminute)
Der Franzose wurde erst beim Stand von 0:3 eingewechselt und hatte daher nur noch die undankbare Aufgabe, eine höhere Pleite zu vermeiden. Leider ohne Erfolg: Beim 0:4 bekam auch Tchouaméni als finales Glied einer Fehlerkette keinen Zugriff. Ohne Bewertung.
Lucas Vázquez (ab der 80. Spielminute)
Bekleidete in der Schlussphase die defensive Außenposition, hatte jedoch in der Offensive per aussichtsreichem Torschuss (83.) seine auffälligste Aktion. Ohne Bewertung.
Daniel Ceballos (ab der 80. Spielminute)
Trotz der ausweglosen Lage versuchte der Spanier direkt nach seiner Einwechslung, die Statik des Spiels zu verändern. 16 Ballaktionen in zehn Minuten sowie einige scharfe Pässe waren Ausdruck des Bemühens. Ohne Bewertung.
Trainer
Carlo Ancelotti
Nach dem grandiosen Matchplan im Hinspiel hat sich der „Mister“ in Manchester vercoacht. Rüdiger auf die Bank zu verfrachten und im Mittelfeld (fast) gänzlich auf physische Präsenz zu verzichten, war ein großer Fehler. Zudem sorgte Ancelottis Aufstellung dafür, dass der Italiener im Offensivbereich fast nur noch Asensio nachlegen konnte. Ein bitterer und sicherlich lehrreicher Abend für den Chefcoach. REAL TOTAL-Note: 6.
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