
Courtois laut Tedesco „enttäuscht und beleidigt“
BRÜSSEL. Weil Thibaut Courtois beim 1:1 am vergangenen Samstag gegen Österreich in Abwesenheit des verletzten Kevin De Bruyne nicht die Kapitänsbinde trug, soll der Nationaltorhüter erbost sein. Domenico Tedesco hatte Stürmer Romelu Lukaku zum Kapitän gemacht. Hinter De Bruyne gelten Lukaku und Courtois bei Belgien als gleichberechtigte Stellvertreter.
Nach dem Länderspiel gegen Österreich sei der Schlussmann von Real Madrid allerdings „enttäuscht und beleidigt“ gewesen und habe angekündigt, dass er nach Hause gehen wolle, schilderte Tedesco am Montag auf einer Pressekonferenz. Courtois habe am kommenden Dienstag in Tallin gegen Estland (20:45 Uhr) Kapitän sein sollen. Dennoch erschien der 31-Jährige im Vorfeld nicht zu einer Teamsitzung. „Ich bin überrascht und schockiert“, betonte Tedesco und erklärte: „Wir haben nicht damit gerechnet, dass so etwas passieren würde.“
Courtois sauer, weil Tedesco Gesprächsinhalte leakt
Courtois hat sich daraufhin mit einem Statement über die sozialen Medien zu Wort gemeldet. „Heute Nachmittag war ich überrascht über die Pressekonferenz des Trainers, in der er in Teilen und subjektiv ein privates Gespräch nach dem Spiel gegen Österreich wiedergab. Ich möchte klarstellen, dass es nicht das erste oder letzte Mal ist, dass ich mit einem Trainer über Fragen im Zusammenhang mit einer Umkleidekabine spreche, sondern dass es das erste Mal ist, dass jemand beschließt, es öffentlich zu erzählen“, schreibt der FIFA-Welttorhüter von 2018.
A statement regarding the Red Devilshttps://t.co/vV3TqBbZEK pic.twitter.com/2rFzCa6TEH
— Thibaut Courtois (@thibautcourtois) June 19, 2023
Der Keeper von Real Madrid setzt fort: „Ich bin zutiefst enttäuscht davon, möchte aber klarstellen, dass die Einschätzungen des Trainers nicht zur Realität passen. In diesem Gespräch bat ich ihn, nicht um einen direkten Vorteil, sondern um Erklärungen und Entscheidungen, um Situationen zu vermeiden, die uns in der Vergangenheit geschadet haben, und dabei immer das Gesamtwohl im Auge zu behalten.“ Bereits unter Tedescos Vorgänger Roberto Martínez herrschten Spannungen im Team der belgischen Nationalmannschaft. Ein Umstand, der zu Belgiens enttäuschendem Gruppen-Aus bei der Weltmeisterschaft in Katar beigetragen haben soll.
Abreise laut Torhüter wegen Knieproblemen
Courtois weiter: „Kapitän der Nationalmannschaft zu sein oder nicht zu sein, ist weder eine Laune noch eine willkürliche Entscheidung, es sollte seine Entscheidung sein, und genau das habe ich versucht, ihm zu vermitteln. Leider habe ich mein Ziel nicht erreicht. Ich betone, dass ich in keinem Fall irgendetwas gefordert habe und dass ich mit meinem Teamkollegen Romelu Lukaku gesprochen habe, um alle Umstände im Zusammenhang mit dieser Situation zu klären.“
Zugleich möchte Courtois klarstellen, dass er mit keinem seiner Teamkollegen eine Diskussion über ein ähnliches Thema geführt habe, wie behauptet wurde. „Außerdem habe ich mich gestern Nachmittag einer Untersuchung wegen eines Problems in meinem rechten Knie unterzogen. Das medizinische Team meines Klubs und der Nationalmannschaft standen in Kontakt und haben das gesamte entsprechende Material geprüft, um die Entscheidung zu treffen, das Trainingslager zu verlassen“, so der Torwart abschließend. Gegen Estland wird Courtois damit garantiert nicht in Belgiens Tor stehen.
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